Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Auch finanzielle Konsequenzen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Spätestens seit der Niederlage vom Dienstag in Lugano muss sich Gottéron allmählich damit abfinden, dass die Playoffs erstmals seit 2007 ohne die Freiburger stattfinden werden. Zwar ist es rechnerisch noch möglich, in den letzten drei Spielen die sieben Punkte Rückstand auf Biel wettzumachen. Allerdings bräuchte es dazu ein mittelgrosses Sportwunder. «Noch haben wir die Playoffs nicht definitiv verpasst», sagt zwar Generaldirektor Raphaël Berger sofort. Gleichzeitig betont er aber, dass der Gang in die Relegationsrunde den Klub nicht unvorbereitet treffen würde. «Auf finanzieller Seite planen wir seit Wochen mit beiden möglichen Szenarien.»

Erste finanziell spürbare Folge des Verpassens der Playoffs wird sein, dass der Klub von den Sponsoren weniger Geld erhält als geplant. In den Sponsoringverträgen sind Playoff-Prämien festgeschrieben, die dem Klub nun entgehen werden. «Wir nennen keine Zahlen. Aber es handelt sich um einen sechsstelligen Betrag», sagt Berger. In den Verträgen der Spieler hingegen ist kein Playoff-Bonus oder Playout-Malus festgeschrieben.

 Verschiedene Bereiche betroffen

Geringere Einnahmen drohen dem Klub nicht nur im Sponsoring-Bereich. «Die Bereiche Merchandising und Gastronomie wären ebenfalls direkt betroffen», so Berger. Wer will schon ein T-Shirt mit der Aufschrift «Playouts 2015»?

Sicherlich ebenfalls weniger hoch als bei einem Erreichen der Playoffs werden die Zuschauereinnahmen ausfallen. Läuft es in der Relegationsrunde so, wie es sich der Klub aus sportlicher Sicht wünscht, verabschiedet sich Gottéron nach sechs Spielen in die Ferien, könnte also gerade einmal drei Heimspiele austragen. «Die Zuschauereinnahmen sind schwierig einzuschätzen. Es hängt davon ab, wie gross die Nachfrage sein wird.» Alles in allem läppert sich schnell einmal ein beträchtlicher sechsstelliger Betrag zusammen, der dem Klub durch das Verpassen der Playoffs entgeht.

 Bern und Zug als Vorbilder?

 Die finanzielle Lage bei Gottéron ist deshalb angespannt. Geben die Beispiele Bern und Zug, die letztes Jahr die Playoffs verpassten und heute auf den Rängen zwei und drei stehen, dem Klub für die nahe Zukunft dennoch Hoffnung? Oder fehlt den Freiburgern schlicht das Geld für einen richtigen Neuanfang, wie ihn der SCB oder der EVZ auf diese Saison hin gemacht haben? «Sportlich schwierige Zeiten sind immer eine gute Möglichkeit, um einige Sachen zu ändern», sagt Berger. «Natürlich haben Bern und Zug investiert, aber sie haben in erster Linie auch einfach Spieler ersetzt, deren Verträge ausgelaufen sind. Viele Spieler sind geblieben.» Es sei nicht so, dass in schlechten Zeiten gleich alles geändert werden müsse. Zug und Bern seien gute Beispiele dafür, dass es im Sport eben Hochs und Tiefs gebe. «Sollten wir in dieser Saison die Playoffs nicht erreichen, heisst das nicht, dass auch die nächste Saison eine schlechte sein wird.»

 Nicht von der Hand zu weisen ist jedoch, dass Bern und Zug auf diese Saison hin zwar nicht alles auf den Kopf gestellt, aber doch die eine oder andere gewichtige Veränderung vorgenommen haben. Dasselbe zu tun, ist für Freiburg nicht leicht. Die wichtigen, gut verdienenden Spieler haben allesamt auch für nächste Saison noch einen Vertrag. Über die Möglichkeit, Spieler trotz Vertrag loszuwerden, hat Berger momentan wenig Lust zu sprechen. Er weiss, dass Gottéron bis Ende Saison motivierte Spieler benötigt, um sich möglichst schnell den Ligaerhalt zu sichern. «Es ist eine Möglichkeit. Wir haben das ja in der Vergangenheit auch schon gemacht, etwa mit Jeff Tambellini.» Man werde deshalb alle Optionen prüfen, sagt Berger nur. Ein «Ausmisten» ist aber keineswegs zu erwarten. Zwar gab es in den letzten Wochen immer wieder Stimmen aus dem Klub, die auch öffentlich sagten, einige Spieler könnten trotz laufenden Verträgen abgeschoben werden. «Aber das wurde in den Medien mitunter etwas übertrieben dargestellt», sagt Berger. Das Team von nächster Saison dürfte dem aktuellen deshalb sehr ähnlich sein. «Einige neue Spieler haben wir ja bereits verpflichtet. Und Änderungen gibt es ebenfalls im Staff, mit einem neuen Assistenten und David Aebischer als Goalietrainer.»

«Am Plafond angelangt»

Eine Vorwärtsstrategie, die auch über das Portemonnaie geführt wird, wie dies Zug und Bern durchaus vorgemacht haben, sei in Freiburg nicht möglich, sagt Berger. «Wir können das Budget nicht erhöhen. Wir sind am Plafond angelangt. Bereits letztes Jahr haben wir gesagt, dass es bis zum Umzug in die neue Halle schwierig wird. Nicht alle haben damals geglaubt, dass wir es ernst meinten. Aber wir meinten es ernst.»

Erschwerend kommt hinzu, dass sich die enttäuschende Saison auch auf den Verkauf von Saisonabonnementen für die nächste Spielzeit auswirken und die Nachfrage deutlich sinken könnte. «Das könnte sein, ist aber schwierig abzuschätzen», sagt Berger. «Unsere Zuschauerbasis ist stark und Hochs und Tiefs gehören im Sport wie gesagt zur Realität.»

 Ist die Treue der Fans so gross, wie vom Klub erhofft? Findet Hans Kossmann einen neuen Trainerjob und entlastet damit die Klubfinanzen? Was passiert mit René Matte? Die Antworten auf diese Fragen werden in den kommenden Monaten entscheidend mitbestimmen, wie sehr sich Gottérons schlechte Saison in naher Zukunft auf die finanzielle und damit letztlich auch auf die sportliche Zukunft des Klubs auswirken wird.

«Bereits letztes Jahr haben wir gesagt, dass es bis zum Umzug in die neue Halle schwierig wird. Nicht alle haben damals geglaubt, dass wir es ernst meinten.»

Raphaël Berger

Generaldirektor Gottéron

Meistgelesen

Mehr zum Thema