Der Schweizer Rohstoffkonzern Glencore kam im Kongo sehr günstig zu Schürfrechten, wie die Enthüllungen um die Paradise Papers zeigen. Ursprünglich verlangte der Kongo vier Mal mehr. Dieser «ausserordentliche Preisabschlag» ist Strafrechtsprofessor Mark Pieth suspekt. Im Interview fordert er, dass die Bundesanwaltschaft untersucht, wie es dazu kam. Er vermutet Bestechung. Im Fokus steht eine Firma, die Glencore später übernahm. Für die Schweizer NGO Public Eye, die seit Jahren auf Probleme in der Rohstoffbranche hinweist, zeigen die Vorwürfe die politische Mitverantwortung der Schweiz. Die Passivität der Behörden sei unerträglich. Bereits 2012 seien die Schweizer Behörden durch NGO-Recherchen auf die zweifelhaften Geschäfte von Glencore aufmerksam gemacht worden. Doch der Bundesrat habe nichts unternommen, so die Organisation.
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