2005 haben sich zum ersten Mal zehn Freiburger Museen zusammengetan, um einengemeinsamen Faltprospekt herauszugeben. Die Initiative dazu kam unter anderem vonFreiburg Tourismus. Dessen damaliger Direktor NicolasZapf ist heute Direktor des Modelleisenbahn-Museums Kaeserberg in Granges-Paccot. In dieser Funktion hat er am Freitag im Namen von mittlerweile 14 Museen und Kulturinstitutionen die jüngste Auflage der Broschüre vorgestellt, die soeben erschienen ist. Nicht nur die Anzahl der beteiligten Institutionen ist gestiegen, auch das Format hat sich verändert: Aus dem früheren Faltprospekt ist ein handliches, übersichtliches Heft geworden.
Regelmässige Kontakte
Auch sonst habe sich in den vergangenen Jahren in derFreiburger Museumslandschaftund vor allem bei der Zusammenarbeit zwischen den Institutionen viel getan, sagte Nicolas Zapf vor den Medien. «Wir haben heute regelmässig persönlichen Kontakt untereinander, entwickeln gemeinsame Ideen und realisieren Projekte.» Sichtbarster Ausdruck davon ist nebst der Broschüredie Freiburger Nacht der Museen, die seit 2009 jedes Jahr stattfindet und bei der letzten Ausgabe Ende Mai etwa 5500 Besucher angelockt hat.
Grosse Vielfalt
Die Nacht der Museen stehe wie die neu aufgelegte Broschüre für die Vielfalt und die Qualität der Freiburger Museen, so Zapf weiter. Unter den 14 aufgelisteten Häusern finden sich staatliche Institutionen wie das Naturhistorische Museum und das Museum für Kunst und Geschichte, Stiftungen wie das Figurentheater-Museum und das Gutenberg-Museum, aber auch etwa das private Nähmaschinen-Museum. Geografisch decken die Museen nicht nur ein grosses Gebiet der Stadt ab, sondern reichen bis nach Granges-Paccot (Kaeserberg-Museum) und Tafers (Sensler Museum).
Zwei Institutionen sind seit der letzten Auflage der Broschüre neu dazugekommen: der Botanische Garten und das Staatsarchiv. Dazu beigetragen habe nicht zuletzt die Teilnahme an der Museumsnacht, erklärte Staatsarchivar Alexandre Dafflon. Einigkeit und Geschlossenheit demonstrierten die Vertreter der Museen und Kulturinstitutionen auch anlässlich der Medienkonferenz vom Freitag. Fast alle Institutionen waren vertreten, mit gutem Grund, wie Nicolas Zapf erklärte: «Wir sind aktive Mitglieder der Freiburger Kulturszene und möchten auch als solche anerkannt werden.»
Zu wenig finanzielle Hilfe
Diese Anerkennung sei derzeit nicht immer zu spüren.So seien die Museen in der Anfang März gegründeten Konsultativkonferenz über die künftige Kulturpolitik der Region («Assises culturelles»)nicht vertreten. Auch hätten sich weder die Stadt noch die Agglomeration Freiburg finanziell an der Museumsbroschüre beteiligt: Den einen seien die Akteure zu gewinnorientiert, den anderen zu wenig professionell gewesen.
Die 40 000 Franken für die Produktion der 100 000 Broschüren haben die beteiligten Institutionen zu einem grossen Teil selbst aufgebracht. Unterstützung gab es von Freiburg Tourismus, der Loterie Romande und von Sponsoren.
Die dreisprachige Broschüre ist ab sofort bei allen beteiligten Museen und Kulturinstitutionen sowie bei Freiburg Tourismus erhältlich.
Zahlen und Fakten
Zusammen 170000 Besucher im Jahr
Das Museum für Kunst und Geschichte, der Espace Tinguely, die Kantons- und Universitätsbibliothek, das Naturhistorische Museum, das Nähmaschinen-Museum, die Kunsthalle Fri-Art, das Figurentheater-Museum, das Cardinal-Museum, die Kaeserberg-Bahnen, das Gutenberg-Museum, das Sensler Museum, das Bibel- und Orientmuseum, das Staatsarchiv und der Botanische Garten: Das sind die14 Institutionen,die in der neuen Broschüre vereint sind. Gemeinsam empfangen sie laut Staatsarchivar Alexandre Dafflon rund170000 Besucherim Jahr–dazu kommen noch die 240000Nutzer der Kantonsbibliothek.Sie kommen zusammen auf3700 Öffnungstage, 40 Sonderausstellungenund500 kommentierte Führungenpro Jahr. Die Vielfalt der Museen spiegelt sich auch in der Herkunft ihrer Besucher: Der Anteil des Freiburger Publikums variiertzwischen 10 und 80 Prozent.cs