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Auch Pipilotti wird archiviert

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Auch Pipilotti wird archiviert

Von der Expo.02 bleiben 700 Laufmeter Akten übrig

Von der Expo.02 ist nicht mehr viel übrig – ausser Papier. Rund 700 Laufmeter an Akten werden im Schweizerischen Bundesarchiv in Bern eingelagert. Hinzu kommen digitale Daten. Das Archiv soll das «Gedächtnis der Expo.02» werden.

Von CORINNE AEBERHARD

Dias und Fotos liegen auf einem Pult. Die Aufnahmen zeigen Köpfe, die man mit der Expo.02 in Verbindung bringt, wie jener von Francis Matthey oder Pipilotti Rist. Sie werden im Untergeschoss des Schweizerischen Bundesarchivs gesichtet, bewertet und anschliessend archiviert. Nebst Fotomaterial umfassten die 49 Ablieferungen von der Expo.02 Korrespondenz, Protokolle, Verträge, Pläne und anderes mehr.

Von der Landesausstellung 1914 soll es eine Archivschachtel geben, wie Bundesarchiv-Direktor Christoph Graf gestern an einer Medienkonferenz sagte. Von der Landesausstellung 1939 fiel schon etwas mehr an (50 Meter Akten) und die Landi 64 beansprucht im Archiv 120 Laufmeter. Die Expo.02 wird insgesamt 700 Laufmeter benötigen. 600 Meter sind bereits archiviert. Das sind gemäss Projektleiterin Bärbel Förster 3460 Schachteln mit 9800 Dossiers. Hinzu kommen digitale Daten mit einem Umfang von 670 Gigabytes. Sie sind auf 3800 Datenträgern gespeichert.

Drucksachen werden in der Schweizerischen Landesbibliothek in Bern aufbewahrt. Gegenstände wie Arteplage-Modelle oder Uniformen kommen ins Schweizerische Landesmuseum nach Zürich.

Ein kollektives Gedächtnis

Ende dieses Jahres sollen die Arbeiten abgeschlossen sein. Rund 7000 Stunden werden dafür aufgewendet. Die Kosten belaufen sich auf eine gute halbe Million Franken. Sie
werden vom Verein Landesausstellung übernommen. Förster rechnete aus, dass ein Laufmeter im Archiv 660 Franken kostet und dass man pro Tag rund 50 Zentimeter archiviert habe.

Es sei eine anspruchsvolle und komplexe Arbeit, sagte sie. Dies auch darum, weil die Unterlagen aus verschiedensten Materialien und Datenträgern bestehen.

Man habe grosszügig archiviert, hiess es. Dies im Hinblick auf die Nachvollziehbarkeit. Und gemäss Archiv-Direktor Graf soll es ein «kollektives Gedächtnis der Expo.02» für die gesamte Gesellschaft sein, nicht nur für die Historiker. Denn ohne Gedächtnis gebe es keine Gegenwart und auch keine Zukunft, sagte er.

Und vielleicht diene das Archiv später einmal dazu, aus Erfahrungen – nicht aus Fehlern, wie er betonte – zu lernen.
Geld zurück an Bund?

In Murten und Biel ist fast nichts mehr zu sehen von der Expo und vorgestern wurde die Wolke in Yverdon gesprengt. In Neuenburg werden im Juni die letzten Pfeiler aus dem See geholt. Der Abbau komme planmässig voran, sagte der für die Liquidation zuständige Marc Stucki. Auch finanziell zeichne sich Positives ab. Es sehe so aus, als ob die Expo.02 dem Bund 30 bis 40 Millionen Franken des letzten gewährten Kredits zurückgeben könnte.

Auf einen Gläubigeraufruf im Schweizerischen Handelsamtsblatt im vergangenen Dezember haben sich entgegen anderer Befürchtungen nur vier gemeldet, die einen Betrag von insgesamt 287 000 Franken forderten. Es handelte sich dabei um Beträge, die bei der Expo bereits registriert waren. 249 000 Franken schuldet sie noch dem Architekten Jean Nouvel und einem Berner Architekturbüro. Man warte nur darauf, dass Nouvel bestätige, dass er jene bezahlt habe, an welche er Aufträge weitergegeben habe, sagte Stucki. Dann werde das Geld überwiesen. 50 000 Franken bezahlt die Expo an den Kanton Freiburg. Dies, weil die Betonelemente, welche den Monolithen fixierten, nicht mehr aus dem Murtensee herausgeholt werden konnten. Das Geld soll für ein Umweltprojekt eingesetzt werden.
Ende Juni wird eine provisorische Bilanz der Liquidation gezogen. Dann wird entschieden, wie es weitergeht. Wegen verschiedener Garantiefristen kann die Expo noch nicht aus dem Handelsregister gelöscht werden. Im Extremfall muss sie bis 2017 bestehen bleiben. ca

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