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Auditbericht gibt Einblick in die Führungskrise am Freiburger Spital

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Vor 13 Monaten trennte sich das Freiburger Spital HFR von der damaligen Generaldirektorin Claudia Käch. Die Trennung erfolgte als Reaktion auf einen Auditbericht vom Februar 2018. Das HFR kommunizierte damals nur die wichtigsten Erkenntnisse aus dem Bericht, so etwa «fehlendes Einvernehmen und ein Mangel an Dialog» auf Stufe Direktion sowie ein «schwerfälliger und komplexer» Verwaltungsrat, der von «Interessen und regionalpolitischen Überlegungen» geprägt war.

Bericht ist öffentlich

Verschiedene Medien – so auch die FN –, eine Gewerkschaft und ein Bürger hatten in der Folge Zugang zur vollständigen Version des Berichts verlangt. Zunächst war das nicht möglich, weil eine vom Audit betroffene Person gegen die Veröffentlichung Beschwerde eingelegt hatte. Nachdem das Kantonsgericht diese Beschwerde inzwischen abgewiesen hat, stand einer Veröffentlichung nichts mehr im Weg: Der Bericht liegt nun vor – aufgrund von Empfehlungen der kantonalen Beauftragten für Öffentlichkeit und Transparenz allerdings mit einzelnen geschwärzten Stellen.

Die Firma Triaspect aus Biel führte insgesamt 45 Interviews und sichtete rund 100 Dokumente. Daraus fasste sie Erkenntnisse zum HFR-Führungssystem zusammen, zog Schlussfolgerungen und gab Empfehlungen ab.

So heisst es im Bericht betreffend der damaligen Generaldirektorin: «Im Sinne einer positiven Entwicklung am HFR empfehlen wir dem Verwaltungsrat, die Frage für oder gegen den Verbleib der Generaldirektorin in ihrer Funktion zu überprüfen.»

Zur Direktion des Spitals stellten die Autoren damals fest, dass innerhalb des Direktionsrats viele Abgänge stattgefunden hatten und dass eine Stimmung herrschte, die von Unausgesprochenem und Misstrauen geprägt war. Die befragten Personen gaben an, «dass im Direktionsrat kein oder wenig Einvernehmen herrscht und er nicht wirklich als Team funktioniert». Viel Macht sei bei der Generaldirektorin konzentriert. Sie führe Personen auf Stufe Direktion als direkte Untergebene, und Entscheide würden ausserhalb des Direktionsrates oder von ihr allein gefällt.

Bezüglich der Direktion kam der Bericht vor einem Jahr zum Schluss: «Die Welle an Abgängen könnte sich in den nächsten Monaten fortsetzen, wenn keine Veränderung eintritt.»

«Heikle Themen vermieden»

Auch der Verwaltungsrat erhielt im Auditbericht schlechte Noten. Er habe zu viele Mitglieder, viele von ihnen kämen aus der Welt der Politik, die Mitgliedschaft der Gesundheitsdirektorin führe zu Interessenskonflikten, und die professionellen Kompetenzen im Verwaltungsrat seien infrage gestellt, so der Tenor der Befragten. Auch die zu aktive Rolle des Verwaltungsratbüros sei hinderlich gewesen.

Diese Konstellation führe zu gewissen Problemen, hiess es weiter: «Heikle Themen werden vermieden oder nur teilweise angetönt.» Auch die Rolle der Gesundheitsdirektorin kam im Bericht detailliert zur Sprache: «Befragte stellten unterschiedliche Ansichten zwischen dem Verwaltungsratspräsidium und der Gesundheitsdirektorin fest. Diese Meinungsverschiedenheiten äusserten sich namentlich im Bereich der Finanzen und bei Fragen über den privaten oder öffentlichen Status im Gesundheitswesen.»

Fehlende Vision

Doch auch eine fehlende Vision und die unklare Strategie des Spitals werden im Auditbericht kritisiert. Eine Mehrheit der befragten Personen wünschte «eine Klärung der Vision des HFR, damit sie besser verstehen, in welche Richtung sich das Spital bewegt».

Es gebe einen Widerspruch zwischen der Vision einer öffentlichen kantonalen Institution und einem autonomeren Betrieb des HFR. Im Besonderen seien die zukünftige Ausrichtung, die an den Standorten angebotenen Leistungen, die medizinische Spezialisierung und die Ausbildung nicht klar geregelt. Betroffene stellten zudem den geplanten Spitalneubau infrage. Dessen Finanzierung sei unklar.

Auch bezüglich Planung erhielt das strategische Organ des Freiburger Spitals HFR schlechte Noten: «Der Verwaltungsrat ist in der Aktualität gefangen und reagiert nur, statt sich auf eine mittelfristige strategische Vision zu konzentrieren.»

Seit dem Erscheinen des Audits haben verschiedene Entwicklungen stattgefunden. Auf Claudia Käch folgte Marc Devaud als neuer Generaldirektor. Weitere Schlüsselpositionen konnten kürzlich besetzt werden, insbesondere die des Medizinischen Direktors durch Ronald Vonlanthen.

Der Grosse Rat entschied im November, dass der Verwaltungsrat verkleinert und professionalisiert wird. Der Staatsrat wird weiterhin im Verwaltungsrat vertreten sein, aber nicht mehr durch die Gesundheitsdirektorin. Noch ist Anne-Claude Demierre (SP) interimistisch Präsidentin, aber Staatsrat Didier Castella (FDP) wird ihren Platz einnehmen.

Letzten Sommer gab es zudem zwei Berichte zu den Finanzen, vorauf gewisse Massnahmen ergriffen wurden. Umstritten ist aber weiterhin die Finanzierung gewisser Leistungen, und der Betrieb bleibt defizitär.

Zum Auditbericht: www.h-fr.ch/Aktuell/Mitteilungen

Freiburger Spital

Parlament sagt Ja zu zwei Vorstössen

Das Freiburger Spital (HFR) war gestern auch das Thema zweier Vorstösse im Kantonsparlament. Die Grossratsmitglieder Johanna Gapany (FDP, Bulle) und Jean-Daniel Schumacher (FDP, Bürglen) forderten den Staatsrat in einem Postulat zusammen mit neun Mitunterzeichnenden dazu auf, einen Bericht vorzulegen, der die Aufträge des HFR definieren soll, damit der Verwaltungsrat die Strategie für das Spital festlegen kann. Ralph Alexander Schmid (GLP, Lugnorre) und Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne, Rueyres-les-Prés) verlangten von der Kantonsregierung zusammen mit acht Mitunterzeichnenden, die Rahmenbedingungen für das HFR festzulegen, von dessen Verwaltungsrat die Entwicklung der medizinischen Strategie für das Spital einzufordern, die gemeinwirtschaftlichen Leistungen des HFR und deren Finanzierung zu klären und das Spital auch hinsichtlich einer Investitionsplanung in die Pflicht zu nehmen.

Die beiden Anträge, die im Grossen Rat unmittelbar hintereinander abgehandelt wurden, gaben zu keinerlei Diskussionen Anlass, zumal auch der Staatsrat beide zur Annahme empfohlen hatte. Das Kantonsparlament nahm das Postulat Gapany-Schumacher mit 84 zu 4 Stimmen bei zwei Enthaltungen an, den Auftrag Schmid-Bonvin-Sansonnens mit 91 zu 0 Stimmen bei drei Enthaltungen. Auch Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) gab sich versöhnlich und kündigte einen Bericht zur Gesamtsicht der Situation des HFR an, den die Kantonsregierung vor den Grossen Rat bringen werde.

Demierre sprach damit sämtlichen Fraktionen aus der Seele. Zu reden gab lediglich die Frage André Schoenenweids (CVP, Freiburg), wieso sich die Spitalplanungskommission nicht häufiger zum Thema zu Wort melde. Die Gesundheitsdirektorin verwies diesbezüglich allerdings darauf, dass sich diese nicht nur mit dem Spital, sondern auch mit anderen Themen wie den Alters- und Pflegeheimen befasse. Zur Frage nach den HFR-Standorten sagte Demierre: «Heute bieten wir an allen Standorten alles an; das kann so nicht weitergehen. Wir müssen den verschiedenen Standorten unterschiedliche Aufträge erteilen.»

jcg

Freiburger Spital

Parlament sagt Ja zu zwei Vorstössen

Das Freiburger Spital (HFR) war gestern auch das Thema zweier Vorstösse im Kantonsparlament. Die Grossratsmitglieder Johanna Gapany (FDP, Bulle) und Jean-Daniel Schumacher (FDP, Bürglen) forderten den Staatsrat in einem Postulat zusammen mit neun Mitunterzeichnenden dazu auf, einen Bericht vorzulegen, der die Aufträge des HFR definieren soll, damit der Verwaltungsrat die Strategie für das Spital festlegen kann. Ralph Alexander Schmid (GLP, Lugnorre) und Sylvie Bonvin-Sansonnens (Grüne, Rueyres-les-Prés) verlangten von der Kantonsregierung zusammen mit acht Mitunterzeichnenden, die Rahmenbedingungen für das HFR festzulegen. Es sei vom Verwaltungsrat die Entwicklung der medizinischen Strategie für das Spital einzufordern, die gemeinwirtschaftlichen Leistungen des HFR und deren Finanzierung seien zu klären und das Spital hinsichtlich einer Investitionsplanung in die Pflicht zu nehmen.

Die beiden Anträge, die im Grossen Rat unmittelbar hintereinander abgehandelt wurden, gaben zu keinerlei Diskussionen Anlass, zumal auch der Staatsrat beide zur Annahme empfohlen hatte. Das Kantonsparlament nahm das Postulat Gapany/Schumacher mit 84 zu 4 Stimmen bei zwei Enthaltungen an, den Auftrag Schmid/Bonvin-Sansonnens mit 91 zu 0 Stimmen bei drei Enthaltungen.

Bericht angekündigt

Auch Gesundheitsdirektorin Anne-Claude Demierre (SP) gab sich versöhnlich und kündigte einen Bericht zur Gesamtsicht der Situation des HFR an, den die Kantonsregierung vor den Grossen Rat bringen werde. Demierre sprach damit sämtlichen Fraktionen aus der Seele. Zu reden gab lediglich die Frage André Schoenenweids (CVP, Freiburg), wieso sich die Spitalplanungskommission nicht häufiger zum Thema zu Wort melde. Die Gesundheitsdirektorin erklärte, dass sich diese nicht nur mit dem Spital, sondern auch mit anderen Themen wie den Alters- und Pflegeheimen befasse.

Zur Frage nach den HFR-Standorten sagte Demierre: «Heute bieten wir an allen Standorten alles an, das kann so nicht weitergehen. Wir müssen den Standorten unterschiedliche Aufträge erteilen.»

jcg

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