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Auf Begegnung und Beziehung setzen

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Zum geplanten Bundesasylzentrum in Giffers

Die Berichterstattung und die Leserbriefe rund um das Asylzentrum Guglera irritieren und stimmen mich zum Teil traurig, zum Teil erfüllen sie mich mit Freude. So möchte ich meine Erfahrungen aus meiner Arbeit als Betreuer in einem Asylzentrum in die Diskussion einbringen.

Die Ankunft von Asylsuchenden ist für alle Beteiligten eine Herausforderung. Viele der Frauen, Männer und Familien sind traumatisiert, haben auf ihrer Reise Ungerechtigkeit erfahren. Sie werden bald in Zimmern mit zwei bis acht anderen Personen aus verschiedenen Kulturen zusammenleben. Die Sprache ist fremd, das Heimweh begleitet sie, und ihre Lebensträume sind gross.

Mitten in diese Ambivalenz zwischen Hoffnung und Trauer dieser Menschen kommen unsere Regeln, unsere Lebensgewohnheiten und Anforderungen auf sie zu. Diese Erstbegegnung ist eine Herausforderung auch für die Betreuer. Welches Bild tragen wir von diesen Menschen in uns? Wenn wir ihnen mit Wertschätzung und Achtsamkeit, Offenheit und auf Augenhöhe begegnen, dann schaffen wir Nährboden für eine gute Beziehung. Eine solche lässt dann zu, ihnen auch mal Unangenehmes mitzuteilen oder Sanktionen auszusprechen. Und sie ermöglicht es, mit ihnen auch mal herzhaft zu lachen, auch wenn die Situation für viele oft schwierig ist. Im Asylzentrum sind wir sehr bestrebt, den Kontakt mit Einwohnern der Gemeinde zu pflegen. Möglichkeiten dazu gibt es viele, und oft durfte ich erleben, wie bereichernd diese Begegnungen für beide Seiten waren und sind.

Und was machen wir mit all den Ängsten, die ein solches Asylzentrum auslösen kann? Wir sollten es so tun, wie ich es mit meinem Grosskind tue, wenn es mir mitteilt, es habe Angst? Wir müssen die Angst wahrnehmen und zulassen, miteinander herausfinden, von wo die Angst kommt und wie wir mit ihr umgehen können. In der Ausbildung zum Migrationsfachmann haben wir uns mit dem Thema Angst und Gewalt auseinandergesetzt. Dabei zeigte sich, dass Begegnungen mit Asylsuchenden hüben wie drüben Ängste abbauen und Vertrauen aufbauen können. Ich setze deshalb jeden Tag immer wieder auf die Karte Begegnung-Beziehung.

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