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Auf dem Gipfeli der Macht

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

«Liebe Hörerinnen, liebe Hörer, wir berichten aktuell und live vor Ort für Sie aus der Wandelhalle. Gleich gehts los mit der Bundesratswahl. Neben mir ist jetzt zuerst aber noch Ruedi Rüdisühli. Herr Rüdisühli, Sie backen die Gipfeli für die Bundeshaus-Cafeteria …»

«Seit 35 Jahren, immer gleich, immer gut. Immer gleich gut.»

«Die Gipfel der Macht, sozusagen.»

«Ja, ich gipfle immer in der Nacht. Sonst gäbe es am Morgen ja keine Gipfeli.»

«Ähm, ja, die heutige Bundesratswahl ist sicher der Gipfel ihrer Gipfeli-Karriere?»

«Nein, ich backe jetzt schon seit 35 Jahren Gipfeli fürs Bundeshaus. Immer gleich. Immer gut. Das einzige Spezielle ist, dass der Lehrling heute beim Gipfeln mithelfen musste, damit es auch für die gierigen Journalisten reicht.»

Journalist verschluckt sich an einem Gipfeli: «Hmmpff, mm, aaha, hmpf. Tja, Herr Rüdisühli. In diesen 35 Jahren hat sich ja einiges verändert. Etwa bei der Zusammensetzung. Stichwort Zauberformel …»

«Also Zauberformel würde ich dem jetzt nicht sagen. Mehl, Butter, Hefe – so ein Gipfeli ist ja keine Hexerei.»

«Lassen wir mal die Gipfeli beiseite. Was glauben Sie, wer wird denn heute gewählt?»

«Wer am meisten Stimmen erhält, nehme ich an.»

«Ich meine, Sie haben doch sicher einen persönlichen Favoriten?»

«Ich persönlich mag die Buttergipfeli am liebsten.»

«Genug von ihren Gipfeli. Reden wir über Politik.»

«Bitte. Was hätten Sie denn gerne als Thema: die unsicheren Renten, die soziale Un­gleich­heit, das ungeklärte Verhältnis zur EU oder das Ärgernis, dass gewisse Parteien und Pappnasen das Land ja­hre­lang mit schlampig formulierten Initiativen auf Trab halten und meckern, wenn sie dann nicht so umgesetzt werden, wie sie selber nicht genau wissen, wie sie es gewollt haben?»

«Herr Rüdisühli, das kommt jetzt schon ein bisschen überraschend, Sie sind ja nicht Politologe, ich meine, Bäcker bleib bei deinen Brötchen.»

«Gerne. Wenn mein Lehrling beim Vorteig schlampt, dann kann man den Teig noch so lan­ge kneten und formen, man kriegt nichts Gescheites draus gebacken. Und übrigens, wieso redet ihr Journalisten eigentlich dauernd vom Kandidatenkarussell? So eine Wahl ist doch keine Kilbi? Auch wenn manchmal Schiessbudenfiguren mitmachen.»

«Herr Rüdisühli, Sie sind ja ein richtiger Wutbürger.»

«Glutbürger, wenn schon. Ich backe im Holzofen.»

«Sie sind also quasi das Volk, Herr Rüdisühli. Dann sagen Sie uns doch: Was will das Volk?»

«Seit 35 Jahren immer das Gleiche: Sie müssen ein krum­- mes Rückgrat haben, schön weich und nachgiebig sein und fluffig-luftig. So sind sie gut.»

«Die Bundesräte?»

«Die Gipfeli.»

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