Und wieder ging ein Raunen durch die Menge. Stürmerstar Andrei Bykov, unlängst von einer Operation am Handgelenk zurückgekehrt und bereits wieder voll im Saft stehend, brachte mit seinem wuchtigen Schuss die Torumrandung zum Zittern. Christoph Folly, der das Tor der Sensler Auswahl im zweiten Umgang hütete, wäre geschlagen gewesen.
Geschenk an Bevölkerung
Doch damit blieb es weiterhin bei einer deutlichen Führung für die beiden aus regionalen Kickern bunt zusammengewürfelten Teams, welche am Donnerstagabend für je 30 Minuten gegen die gelernten Eishockeyaner aus der Saanestadt antreten durften.
Für beide Seiten–und in speziellem Masse für das zahlreich erschienene Publikum–war es ein aussergewöhnliches Erlebnis. Die Fans konnten dieKufen-Cracks des amtierenden Schweizer Vizemeistersfür einmal fernab des St. Leonhards lautstark zu Höchstleistungen antreiben. Silvio Serena, Präsident des FC Alterswil (FCA), freute sich über die ausgelassene Stimmung auf und neben dem neuen Fussballplatz: «Dieser Match ist als Dankeschön des FC an die Bevölkerung gedacht. Wir freuen uns sehr über die Erstellung des zweiten Terrains und versprechen, zur Anlage in Zukunft viel Sorge zu tragen.»
Knipser Benjamin Conz
Obwohl die Eishockeyaner um Captain Sandy Jeannin–gemeinsam mit Marc Abplanalp dirigierte er die Verteidigungslinie seiner Elf–von ihren Gegnern keine Gastgeschenke zugesprochen erhielten, schlugen sie sich auf der für sie ungewohnt grünen Unterlage erstaunlich wacker.Mit schnell vorgetragenenKombinationen erspielten sie sich mehrere gute Möglichkeiten, verzogen ihre Abschlüsse dann aber zu oft. Den im Abschluss äusserst kaltblütigen Senslern war so zumindest resultatmässig nicht mehr beizukommen.
Durch zwei erfolgreiche Abschlüsse–Melvin Merola und Publikumsliebling Benjamin Conz trafen für die Freiburger in der zweiten Halbzeit doch noch–konnten die in weissenTenüs angetretenen Gottéronspieler ihr Skore eröffnen.Das Schlussresultat von 5:2 für die Sensler ging denn auch für den jungen Alterswiler in Diensten Gottérons–Sandro Brügger amtete ausnahmsweise als Torhüter für sein Team–in Ordnung. Für ihn stand anderes im Vordergrund: «Ich habe hier viele Jahre Fussball gespielt und es war aufregend, wieder zurückzukommen.» Und Alterswil dürfe auf den schönen neuen Platz stolz sein, meinteBrügger, ehe er noch auf dem Platz von einer Schar Kinder umzingelt wurde. Mit grossen leuchtenden Augen streckten sie ihm Permanent-Marker,Trikots und Schirmmützen entgegen. Und manch einer, in Gedanken versunken am Spielfeldrand stehend, wird sich wohl gedacht haben: «Gut, dass die Saison schon bald wieder losgeht.» Auf Eis und aufRasen.
Die zahlreichen Zuschauer verfolgen mit Spannung das Spiel. «Hopp Gottéron»: Die kleinen Fans machen mächtig Stimmung. Benjamin Conz entspannt sich am Spielfeldrand. Bilder Miro Zbinden
Fussballplatz:
«Das ist ein Novum im Schweizer Fussball»
D en weiteren Platz habe es absolut gebraucht, sagt FCA-Präsident Silvio Serena: «Bisher haben wir etliche Jahre einseitig von Nachbarklubs profitiert, nun können wir endlich gleichwertige Möglichkeiten einbringen.»
Der Startschuss für das Projekt war im Sommer 2006 gefallen, als die Gemeindeversammlung Alterswils einen Kredit von 650 000 Franken genehmigte. Nach grösseren Erdverschiebungen konnte 2012 das Sportplatzterrain erstellt und im April dieses Jahres in Betrieb genommen werden. Grosse Besonderheit des neuen Platzes ist das 125 Kubikmeter fassende Wasserreservoir. Es speist sich aus einer im Platzbereich befindlichen Quelle und dient der Bewässerung beider Fussballplätze – «ein Novum im Schweizer Fussball», wie Serena sagt. Dem Bau des Platzes ging ein Landkauf der Gemeinde im Rahmen von 400 000 Franken voraus. Der Platz selber wurde mit 800 000 Franken durch die Gemeinde und mit 132 000 Franken von Gönnern, dem Fussballklub und aus Subventionen finanziert. mz
Sportplatz, Alterswil. So., 7. Juli, offizielle Eröffnungsfeier ab 10.30 Uhr.
