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Auf den Spuren des «Wetterfroschs»

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Mit Regenjacken, Stirnlampen und Ferngläsern ausgerüstet versammeln sich rund 20 Mitglieder des Natur- und Vogelschutzvereins Laupen zur Abendexkursion ins Naturschutzgebiet Auried. Tagsüber hatte es geregnet und es war fragwürdig, ob die Exkursion durchgeführt werden konnte. «Im Mai ist das Wetter schwierig vorherzusagen, vor allem für die sogenannten Wetterfrösche», begrüsst Exkursionsleiter Manfred Zimmermann die Naturfreunde. Als Wetterfrösche werden umgangssprachlich die grasgrünen Laubfrösche bezeichnet. Das Wetter können sie jedoch keineswegs vorhersagen. Der Irrglaube entstand, da die Laubfrösche bei schönem Wetter auf Grashalme hinaufklettern. So dachten die Leute, dass im Glas gefangene Laubfrösche die kleine Leiter emporklettern würden, sobald gutes Wetter in Aussicht wäre. «Laubfrösche sind aber keine Wetterfrösche und das Fangen dieser Amphibien ist heute streng verboten», sagt Zimmermann. Der Laubfrosch gehört durch das Verschwinden seiner Lebensräume zu den stark gefährdeten Tierarten.

Bereits auf dem Weg ins Auried gibt es viele interessante Dinge zu sehen. Die Exkursionsteilnehmer erfahren, dass das Alter einer Schnecke anhand der Rillen auf dem Schneckenhäuschen bestimmt werden kann. Und dass die meisten Schneckenhäuser rechtsgedreht sind. «Unter zig Tausenden gibt es nur eine einzige Schnecke mit einem linksgewundenen Häuschen, den sogenannten Schneckenkönig», führt Zimmermann aus. Der Biologe erzählt auch über die Pflanzen, die den Weg ins Auried säumen, und über die Eigenheiten der heimischen Vögel. «Die Amsel sitzt immer zuoberst in der Baumkrone, der zweite Platz ist für die Singdrossel reserviert» erklärt er. Gebannt halten die Teilnehmer kurz inne und lauschten dem Gesang der Singdrossel, die bis zum Eindunkeln trällert.

In der Kälte singen sie nicht

Bei der Ankunft im Auried ist es bereits dunkel geworden. Das Auried ist ein bedeutendes Schutzgebiet für Amphibien, insbesondere gibt es hier eine der grössten Laubfroschpopulationen nördlich der Alpen. Trotz der niedrigen Temperaturen sind die ersten Frösche zu hören. NVL-Präsident Walter Blaser hatte erst Bedenken: «Wenn es kälter als zehn Grad ist, singen die Frösche nicht.» Das Quaken ist jedoch gut zu hören und scheint langsam anzuschwellen: Wie ein Echo hallt es von Teich zu Teich. Die Rufe, die die Männchen mittels Schallblase verstärken, sind einen Kilometer weit zu hören. Bei guten Bedingungen an einem warmen Sommerabend können die kleinen Frösche mit ihren Konzerten eine beachtliche Lautstärke erreichen.

 Mithilfe der Stirnlampen und kleinen Netzen kann ein Laubfrosch eingefangen werden. Im Plastikbehälter bestaunen die Exkursionsteilnehmer den kleinen hellgrünen Frosch. Die Saugnäpfe an seinen Füssen, mit denen er an Grashalmen emporklettern kann, sind gut zu sehen. Der leuchtend grüne Laubfrosch ist mit seiner Körperlänge von rund vier Zentimetern die kleinste einheimische Froschart. Tagsüber dösen sie meist an Blätter und Äste geschmiegt, nachts begeben sie sich auf Jagd nach Insekten, Spinnen oder Schnecken.

Nebst dem Laubfrosch gibt es im Auried noch weitere Froscharten und Molche zu bestaunen. Auch diese Tiere lernen die Besucher auf der Exkursion kennen.

Natur- und Vogelschutz Laupen: Pflege wertvoller Lebensräume

D er Natur- und Vogelschutzverein Laupen (NVL) bietet verschiedene Ausflüge in die freie Natur an. Auf diesen Exkursionen stehen neben Amphibien (siehe Haupttext) auch Vögel, Fledermäuse, Schlangen oder die Pflanzenwelt im Zentrum. Die Exkursionen werden von NVL-Mitgliedern geleitet, die sich auf ein Gebiet spezialisiert haben.

Der Verein setzt sich für die praktische Naturschutzarbeit ein: Er pflegt und betreut in der Region Laupen mehrere biologisch wertvolle Lebensräume wie Blumen- Magerwiesen, Hecken und Weiher. Zudem werden zurzeit etwa 400 Nistkästen für Meisen, Schleiereulen, Turmfalken und Dohlen betreut.

Als besonderer Erfolg in der Vereinsgeschichte gilt die Schaffung des Naturschutzgebiets Auried, an welcher der NVL massgeblich beteiligt war. Das heutige Schutzgebiet hätte ursprünglich ein Industriegebiet werden sollen. In den Achtzigerjahren wurde das Land aber von der Gemeinde Kleinbösingen zum Zweck des Naturschutzes an Pro Natura verkauft. Der NVL wurde 1928 gegründet und zählt heute 140 Mitglieder. tt

Website: www.vogelschutzlaupen.ch

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