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Auf den Spuren von «Mila Superstar»

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Gebannt schaut das junge Mädchen auf den Fernseher. So wie jeden Tag schaut es die neuste Episode der Zeichentrickserie «Mila Superstar». Unglaublich, was die Hauptfigur da alles mit dem Ball anstellt! Wie von Raketen angetrieben, springt sie höher als das Netz und schmettert den Ball ins Feld. Das kleine Mädchen, das ist Thays Deprati – und sie ist fasziniert. Fasziniert von «Mila Superstar», der Heldin der japanischen Anime-Serie, die allen Widrigkeiten trotzt, um nach einer schweren Lungenkrankheit die beste Volleyballspielerin ihres Schulteams zu werden. So wie Mila, so will sie auch werden.

«Beste Libera der Schweiz»

Mittlerweile sind mehr als fünfzehn Jahre vergangen. Deprati ist 25-jährig und spielt für den TS Volley Düdingen in der Nationalliga  A. Aus dem jungen Mädchen ist die «beste Libera der Schweiz» geworden, wie ihr Trainer Dario Bettello sie bezeichnet. Dabei waren Depratis Anfänge im Volleyball alles andere als vielversprechend. Aufgewachsen in Monte Carasso, unweit von Bellinzona, ging Thays Deprati mit acht Jahren erstmals in ein Volleyballtraining. «Wir mussten Pirouetten machen und dabei Bälle fangen», erinnert sich die Tessinerin. «Es war mehr Gymnastik. Mir gefiel es überhaupt nicht, und ich lief weinend nach Hause.»

Wäre da nicht «Mila Superstar» gewesen, Deprati wäre heute wohl DJ statt Volleyballerin, wie sie mit einem Schmunzeln verrät. So nahm sie mit dreizehn nochmals einen Anlauf, versuchte es erneut mit einem Training – und diesmal packte es sie. «Nun hatten wir einen Trainer, bei dem wir nicht nur spielten, sondern richtig gefordert wurden.» Von da an ging alles schnell: Bereits vier Jahr später, als 17-Jährige, spielte Deprati mit Bellinzona in der NLA. Via VBC Züri Unterland (NLB) kam sie im Sommer 2014 zu Sm’Aesch-Pfeffingen, wo sie in drei Saisons zweimal Schweizer Vizemeisterin wurde. Seit drei Jahren ist sie fester Bestandteil des Schweizer Nationalteams, im vergangenen Sommer wechselte sich von Basel nach Düdingen.

Mentale Stärke

Hammerpunkte wie «Mila Superstar» macht Thays Deprati bei den Power Cats keine. Als Libera darf sie weder angreifen noch blocken oder aufschlagen. Jedoch sorgt sie regelmässig mit spektakulären Rettungsaktionen dafür, dass der Ball nicht den Boden berührt. «In der Grundausbildung war ich Passeuse. Als eines Tages keine Libera da war, hat mich der Trainer auf dieser Position eingesetzt. Irgendetwas muss ich richtig gemacht haben, denn fortan blieb ich Libera», sagt die die 1,72  Meter grosse Düdinger Abwehrchefin mit einem sympathischen Lachen.

Libera mag nicht unbedingt die attraktivste Position im Volleyball sein. Deprati gefällt sie aber. «Als Libera muss man immer auf den Ball fokussiert sein und rasch reagieren. Wenn ich noch überlege, wie ich meine Abwehr organisiere, bin ich zu spät. Das bedingt, dass ich mental stark bin. Von dieser Eigenschaft profitiere ich auch sonst im Leben», sagt Deprati, die an der Universität Freiburg den Master in European Studies macht. Allerdings müsse sie auf dem Feld noch etwas ruhiger und leistungskonstanter werden, fügt sie selbstkritisch an.

«Bin mein härtester Gegner»

Auch das wird sie noch schaffen, wetten? Egal, wen man fragt, Trainer oder Teamkolleginnen, alle beschreiben Thays Deprati als «extrem ehrgeizig». «Das stimmt», sagt die Tessinerin mit brasilianischen Wurzeln. «Ich will mich jeden Tag verbessern. Dass ich heute hier bin, liegt nicht daran, dass ich bewusst auf das Ziel NLA hingearbeitet habe. Es ist einzig die Konsequenz davon, dass ich immer besser werden will. Ich bin jeden Tag mein härtester Gegner.» Lange zog Deprati deswegen die Trainings den Matches vor. Warum? Weil sie da mehr lernte. «Erst seit ich in Düdingen bin, kann ich dank dem hammermässigen und spielfreudigen Team auch die Matches richtig geniessen.»

Weiter unten gibt’s das Interview mit Deprati.

Zu «Mila Superstar» schaut Thays Deprati heute nicht mehr auf. Ein Vorbild braucht sie nicht mehr. Vielmehr ist sie heute selbst ein Vorbild der Junior Power Cats, bei denen sie die Trainings mitleitet. «Mila Superstar» kennen die Juniors heute wohl nicht einmal mehr vom Hörensagen.

 

«Ich will noch viele Türen öffnen»

 

Thays Deprati, auf Ihrem Whatsapp-Profilfoto posieren Sie mit einem Maskottchen an der Universiade 2017 in Taipeh. Warum gerade dieses Bild?

An der Universiade, den Olympischen Spielen der Studenten, habe ich grosse Emotionen erleben dürfen. Mit der Schweizer Delegation bei der Eröffnungszeremonie ins Stadion einzulaufen, hat mich sehr stolz gemacht.

Der Höhepunkt Ihrer bisherigen Karriere als Volleyballerin?

Ich kann kein Ranking erstellen von meinen Erfolgen. Ob die zwei Vizemeistertitel mit Aesch oder mein erster Cupfinal mit 16, vieles hat mich geprägt. Oftmals waren es nur kleine Erfolge, kleine Schritte, die mich weitergebracht haben. In diesem Moment waren sie aber alle sehr wichtig für mich.

Unter Ihrem Profil steht «I don’t know what’s on the other side of the door if I don’t open it» (Ich weiss nicht, was auf der anderen Seite der Tür ist, wenn ich sie nicht aufmache). Hat dieser Spruch eine besondere Bedeutung für Sie?

Vor zwei Jahren ist mein Vater gestorben, seither habe ich eine andere Beziehung zum Leben. Wenn man etwas machen will, soll man es tun. Ich will nicht morgen aufstehen und bereuen, heute etwas nicht getan zu haben. Man weiss nie, ob man nochmals die Chance dazu bekommt.

Welche Tür hat Ihnen besonders viel Mut abverlangt, sie zu öffnen?

Vor drei Jahren war ich in der NLB, wollte nach einer Verletzung eigentlich mit Volleyball aufhören. Dann kam das Angebot von Aesch für die NLA. Nach Basel zu ziehen, ohne Bekannte zu haben; Halbprofi zu werden, ohne zu wissen, ob es nach der Verletzung überhaupt geht mit Spielen; dabei fast nichts zu verdienen: Das hat sehr viel Mut gebraucht.

Welche Tür würden Sie heute nicht nochmals öffnen?

Ich würde alle wieder aufmachen und will noch viele weitere öffnen. Auch wenn nicht immer nur Schönes zum Vorschein kam, so war doch jede Erfahrung wertvoll und hat mich zu dem gemacht, was ich heute bin.ms

NLA-Spitzenkampf

«In Basel interessiert sich kaum einer für Volleyball»

Thays Deprati, im Sommer haben Sie innerhalb der NLA von Sm’Aesch-Pfeffingen nach Düdingen gewechselt. Was waren Ihre Beweggründe?

Nach den drei Jahren, in denen ich für Aesch gespielt habe, hat sich der Verein sehr gewandelt. Der Trainer verliess den Club, zuletzt auch viele Spielerinnen, gute Freundinnen. Es war ein idealer Zeitpunkt, um eine neue Herausforderung zu suchen.

Warum haben Sie diese bei den Power Cats gesucht?

Immer dann, wenn ich gegen Düdingen gespielt hatte, hatte ich das Gefühl, dass das Team sehr viel Spass hat beim Spielen. In Basel war es mehr ein Arbeiten. Etwas zu erreichen war wichtiger, als dabei Freude zu haben. Diese fröhliche Ambiance hat mich immer beeindruckt und mich nach Düdingen gezogen.

Was sind die grössten Unterschiede zwischen den beiden Vereinen Sm’Aesch-Pfeffingen und TS Volley Düdingen?

Düdingen ist sehr familiär, alle im Verein sind irgendwie miteinander verbunden: Die Helfer, die Zuschauer, die Sponsoren sind alle entweder von der Familie, Schwester, Mutter, Onkel oder Kollegen. Das fühlt man. Beim Training treffe ich in der Halle die Juniorinnen, die vor uns trainieren, oder die älteren Volleyballerinnen, die neben uns üben. Ich komme auch in Kontakt mit Personen von anderen Sportarten. Im Dorf geht es ebenfalls persönlich zu und her. Man wird von Leuten angesprochen, alle scheinen über uns auf dem Laufenden zu sein. In Aesch war das anders.

Inwiefern?

Da waren wir viel isolierter. In Basel interessiert sich kaum einer für Volleyball, da zählt nur der FC Basel. Hier gibt es in der Zeitung stets grosse Artikel über die Power Cats. Die «Basler Zeitung» schreibt nur selten ausführlich über Volleyball.

Düdingen mischt an der Spitze der NLA mit. Was sind die Gründe für den Höhenflug?

Auch wenn es abgedroschen klingt: Der Teamspirit ist unser grosses Plus. Das Team ist wirklich der Hammer, wir unternehmen sehr viel zusammen, auch ausserhalb des Platzes. Auf dem Feld passen wir von der Spieltypologie her sehr gut zusammen. Viele Teams kaufen berühmte Spielerinnen ein und sind dann trotzdem nicht erfolgreich, weil die Typen zusammen nicht harmonieren. Unser Spielstil passt perfekt.

Wie würden Sie diesen beschreiben?

Wild! Natürlich haben wir eine Taktik, an die wir uns halten. Wir machen aber immer wieder unorthodoxe Sachen, eine komische Defense oder ein eigenartiger Angriff, völlig spontan und unerwartet. Unser Trainer verzweifelt darob manchmal, aber solange es gut läuft, lässt er uns auch mal solche Sachen durchgehen.

Düdingen gegen Aesch ist morgen der Spitzenkampf der NLA. Hätten Sie dies Anfang Saison für möglich gehalten?

Volero Zürich habe ich weiter vorne erwartet, obwohl das Team viele Veränderungen hinter sich hat. Das Team wird sich aber noch steigern. Von uns wusste ich, dass wir gut sind. Wir gehören sicherlich zu den Mitfavoriten auf den Meistertitel. So offen wie dieses Jahr war die Meisterschaft schon lange nicht mehr.

Wie müssen Sie morgen gegen Aesch auftreten, damit Sie den Spitzenkampf gewinnen?

Ohne übermässigen Respekt – und jede Chance nutzend, die sich uns bietet. Wichtig ist, dass wir ein konstant hohes Level spielen. Sobald du gegen Aesch nachlässt, nutzen sie das aus.

Ihr Tipp für das morgige Spiel?

Wir fühlen uns toll, haben viel Selbstvertrauen, einen guten Rhythmus und geniessen Heimvorteil. Deshalb gewinnen wir, im Tiebreak.ms

11. Runde

Düdingen verliert in Schaffhausen

Nach sieben Siegen in Folge mussten die Düdinger NLA-Volleyballerinnen gestern wieder einmal als Verliererinnen vom Platz. Bei Kanti Schaffhausen verloren sie 2:3. Damit haben die Power Cats den Sprung an die Tabellenspitze verpasst. Morgen kommt es für Düdingen zum NLA-Spitzenkampf gegen Aesch-Pfeffingen (16.30  Uhr, Leimacker).ms

 

Schaffhausen – Düdingen 3:2 (20:25, 25:19, 25:20, 19:25, 18:16)

TS Volley Düdingen: Marbach, Granvorka, Becker, Harbin, Felinski, Deprati (Libera). Moffett; Widmer, Marx, Gfeller.

Frauen. NLA. Resultate: Köniz – Volero Zürich 0:3. Lugano – Galina Schaan 3:1.

Rangliste: 1. Aesch 10/27. 2. Volero 10/26. 3. Düdingen 11/26. 4. Schaffhausen 11/21. 5. Neuenburg 10/13. 6. Lugano 11/13. 7. Köniz 11/12. 8. Franches-Montagnes 10/10. 9. Galina 11/9. 10. Cheseaux 10/2.

Die nächsten Spiele. Heute: Aesch-Pfeffingen – Neuenburg 17.00. Franches-Montagnes – Cheseaux 17.30. Sonntag: Düdingen – Aesch-Pfeffingen 16.30. Volero – Cheseaux 17.00. Lugano – NUC 17.00. Galina – Köniz 17.00. Schaffhausen – Franches-Montagnes 17.30.

 

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