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Auf der Suche nach dem eigenen Klang

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Ein guter, unverkennbarer, eigener Klang: Das ist für einen Jazzmusiker das A  und O. «Wie man klingt, ist eigentlich wichtiger, als was man spielt», sagt der Freiburger Jazzpianist Stefan Aeby. Im Vergleich zu anderen Instrumentalisten sei diese Suche nach dem eigenen Klang für einen Pianisten schwieriger, der immer auf anderen Instrumenten spiele. «Trotzdem wollte ich meinen persönlichen, erkennbaren Sound finden», so Aeby. In den letzten vier Jahren habe er viel daran getüftelt und seinen Flügel neu entdeckt. Anstatt nur auf den Tasten zu spielen, zupfte oder strich er die Saiten, setzte Hilfsmittel wie Magnete oder auch einmal einen Rasierpinsel ein, um den Klang zu verändern, und begann, mit elektronischen Effekten zu arbeiten. «Da geht eine ganze Welt auf.»

Wie diese Welt tönt, ist jetzt erstmals auf einer CD zu hören: Unter dem Titel «Piano Solo» hat Aeby 14 Songs aufgenommen, mit denen er die Zuhörerinnen und Zuhörer in seine ganz persönliche Klangwelt mitnimmt. Die meisten Stücke sind aus freien Improvisationen entstanden. Bei anderen handelt es sich um jazzige Kompositionen aus der Feder von Stefan Aeby. Mit «Misty» von Erroll Garner ist auch ein Standard vertreten, allerdings in einer stark veränderten Version. So vielfältig das Album daherkommt, eines ist bei allen Songs gleich: «Das Ausgangsmaterial ist immer ein akustisches Signal aus dem Flügel; jeder Sound kommt von dort», so Aeby.

Ohne Kompromisse

Die neue CD ist das erste Soloalbum des 40-Jährigen, der mit verschiedenen Formationen bereits etliche Aufnahmen eingespielt hat. Dieses Projekt alleine durchzuziehen, sei für ihn eine völlig neue Erfahrung gewesen, sagt er. Die Songs nahm er zusammen mit einem befreundeten Tontechniker in seinem Atelier in Bern auf. «Ich war für jeden Entscheid selber verantwortlich, und es ist meine erste CD, bei der ich das Gefühl habe, keine Kompromisse eingegangen zu sein.» Arbeite man mit einer Band, müsse man immer Kompromisse machen – egal, wie harmonisch sie funktioniere.

Nach all den einsamen Entscheiden sei er nun besonders gespannt auf die Reaktionen von Publikum und Fachkritikern. Bis jetzt hätten nur wenige Leute die Songs gehört. «Der Tontechniker sagte, sie klängen weich, ein bisschen dunkel und dennoch klar. Das gefällt mir, denn ich habe immer nach dem Dunkeln gesucht, das ich persönlich mag, das aber nicht immer funktioniert, wenn man als Pianist in einer Band spielt.»

Konzert bei Eclatsconcerts

Erste Publikumsreaktionen wird es für den gebürtigen Taferser diesen Samstag geben, wenn er sein Album im Rahmen der Reihe Eclatsconcerts in Freiburg vorstellt. Weil es sich nicht um ein typisches Jazzalbum handle, sondern eher um eine Mischung aus Jazz und zeitgenössischer Musik, mit etwas Experimentellem und ein bisschen Elektronik, habe er ein besonderes Konzertlokal gesucht, so der Pianist. Der Verein Eclats­concerts, der im Lapidarium des Museums für Kunst und Geschichte genau diese Art von Konzerten veranstalte, habe sich angeboten. Ergänzend zu den Songs von seinem Album wird Stefan Aeby beim Konzert Teile aus György Ligetis Klavierzyklus «Musica Ricercata» spielen.

Einige weitere Konzertdaten stehen bereits fest. Wie es danach mit seinem Soloprojekt weitergehe, sei offen, so Aeby. «Ich muss zuerst herausfinden, ob es mir überhaupt Spass macht, alleine aufzutreten.» Sicher sei aber, dass er seine Klangforschungen weiter vorantreiben werde. «Die CD ist nur eine Zwischenstation. Mein Instrument bietet noch so viele Möglichkeiten – und ich habe noch lange nicht alles ausprobiert.»

Konzert im Rahmen von Eclatsconcerts: Sa., 5. Oktober, 20 Uhr im Museum für Kunst und Geschichte Freiburg.

Die CD ist erhältlich im Fachhandel oder direkt bei Stefan Aeby (www.stefanaeby.com)

Aktuelles

Eine neue Band und ein Schulprojekt

Neben seinem ersten Soloalbum beschäftigt sich Stefan Aeby diesen Herbst auch noch mit anderen Projekten: So ist er mit einer neuen Band unterwegs, die er Anfang Jahr mit dem Bassisten Patrice Moret, dem Trompeter Matthieu Michel und der Cellistin Sara Oswald gegründet hat. Die Formation trägt den Namen Jøøn und spielt Kompositionen von Stefan Aeby und Patrice Moret. «Wir kennen uns schon lange und haben in verschiedenen Konstellationen zusammen gespielt», so Aeby. «Wir haben menschlich und musikalisch das Heu auf der gleichen Bühne.» Im November gastiert das Quartett für eine Residenz und ein anschliessendes Konzert im Freiburger Jazzclub La Spirale; im Dezember soll es ins Studio gehen.

Auch mit seinem Stefan Aeby Trio ist der Pianist für Konzerte unterwegs. Besonders wichtig ist ihm momentan ein Projekt, welches das Trio in den Orientierungsschulen des Greyerzbezirks gestartet hat, wo es vor Schülerinnen und Schülern spielt. «Wir wollen den Jugendlichen einen Zugang zu unserer Musik bieten, den sie sonst nicht haben – und damit auch unser Publikum verjüngen.» Die bisherigen Reaktionen seien positiv, darum solle das Projekt in anderen Schulen weitergehen.

Schliesslich geht auch die Konzertreihe «Stubete» im Café du Belvédère in Freiburg weiter, die Aeby 2017 gegründet hat. Die dritte Saison beginnt am 27. Oktober mit einem Konzert der Sängerin Lisette Spinnler und ihrer Band.

cs

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