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Auf der Suche nach dem Unfallboot

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: frederic auderset

In gemächlichem Tempo fährt Serge Cantin mit seinem Kollegen Patrick Vallélian aus dem Hafen von Portalban-Delley auf den Neuenburgersee hinaus. Beide sind erfahrene Polizisten: Serge Cantin gehört seit 15 Jahren der Seepolizei an und ist seit 2005 deren Chef; Wachmeister Patrick Vallélian ist seit 1996 bei den Polizeitauchern und verstärkt in der Schifffahrtssaison die Seepolizei während eines Monats.

Mit Tempo 60 über den See

Nachdem sie die 300 Meter breite Uferzone verlassen haben, in welcher mit höchstens zehn Stundenkilometern gefahren werden darf, stoppen sie das Boot und legen für einen kurzen Moment den Rückwärtsgang ein. «Erst müssen wir die Schiffsschraube von den Algen befreien», meint Serge Cantin.

Dann wird aber richtig Gas gegeben, der Bug richtet sich auf und das Polizeiboot nimmt blitzschnell Fahrt auf. Mit 60 Stundenkilometern fliegt es förmlich über den ruhigen See in Richtung Cheyres, wo einem Hinweis auf ein verdächtiges Schiff nachgegangen werden soll. Serge Cantin erläutert: «Im Moment sind wir hauptsächlich mit der Suche nach dem Verursacher des tödlichen Unfalls auf dem Bielersee beschäftigt.»

Holzboote registriert

Im Hafen von Cheyres angekommen, ist das gesuchte Boot schnell gefunden. Die Polizisten fotografieren es mit einer Digitalkamera und notieren die Immatrikulationsnummer.

Auf dem Rückweg erspäht Serge Cantin mit seinem hochmodernen Feldstecher mehrere Motorboote, auf welche die Beschreibung des Unfallbootes – weinrote Farbe und aus Holz – zutrifft. Das Polizeiboot steuert langsam auf diese zu, um dann Bootstyp, Kennzeichen und die Personalien der Besitzer aufzunehmen. Konkreter Verdacht ergibt sich in keinem der Fälle, einige Boote werden sogar zum wiederholten Mal kontrolliert.

Darüber hinaus werden routinemässig jeweils auch Führer- und Fahrzeugausweis verlangt sowie die Schwimmwesten an Bord überprüft. Ausnahmslos alle Bootsführer müssen von den beiden Polizisten daran erinnert werden, dass sie seit dem 1. Juni einen gültigen Abgastest für den Motor vorweisen müssen. Es bleibt aber bei der Ermahnung, eine Busse muss (noch) keiner der Bootsführer befürchten.

Kein Alkoholgrenzwert

«Alkoholkontrollen führen wir nur nach Unfällen und schweren Zwischenfällen durch», erklärt Serge Cantin. Das Gesetz nennt im Unterschied zum Strassenverkehr nämlich keinen Höchstwert für den Blutalkohol beim Führen eines Schiffes. Es verweist nur vage darauf, dass die Fahrtüchtigkeit jederzeit gewährleistet sein muss.

Auch Geschwindigkeitsbegrenzungen gibt es ausserhalb der Uferzone keine. «Auf dem Neuenburgersee seien Motorboote unterwegs, die bestimmt mit 100 Stundenkilometern fahren können», sagt Serge Cantin, nachdem das Polizeiboot wieder im Hafen von Portalban-Delley angelegt hat. Patrick Vallélian wendet ein, dass «die Einführung von Tempolimiten nach dem traurigen Unfall bestimmt zur Diskussion gebracht wird».

Ein Blick in die Leserbriefspalten diverser Zeitungen zeigt, dass er recht hat.

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