Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Auf der Suche nach der Luftfahrt 2.0

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Verkehrsministerin Doris Leuthard betonte am Symposium in Payerne die Bedeutung der Luftfahrt für die Schweiz. 30 Milliarden Franken Umsatz mache der Sektor pro Jahr. Die Interessen von Wirtschaft, Umwelt und Bevölkerung müssten in Einklang gebracht werden. Der Staat müsse für gute Rahmenbedingungen sorgen. Deshalb suche die Schweiz die Anbindung an Europa. «Nationale Alleingänge darf es nicht geben. Die Schweiz engagiert sich für eine koordinierte Flugkontrolle in Europa.» Einfach sei es aber nicht (siehe Interview).

 «Jetman» Yves Rossy fliegt mit einem Düsenrucksack und Flügeln und kann nach Jahren der Entwicklung und vielen Rückschlägen gar mit Jets mithalten und Loopings fliegen. Er beschrieb die Risiken, mit denen er konfrontiert war, und erinnerte an Ikarus, der laut der Sage bei einem Flugversuch abstürzte. «Ikarus glaubte, ein Gott zu sein. Doch ich weiss, dass ich sterblich bin.» Diese Demut habe ihn am Leben gehalten. Ohne einen «Plan B» mache er keinen Schritt. So musste er einen neuen Fallschirm entwickeln, der auch bei einem horizontalen Flug funktioniert. «Ich fliege, und das ist ein starkes Gefühl.» Rossy sprach aber auch davon, dass Vorschriften ihm oft das Leben erschwerten. Immer wieder eckte sein Fluggerät bei den Behörden an, weil es für dieses Konzept keine Regelung gab. Er rief die Anwesenden auf, Innovation nicht mit Regeln zu bremsen. Denn ohne gebe es keine Pioniertaten: «Früher war ich ein Deltaflieger mit Düsen und einem Fallschirm, jetzt bin ich ein Flugzeug.»

Die schwierige Realität

Swiss-Chef Harry Hohmeister sprach von den Veränderungen, mit denen seine Branche konfrontiert sei. Die Bedürfnisse und Forderungen der Kunden hätten sich geändert. Die Vorschriften nähmen zu, der Platz für Wachstum sei in Europa beschränkt. Und die Staaten griffen immer stärker zum Schutz ihrer eigenen Airlines in den Markt ein. Dennoch mache ihm die Arbeit Spass. Sein Fazit: «Wir brauchen Visionen, aber noch viel mehr Realismus.»

 Jürg Rämi vom Verband der Schweizer Flughäfen hat mit ähnlichen Problemen zu kämpfen. Die Bedürfnisse der Fluggesellschaften änderten sich. Europa stagniere. Er verwies auf die Probleme beim Bau des Flughafens Berlin und zeigte auf, dass China den Bau von 55 Flughäfen plane. Die Airports in Europa müssten wachsen können, so Rämi, sie müssten ihre Prozesse vereinfachen und Kosten senken.

Inspirierender Piccard

Der Höhepunkt war der Auftritt von Flugpionier Bertrand Piccard. Er, der mit einem Ballon um die Erde flog und mit seinem Flugzeug «Solar Impulse» beweisen will, dass es möglich ist, Tag und Nacht zu fliegen, ohne einen Tropfen Benzin zu brauchen. Seine Basis ist in Payerne. «Ich will andere inspirieren, um auch nach dem Unmöglichen zu greifen», sagte er. Energie und Umweltschutz seien die Themen der Zukunft. Kein Aviatiker habe davor geglaubt, dass ein Flugzeug nur mittels Sonnenkraft und optimaler Energieeffizienz fliegen könnte. Kreativität sei das Mittel, in einer fremden und vielleicht feindlichen Welt zu überleben.

Luftwaffenchef Aldo Schellenberg betonte die Gemeinsamkeiten von ziviler und militärischer Luftfahrt. Sie teilten Geschichte, Technologie und auch Personal. «Diese Menschen schieben die Grenzen des Machbaren immer weiter hinaus. Wir sind eine grosse verrückte Familie, wir brauchen uns gegenseitig.»

Luftfahrt: Leuthard kämpft für bessere Chancen

V erkehrsministerin Doris Leuthard eröffnete gestern das Luftfahrt-Symposium in Payerne, das gleichzeitig auch den Startschuss für die zehn Tage dauernde Flugschau Air14 darstellt. In ihrem Vortrag sagte sie, eine der grössten Herausforderungen ihres Departementes sei eine engere Zusammenarbeit im Bereich der Flugsicherung mit Europa.

Doris Leuthard, fremde Flugsicherung heisst, die Kontrolle des eigenen Himmels aufzugeben. Klingt nach einem steinigen Weg, wenn die Politik immer stärker national ausgerichtet ist.

Das ist nach wie vor sehr schwierig. Wir verhandeln schon seit Jahren. Alle wissen, dass wir wegen der Kosten zusammenarbeiten müssten. Wir würden sofort Milliarden sparen. Aber wir sind noch weit weg von einer Einigung. Wir müssen Fragen klären wie: Wie setzen wir die gemeinsame Flugsicherung konkret um? Welche heutigen Kontrollzentren müssten aufgegeben werden? Oder suchen wir einen virtuellen Ansatz, bei welchem man die Systeme zusammenlegt und sich die Flugzeuge von System zu System übergibt?

Wieso ist das so schwierig?

Da kommt der Nationalismus durch. Kein Politiker geht gern nach Hause und sagt seinen Wählern: Ich kann zwar Kosten sparen, aber dieses oder jenes Kontrollzentrum müssen wir schliessen.

Die Air14 beschäftigt sich mit Militär- und Zivilluftfahrt zugleich. Wie wichtig ist die Fliegerei für die Schweiz?

Die Luftfahrt ist enorm wichtig für uns. Sie steht für sechs Prozent der Wirtschaftsleitung, 180 000 Personen arbeiten in der Luftfahrt. Und für einen Exportstandort wie die Schweiz mit vielen international tätigen Firmen und mobilen Beschäftigten müssen wir schauen, dass wir die Bedürfnisse abdecken können. Sonst wandern diese Kunden ab in andere Länder und zu Flughäfen, die höhere Frequenzen haben, mehr Kapazitäten zur Verfügung stellen oder günstiger sind. Deshalb kämpfen wir darum, dass wir trotz limitiertem Boden wenigstens das, was wir haben, möglichst optimal nützen können. Interview fca

Meistgelesen

Mehr zum Thema