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Auf der Suche nach der perfekten Harmonie zwischen Pferd und Reiterin

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Am Samstag führt der Reitklub Buecha in Plaffeien einen Concours im Dressurreiten durch. Mit dabei ist auch die Alterswilerin Tiziana Lottaz. «Wenn du dich auf das Pferd einlässt, kriegst du so viel zurück», sagt die 23-Jährige.

Wenn Tiziana Lottaz über das Dressurreiten spricht, gerät sie fast schon ins Philosophieren. Für die 23-Jährige aus Alterswil ist es mehr als bloss ein Sport. «Das Ziel ist die perfekte Harmonie zwischen Pferd und Reiter. Wenn es für den Laien locker und elegant aussieht, hat man alles richtig gemacht – dann verschmelzen zwei komplett unterschiedliche Wesen quasi zu einem.»

Wie gut das gelingt, wird in Wettkämpfen beurteilt. Dressurreiten ist zwar ebenfalls olympisch, in der breiten Öffentlichkeit aber weniger bekannt als das Springreiten, bei dem Pferd und Reiter Hindernisse überwinden. Beim Dressurreiten geht es weder darum, möglichst schnell zu sein, noch darum, möglichst hoch zu springen. Das Ziel lautet stattdessen, in den Grundgangarten Schritt, Trab und Galopp die Dressuraufgaben möglichst exakt und elegant zu lösen. Mal vorwärts, mal rückwärts, mal seitwärts, mal in geraden, mal in gebogenen Linien. Alles hängt vom Niveau der Wettkämpfe ab. In den höheren Kategorien werden kompliziertere Bewegungsabläufe wie die Traversale oder die Pirouette gezeigt. Eine Jury verteilt anschliessend Noten.

«Du kannst nichts kaschieren»

Diese feinsinnige, spielerische Art des Reitens hat es Tiziana Lottaz früh angetan. Zwar begann die Pferdeliebhaberin, die mit acht Jahren ihr erstes Pony geschenkt bekam, ebenfalls mit Springreiten. Wie in den meisten Vereinen war das auch beim Reitklub Buecha der normale Einstieg. «Ich war allerdings nie die grosse Springerin, konnte nie dieselbe Leidenschaft entwickeln wie später für das Dressurreiten.»

Mit 14 wechselte sie deshalb die Disziplin – und hat den Wechsel nie bereut. «Was ich so faszinierend finde: Du kannst beim Dressurreiten nichts kaschieren, nichts erzwingen. Sobald entweder das Pferd oder der Reiter keine Freude hat, merkt man das sofort. Wenn du dich jedoch auf das Pferd einlässt, kriegst du so viel zurück.»

Entsprechend anspruchsvoll ist der Sport. «Die grösste Herausforderung liegt darin, dass man immer wieder auf neue Probleme stösst, die es dann ganzheitlich zu lösen gilt, weil es längerfristig nichts bringt, bloss die Symptome zu bekämpfen.» Die Senslerin erklärt am Beispiel der Kurzkehrtwendung, was sie damit genau meint. Die Kurzkehrtwendung ist eine Hinterhandwendung im Schritt um 180 Grad, eine Wendung in der Bewegung auf möglichst engem Raum, bei der die Hinterbeine des Pferds möglichst kleine Schritte in der Vorwärtsbewegung machen und unter den Körper treten. «Das ist schwierig. Wenn das Pferd das nicht wagt, geht es darum herauszufinden, warum es mit den Hinterbeinen nicht unter seinen Körper will und wie man das ändern könnte.»

Vier Trainings pro Woche

Das Zusammenspiel zwischen Pferd und Reiterin bedarf selbstredend viel Übung. «Zum Glück habe ich mein Pferd gleich bei mir zu Hause», sagt Lottaz, die auf dem Hof ihrer Eltern in Alterswil lebt. Dreimal pro Woche trainiert sie alleine, einmal mit ihrer Trainerin Doris Schwab. Oft in Alterswil selbst, manchmal in Plaffeien, ab und zu auch in Lanthen oder in Chandon. An den restlichen Tagen reitet sie mit ihrem Pferd – das an Wettkämpfen als Fürsten Lady an den Start geht, im Alltag aber bloss liebevoll Lele gerufen wird – im Gelände. «Es ist mir wichtig, dass Lele nicht nur ein Wettkampfpferd ist, sondern auch ein Freizeitpferd. Ich will nicht, dass es erschrickt, wenn wir an einem Traktor vorbeilaufen.»

Ziele und Träume

Sportlich läuft es für das Duo gut. Seit dieser Saison reitet Tiziana Lottaz in der M-Klasse, das ist die zweithöchste von vier Stufen. In Deutschfreiburg ist sie momentan die einzige Sportlerin in dieser Kategorie, und auch im französischsprachigen Teil gibt es nur einige wenige. «Die M-Klasse ist anspruchsvoll, zum Beispiel kommen fliegende Galoppwechsel hinzu. Und auch die Konkurrenz ist richtig stark.» Doch die Senslerin muss sich nicht verstecken, bei ihrer Premiere vor einem Monat in Aarberg belegte sie mit einer Wertnote von 63,29 Prozent einen Mittelfeldrang.

Für ihren zweiten Auftritt am Samstag in Plaffeien wünscht sie sich «eine Klassierung». Klassiert wird beim Dressurreiten jeweils das erste Drittel der Reiterinnen und Reiter. «Es ist ein ambitioniertes Ziel, aber es ist möglich, ich bin in Form, Lele ebenfalls.» Ambitioniert ist Tiziana Lottaz auch sonst. Sie will sich in dieser Saison für die Westschweizer Meisterschaften qualifizieren. «Das Tüpfelchen auf dem i wären die Schweizer Meisterschaften der Regionalen in Avenches.»

Und längerfristig? Träumt die Studentin der Agronomie an der Hochschule Zollikofen von Weltmeisterschaften? Von Olympischen Spielen? Tiziana Lottaz zögert einen Moment, sie will nicht unbescheiden klingen. Dann sagt sie aber doch noch: «Wenn ich eines Tages international reiten könnte, wäre das der absolute Wahnsinn. Aber das ist im Moment so weit weg, dass ich mir nicht gross darüber Gedanken mache. Die Chance ist sicher klein, aber träumen darf man ja.»

120 Reiterinnen und Reiter in Plaffeien

120 Reiterinnen und Reiter erwartet OK-Präsidentin Sarah Overney am Samstag in den sechs Kategorien des Dressurconcours auf der Pferdesportanlage in Plaffeien. Die ersten Wettkämpfe, an denen viele regionale Reiterinnen und Reiter teilnehmen, beginnen um 9 Uhr. Die Top-Kategorie M22/60, in der Tiziana Lottaz an den Start geht, beginnt um 15 Uhr.

Der Concours im Sense-Oberland, der vom Reitklub Buecha organisiert wird, gehört zum Coupe Henri Chammartin. Bis jetzt fand die Veranstaltung in Plaffeien im Zweijahresrhythmus statt. «Unsere Idee ist es allerdings, den Concours in Zukunft jedes Jahr durchzuführen, damit er sich noch besser in den Köpfen und Agenden der Reiterinnen und Reiter verankert», sagt Sarah Overney.

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