Die Mitglieder des Ruderclubs Murtensee (RCM) stechen bei schönem Wetter mit ihren wintertauglichen Booten auch jetzt, mitten im Monat Februar, in See. Vor allem aber nutzen sie die kalte Jahreszeit, um ihre Bootsflotte wieder fit zu machen. Nur ist das zurzeit kein leichtes Unterfangen, denn dem Verein fehlt momentan die geeignete Lokalität für Unterhaltsarbeiten. Gut ein Dutzend Ruderboote lagert derzeit aufgebockt oder an Dachbalken hängend im provisorischen Winterquartier des Ruderclubs. Die meisten dieser Boote warten auf ihre jährliche Überholung.

Vereins-Vizepräsident Markus Fiedler konnte die Boote während zwei Jahren im alten Autobahnwerkhof Murten und die letzten drei Jahre in der Militärbaracke in Muntelier überholen. Die Gemeinde stellte sie dem Verein als Werkstatt und Winterlager zur Verfügung. Seit Anfang 2015 wird die Baracke jedoch für einen andern Zweck genutzt, der Club ist obdachlos.

Keine Lösung für immer

«Dass die Behörden unseren Sport unterstützen, schätzen wir», hält Fiedler fest. Trotzdem: Das Winterlager verfügt über keinen Strom- und Wasseranschluss. Und wegen der offenen Fensterluken liegen die Temperaturen im frostigen Bereich. «Uns fehlt hier schlicht die nötige Infrastruktur, um Unterhaltsarbeiten kompetent ausführen zu können», erklärt Markus Fiedler.

Und er nennt ein Beispiel: Um allfällige Risse im Holz zu entdecken, muss ein Ruderboot erst sorgfältig abgeschliffen werden.Dieser Prozess dauert etwa sechs Stunden. Danach würden meist aufwendige Reparatur- und Lackierarbeiten folgen, «und die können nur bei über 10 Grad Celsius ausgeführt werden», erklärt er. Fiedler absolvierte einen Bootbauerkurs speziell für Ruderboote. Um die wertvollen Sportgeräte und somit das Kapital des 2007 gegründeten Vereins langfristig instand zu halten, sei eine fachgerechte Wartung unabdingbar, betont er. Der RCM besitzt momentan 24 Boote.

Ruderboote sind nicht kurz

Der Verein hat intensiv, aber bisher erfolglos nach Alternativen für die Werkstatt gesucht. «Wir haben mehrere Standorte angeschaut, sogar eine Schreinerei geprüft», sagt er. Das Unterfangen scheiterte an der Lage, an der Grösse – die Werkstatt muss mindestens 20 Meter lang und fünf Meter breit sein–oder an den möglichen Nutzungszeiten: «Wir führen die Unterhaltsarbeiten vorwiegend an Randzeiten oder Wochenenden durch», gibt Fiedler zu bedenken. Und nun seien die Beziehungen des Vereins alle abgeklopft. Der Raum müsste in Murten und Umgebung liegen, im Idealfall etwa zehn Minuten Fahrzeit von Muntelier aus. «Ein Glücksfall wäre natürlich, zusätzlich einen Flecken Land am Ufer des Murtensees zu finden, an dem wir später auch die Infrastruktur für unseren Verein aufbauen könnten», verrät der aktive Ruderer.

Angebote sind erbeten an:werkstatt.gesucht@ruderclubmurtensee.ch