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Auf der Suche nach Ruhe und Konstanz

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Zwei Trainerentlassungen und der ständige Abstiegskampf hatten die vergangene Saison des FC Freiburg geprägt. Es war eine turbulente Saison, eine, wie sie der Verein möglichst nie mehr erleben will. Frédéric «Fredy» Chassot soll als neuer Trainer dafür sorgen, dass bei den Pinguinen Ruhe und Konstanz einkehrt und sich in der heute beginnenden 1.-Liga-Meisterschaft wieder der Erfolg einstellt.

Fredy Chassot ist in Freiburg kein Unbekannter. In Montagny im Broyebezirk aufgewachsen, hat er seine Fussballerkarriere in der Saanestadt lanciert. In seiner Aktivenzeit, in der er 445 NLA-Partien für Xamax, Lausanne, Basel, Zürich und Sion sowie 16 Länderspiele mit der Schweizer Nationalmannschaft absolvierte, entwickelte er sich zum Publikumsliebling und zur Kultfigur. Zuletzt war der 47-Jährige als Sportchef beim FC Sion in der Super League tätig.

 

 Frédéric Chassot, vom grossen FC Sion sind Sie zum FC Freiburg in die «Fussballprovinz» gewechselt. Was hat Sie zu diesem Schritt bewogen?

Nach dreissig Jahren im Profifussball hatte ich das Bedürfnis, etwas Neues zu machen, der täglichen Hektik des Profigeschäfts zu entfliehen. Beim FC Freiburg bin ich gross geworden, ich fühlte mich verpflichtet, dem Verein als Trainer etwas zurückzugeben.

 

 Beim FC Freiburg ist es letzte Saison mit den zwei Trainerentlassungen auch hektisch zu und hergegangen. Das hat Präsident Christian Constantin beim FC Sion nicht zustande gebracht …

(lacht) Das ist wohl wahr. Aber der Posten des Sportchefs beim FC Sion, der mit einem Budget von 25 Millionen Franken jongliert, ist definitiv nicht zu vergleichen mit dem Amt des Trainers beim FC Frei-burg, der mit bescheidenen 200 000 Franken operiert.

 

 Welche Beziehung haben Sie zum FC Freiburg?

Beim FC Freiburg habe ich meine ersten Schritte als Fussballer gemacht und alle Juniorenstufen durchlaufen. Das Team Freiburg/FFV gab es seinerzeit noch nicht. Mit 17 bin ich dann zu Neuenburg Xamax gegangen. An meine Jugendzeit in der Saanestadt erinnere ich mich immer gerne zurück.

 

 Freiburg hat eine schwierige letzte Saison erlebt, den Ligaerhalt erst in der Schlussphase der Meisterschaft geschafft. In welchen Zustand präsentierte sich das Team bei Ihrem Amtsantritt?

Die letzte Saison hatte ihre Spuren hinterlassen. Die Situation war so, dass sieben Spieler ihre Karriere beendet und vier weitere den Klub verlassen hatten. Wir waren gezwungen, einen Neustart zu machen, mussten erst mal einen neuen Staff bilden und eine Mannschaft zusammenstellen.

 

 Was waren die Gründe, warum es der Mannschaft letzte Saison so schlecht lief?

Das kann ich nicht sagen, ich kannte die Equipe nicht. Allerdings interessiert mich auch nicht, was gewesen ist. Was zählt, ist das Hier und Jetzt. Und da stelle ich fest, dass die aktuelle Situation im Freiburger Fussball eine Katastrophe ist. Anstatt zusammen etwas Grosses auf die Beine zu stellen, schaut jeder Verein nur für sich. Es gibt viele strukturelle Probleme, und die Leidtragenden sind die jungen Freiburger Fussballer.

 

 Der Versuch einer Zusammenarbeit zwischen Freiburg, Düdingen und Bulle ist vor knapp eineinhalb Jahren gescheitert …

Ich weiss nicht genau, was vorgefallen ist und wieso das Projekt Team Freiburg gescheitert ist. Es erstaunt mich aber kein bisschen. Seit mehr als 30 Jahren spricht man davon, gemeinsam etwas zu machen. Und immer kam der Dörfligeist der einzelnen Vereine in die Quere.

 

 Werden Sie versuchen, die Klubs wieder an einen Tisch zu bringen?

Ich konzentriere mich auf die Zusammenarbeit mit den Vereinen aus der 2. Liga interregional. Da pflegen wir einige gute Kontakte, und es sind auch einige Spieler aus der 2. Liga inter zu uns gestossen.

 

 Sie mussten Ihre Mannschaft neu zusammenstellen. Ist es Ihnen gelungen, eine schlagkräftige Truppe zu formen?

Das wird sich zeigen. Wenn man ein Budget von nur knapp 200 000 Franken zur Verfügung hat, kann man keine grossen Sprünge machen. Vom letztjährigen Team Freiburg/FFV U20 konnten wir auch nur wenige Spieler holen. Den Erfolg müssen wir uns mit seriöser und harter Arbeit verdienen. Deshalb haben wir auch unsere Struktur angepasst und trainieren nun fünfmal pro Woche. Wir haben sehr viel an der Physis gearbeitet.

 

 Sie machen auf Understatement. Von Ihren Zuzügen Pedro Gomes Da Silva (portugiesischer Juniorennationalspieler), Ovidiu Mendizov (2. schwedische Division) oder Joël Abanda (Sion U21, Promotion League) darf man einiges erwarten …

Ich erwarte von allen Spielern viel. Alle sind sehr enthusiastisch und brennen darauf, sich dem Publikum zu präsentieren. Dieser Enthusiasmus und die gesunde Aggressivität sind die Stärken unserer Teams, das zu 80 Prozent aus Spielern aus dem Kanton Freiburg besteht.

 

 Und wo liegen die Schwächen Ihrer Mannschaft?

Mit 23,5 Jahren liegt der Altersdurchschnitt relativ tief. Erfahrungsgemäss fehlt es den Jungen häufig an Konstanz. Wir müssen Geduld haben mit den Jungen und ihnen die Zeit geben, um sich zu entwickeln. In unserem 23-Mann-Kader ist die Konkurrenz aber gross. Jeder muss sich ins Zeug legen, nur die Besten werden spielen.

 

 Beim Röschtigrabe-Cup letzte Woche hat der FC Freiburg keinen besonders starken Eindruck hinterlassen (0:4 gegen Köniz, 1:7 gegen Breitenrain) …

Ich bin kein Freund von solchen Testspielen, die sind nutzlos. Am Samstag gegen Breitenrain sind wir nur mit der 2. Mannschaft angetreten, weil wir gleichentags ein Vorbereitungsspiel gegen den FC Sion hatten. Das war natürlich ungünstig, da hat unsere interne Kommunikation nicht funktioniert. Aber eines ist klar: In der Meisterschaft wird man einen anderen FC Freiburg zu sehen bekommen als beim Röschtigrabe-Cup.

 

 Was haben Sie als Saisonziel definiert?

Dass jeder Spieler 100 Prozent Einsatz zeigt. Einen konkreten Tabellenplatz geben wir nicht vor. Die Saison besteht aus zwei verschiedenen Meisterschaften: eine, die bis zur Winterpause geht, und eine zweite, die vom Frühling bis in den Sommer dauert. Da sind Prognosen sowieso nie genau.

 

 Und was trauen Sie Ihrem Kantonsrivalen SC Düdingen zu?

Sehr viel. Der SCD hatte schon letztes Jahr ein starkes Team. Auf diese Saison hat er sich nochmals mit sehr guten Spielern verstärkt. Spieler, die wir uns nie leisten könnten.

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