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Auf der Überholspur

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«Es ist eine riesige Ehre, und ich freue mich sehr darüber.» In der Stimme von Matthias Rossi klingt Enthusiasmus mit, wenn er über seinen mutmasslichen Platz an der Seite von Roman Cervenka und Michal Birner in Gottérons Paradesturm spricht. Zwar muss Trainer Mark French wegen der Schulterverletzung Cervenkas zumindest am Wochenende die Linien neu zusammenstellen. Sobald der tschechische Center zurückkehrt, dürfte French jedoch wieder auf das Trio Rossi/Cervenka/Birner setzen. Zumindest liess er fast während der gesamten Vorbereitung so trainieren.

Die Umfrage gibt’s am Schluss des Artikels.

Rossis Enthusiasmus ist nicht verwunderlich, noch vor wenigen Jahren hätte dem heute 26-jährigen Aargauer kaum einer eine solche Karriere zugetraut. Bei seinem Stammclub EV Zug unterschrieb er nach seiner Juniorenzeit 2011 einen Zweijahres-Vertrag bei den Profis. «Den Durchbruch habe ich aber nie geschafft. Wir hatten ein riesiges Kader, und ich habe nie eine richtige Chance erhalten.» Oft war Rossi bloss 13. Stürmer. «Mir war klar, dass es so nicht weitergehen konnte. Ich bin ein schwerer Stürmer, der eine gewisse Eiszeit braucht, um seine Topleistung abzurufen.» Deshalb entschied er sich nach zwei Jahren beim EVZ, in der Nationalliga B neuen Anlauf zu holen. Dino Stecher, damals Trainer des EHC Basel, holte ihn an den Rhein. «Er wollte mich unbedingt und hielt grosse Stücke auf mich. Dementsprechend viel Eiszeit erhielt ich.» Rossi blühte auf, schoss in 50 Spielen 21 Tore.

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Konkurs als Glücksfall

Es sollte Rossis einzige Saison in Basel bleiben. Im Sommer 2014 meldete der EHC Konkurs an – für Mattias Rossi im Nachhinein betrachtet das Beste, was passieren konnte. «Natürlich hatte ich letztlich Glück im Unglück. Ehrlich gesagt weiss ich nicht, wo ich jetzt stehen würde, wenn der Club damals nicht Konkurs gegangen wäre. Für viele gute Kollegen war aber damit von einem Tag auf den anderen fertig mit Eishockey, deshalb schaue ich mit gemischten Gefühlen auf diese Zeit zurück.»

«Gottéron hat viele kleine, schnelle Stürmer. Ich bin definitiv ein ganz anderer Typ.»

Matthias Rossi

Gottéron-Stürmer

Für Rossi war die Karriere nicht zu Ende, im Gegenteil: Sie nahm dadurch erst richtig Fahrt auf. Der EHC Biel griff zu und holte den Stürmer zurück in die NLA. «Trainer Kevin Schläpfer hat immer an mich geglaubt und mir so die Chance gegeben, mich als NLA-Stürmer zu etablieren.» Rossi zahlte das Vertrauen zurück: In den drei Saisons schoss er für Biel 38 Tore und wurde nicht zuletzt dank seiner physischen Präsenz gar zweimal für die Nationalmannschaft nominiert.

Von Gottéron fasziniert

Klar, dass mehrere Clubs an den Diensten des Aargauers interessiert waren, als sein Vertrag in Biel letzte Saison auslief. Die Seeländer selbst wollten den Vertrag ebenfalls verlängern. Rossi entschied sich für Gottéron, unterschrieb in Freiburg einen Dreijahresvertrag. «Ich habe gemerkt, dass ich eine neue Herausforderung brauche, den nächsten Schritt in meiner Karriere machen will.» Er habe immer eine gewisse Faszination für Got­téron übriggehabt, ihm gefalle das ganze Drum und Dran. «Der Club hat Tradition und heissblütige Fans, der ganze Kanton steht hinter Gottéron. Ich weiss bisher nur, wie es als Gegner ist, im St. Leonhard zu spielen. Ziemlich laut ist es, ein Hexenkessel. Und ich liebe das, wenn richtig viele Emotionen im Spiel sind.»

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Er will seinen Teil dazu beitragen, dass es in dieser Saison für die Freiburger Fans wieder vermehrt positive Emotionen sein werden. «Ich bin ein bulliger, robuster Stürmer, der dorthin geht, wo es wehtut. Ich bin in den Ecken stark, in den Battles. Freiburg hat viele kleine, schnelle Stürmer. Ich bin definitiv ein ganz anderer Typ.» Das ist er. Mit seinen 185 Zentimetern und 101 Kilogramm ist Rossi ein ziemlicher Brocken, der keine Zweikämpfe scheut und harte Checks austeilen kann. Ein Spielertyp, der Gottéron in den letzten Jahren oft gefehlt hat. Sollte er beispielsweise wieder mit Roman Cervenka und Michal Birner spielen, wird er definitiv nicht für die Kabinettstückchen verantwortlich sein: «Ich werde versuchen, vor dem Tor für die beiden Platz zu schaffen.» Und wann immer möglich seine zweite grosse Stärke, seinen präzisen Schuss, einzusetzen. «Cervenka ist einer der besten Spielmacher der Liga, da kommt man automatisch zu Chancen.»

«Ein riesiges Potenzial»

Wenn Rossi von einem nächsten Schritt in seiner Karriere spricht, impliziert das bereits, dass er Gottéron immer noch als eine gute Adresse im Schweizer Eishockey betrachtet. Dementsprechend zuversichtlich blickt er auf die kommende Saison. «Ich denke, wir dürfen uns zum Ziel setzen, im Mittelfeld, wenn nicht sogar vorne, mitzuspielen. Wir haben eine sehr gute Mannschaft, wenn jeder seine Rolle akzeptiert, haben wir ein riesiges Potenzial.» Das Team befinde sich nach der schwachen letzten Saison keineswegs im Tief. «Im Gegenteil, man hat gemerkt, dass nach der Sommerpause jeder mit der Einstellung zurückgekehrt ist: Jetzt hat die Stunde geschlagen, so wie letzte Saison kann es nicht weitergehen.»

Fan von VR46

Wie in Biel wird Rossi in Freiburg die Nummer 46 tragen. «Die Rückennummer verrät bereits ein wenig, dass ich ein grosser Motorrad-Fan bin.» Genauer gesagt ist der Stürmer ein grosser Fan seines Namensvetters Valentino Rossi – VR46, wie die aktuell verletzte Töfflegende wegen seiner Startnummer auch genannt wird. Verwandt seien die beiden Sportler nicht, sagt Matthias Rossi mit einem Schmunzeln. «Aber er beeindruckt mich. Ich bin ein treuer Moto-GP-Fan und verpasse kein Rennen.»

Glauser, Chiquet, Marchon und Waeber – die jungen Wilden bei Gottéron.

Ansonsten geht es Matthias Rossi privat eher gemächlich an. «Ich bin ein sehr ruhiger Typ und geniesse die Zeit mit meiner Verlobten.» Oder aber er geht mit Teamkollege Yannick Rathgeb golfen.

Es ist nicht das einzige Projekt, das er neben dem Eis mit Teamkollegen in Angriff nimmt. Mit Flavio Schmutz und Larri Leeger beginnt der gelernte Schreiner in Bern die Handelsschule. Weil seine Freundin zudem in Bern arbeitet, wohnt Rossi in Niederwangen. Etwas, das ihm im Alltag allerdings nicht ungelegen kommt. «Ich bin kein Sprachtalent», sagt Rossi lachend. «In Französisch war ich schon immer schlecht. Verstehen tue ich ganz gut, aber reden ist fast unmöglich.» Im Team sei das kein Problem. Offizielle Teamsprache ist englisch, viele sprechen ausserdem gut deutsch. Und ab morgen Abend will Rossi ohnehin Tore und Checks für sich sprechen lassen.

 

 

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