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Auf einmal war alles anders

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Auf einmal war alles anders

Die ehemalige Bergführerin Nicole Niquille erhält 10 000 Franken für ihr Spital

Beim Pilzesammeln wurde Nicole Niquille 1994 vom Steinschlag getroffen und seither sitzt die erste Bergführerin der Schweiz im Rollstuhl: Mit dem Aufbau eines Spitals in Nepal hat sie eine neue Aufgabe gefunden. Letzte Woche überreichte ihr der Zonta-Club 10 000 Franken.

Von IRMGARD LEHMANN

Nicole Niquille ist eine Frau, die einst keine Grenzen kannte. Sie bewegte sich sowohl in der hiesigen Bergwelt wie auf schwindelnder Höhe der Achttausender. Doch seit zehn Jahren ist das alles anders. Die 48-Jährige sitzt im Rollstuhl und ist auf Hilfe angewiesen.

Auch am Mittwoch, als der Zonta-Club Nicole Niquille einen Check von 10 000 Franken für «ihr» Spital überreichte, war das nicht anders. Marco Vuadens, ihr Mann schiebt den Rollstuhl über die Treppen in den ersten Stock des Restaurants und bringt ihn mit der gleichen Leichtigkeit wieder hinunter.

Zehn Jahre sind es her, seit die passionierte Alpinistin von einem schweren Schicksalsschlag getroffen wurde. Beim Pilzesammeln in der Umgebung von Charmey wurde Nicole Niquille von einem herabstürzenden Stein getroffen. Seither ist die Greyerzerin gelähmt und an den Rollstuhl gebunden.

Wie Freundschaften wirken . . .

Die 48-Jährige hat seither eine neue Lebensaufgabe gefunden. Dass diese mit ihrem Traumland Nepal in Verbindung steht, ist nicht weiter verwunderlich. War Niquille doch unzählige Male in diesem Land, hat an einer Mount-Everest-Expedition teilgenommen, hat Menschen kennen gelernt und das Land lieb gewonnen. Freundschaftsbande blieben erhalten. So sehr, dass der Nepalese Ang Gelu Sherpa im Restaurant «Chez Nicole» (Lac Taney in Miex/VS) die rechte Hand von Ehemann Marco wurde.

. . . und Versprechen eingelöst werden

Ang Gelu Sherpa ist niemand anderes als der Bruder von Pasang Lhamu, der ersten Nepalesin, die 1993 den Mount Everest (mit 8848 Meter höchster Berg der Erde) erzwungen hat. «Beim vierten Versuch erreichte sie den Gipfel, wurde aber beim Abstieg von einem Sturm überrascht», erzählt Niquille. 19 Tage später habe man sie tot gefunden.

Diese Frau, so Niquille, habe das Vermächtnis hinterlassen, sich für die Frauen und Kinder in Nepal einzusetzen, sollte sie jemals den Gipfel des Achttausenders erreichen. Niquille wusste darum und so nahm die Realisierung des Spitals ihren Lauf. Die Stiftung «Nicole Niquille – Spital Lukla» wurde gegründet.

Ein Spital am Tor
zum Mount Everest

Das Spital wird im abgelegenen Dorf Lukla auf 2800 Metern Höhe gebaut, in einem Tal, in dem 3500 Menschen wohnen. Lukla ist der Ausgangspunkt für die Expedition «Mount Everest».

Im Frühjahr letzten Jahres erfolgte der Spatenstich und jetzt steht bereits der Innenausbau bevor, freut sich die Alpinistin aus Charmey. «Das Spital hat 190 Familien der Region Arbeit gebracht.»

Noch in diesem Jahr soll das Spital eröffnet werden. Ein Haus mit einer Geburtsabteilung, einem Röntgen-und Operationssaal, einer Zahnarztpraxis und einer Apotheke. Ein kleines Spital mit 13 Betten, das grosse Not lindert. Niquille: «Das nächste Spital ist in Kathemandu, der Hauptstadt Nepals, und bis dahin müssen die Menschen drei Tage marschieren.» Einen Transport dahin könnten sich nur ganz wenige leisten.»

In Nepal sei die Kinder- und Müttersterblichkeit gross und stehe weltweit an dritt höchster Stelle. Auf 100 000 Geburten sterben 1500 Frauen und rund 50 000 Kinder bei der Geburt oder im ersten Lebensjahr. Ursache sind die schlechten Lebensbedingungen.
Einrichtungen gesucht

Die Baukosten des Spitals von Lukla im Tal der Sherpas belaufen sich auf gut eine halbe Million Franken. Bis auf rund 200 000 Franken sei das Geld vorhanden, sagt die einstige Bergführerin Nicole Niquille. Einen Strich durch die Rechnung macht jedoch die Stromversorgung. «Damit diese gewährleistet ist, müssen wir eine hydraulische Zentrale installieren, die nicht vorgesehen war und Zusatzkosten von rund 90 000 Franken verursacht», erklärt Ehemann Marco Vuadens. Die FEW unterstützen die Lösung und haben fachmännische Hilfe versprochen.

Was ausserdem noch fehlt, sind die technischen und medizinischen Einrichtungen. Die hiefür budgetierten zwei Millionen seien, so Niquille, unmöglich aufzutreiben. «Wir suchen daher Einrichtungen, die in einem Spital hierzulande nicht mehr gebraucht werden.»
Doch mit dem Bau des Spitals ist das finanzielle Engagement nicht abgeschlossen. Niemand habe Geld, um die Pflege zu bezahlen, bemerkt Niquille:«Für eine Konsultation können die Menschen nicht mehr als 20 Rappen auslegen.» Damit das Spital überhaupt funktioniert, müssen jährlich rund 130 000 Franken zur Verfügung gestellt werden. Sie werde, bekennt die 48-Jährige, 200 000 Franken aus der Unfallversicherung dem Spital für das erste Betriebsjahr überlassen.
Nichts Halbherziges also? «Die Bergsteigerei hat mich gelehrt, dass es nach dem Aufstieg noch den Abstieg gibt.» il

Spendenkonto: 10-315-8 UBS, CH-1002 Lausanne; zugunsten der Stiftung «Nicole Niquille Hôpital Lukla – Népal».

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