Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Auf Missstände aufmerksam machen

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Auf Missstände aufmerksam machen

Rund 700 Lehrpersonen nehmen an der Kundgebung in Freiburg teil

Die Anliegen der Lehrerschaft, verlängerte Ladenöffnungszeiten, gefährdete Sozialversicherungen und die Rechte der Einwanderer: Das waren die Themen an der 1.-Mai-Kundgebung am Donnerstag in Freiburg.

Von IRMGARD LEHMANN

Die Lehrerschaft des Kantons Freiburg hat dafür gesorgt, dass dieses Jahr die 1.-Mai-Kundgebung zu einem beachtlichen Anlass wurde. Haben sich doch auf dem Pythonplatz in Freiburg rund 1200 Personen eingefunden und davon waren rund 700 Lehrkräfte (500 deutschsprachige und 200 französischsprachige). Die Lehrerschaft nahm erstmals am Umzug und an der Kundgebung teil.

Sparmassnahmen und
deren Konsequenzen

Sparen in der Bildung – Integration von Kindern mit Lernschwierigkeiten – wachsende Anforderungen an die Lehrerschaft, so lauteten die zentralen Themen.

Investitionen in die Bildung werden sich auszahlen, meinte die Grossrätin und OS-Lehrerin Maria-Grazia Conti in ihrer Ansprache. Denn nur so sei es möglich, Menschen auszubilden, die fähig sind, ihren Lebensunterhalt selber zu bestreiten, um nicht dereinst von der Sozialhilfe abhängig zu werden, was einiges mehr kosten würde.

Conti verlangt auch eine optimalere Vorbereitung auf die Schulzeit – mit einem zweiten Kindergartenjahr.

Grossrätin Conti unterliess es aber nicht, auf die Abstimmungsvorlage hinzuweisen. Sie plädierte für ein klares Ja, bezüglich der Lehrstelleninitiative. «Jedes Jahr werden Tausende von Jugendlichen mit den Folgen der Arbeitslosigkeit konfrontiert, bevor sie überhaupt ins Berufsleben eingestiegen sind: Sie finden keine Lehrstelle.»

Die Unzufriedenheit der Lehrer habe drei Gründe, hiess es von Seiten des Redners Daniel Jossen. Das Vorstandsmitglied des Lehrervereins Deutschfreiburg sieht die Ursachen einerseits im stetig wachsenden
Aufgabenbereich und andererseits
in der schwindenden Anerken-
nung der Leistung. «Lehrpersonen müs-sen sich mehr denn je für
ihre Arbeitsmethoden rechtfertigen, müssen sich immer mehr gefallen lassen, dass man ihre Arbeitsweise hinterfragt.»

Ein Volksfest oder mehr?

Die vorgebrachten Anliegen waren allesamt bekannt, zumindest unter der Lehrerschaft. Und es blieb nur zu hoffen, dass die Voten an die richtige Adresse gelangten. Denn Aufmerksamkeit war auf dem Pythonplatz unter der übrigen Bevölkerung nicht gross auszumachen. Politikerinnen und Politiker wurden nur vereinzelt gesichtet.

Man trank ein Bier, schaute sich um, suchte das Gespräch unter seinesgleichen. So war es jedenfalls, als die Gewerkschaften das Wort ergriffen. Chantal Hayoz Clément, Generalsekretärin der Syna, machte sich stark gegen Sonntagsarbeit und unbegrenzte Ladenöffnungszeiten. «Bereits heute sind im Kanton 26 Tankstellenshops illegal offen.» Leidtragende der Gesetzesänderungen sei das Verkaufspersonal, betonte Clément, und darum sei das Handelsgesetz abzulehnen.

Anteil an Milliardengewinn gefordert

Auf den Abbau der Sozialleistung wiederum wies Gewerkschafter Pierre-André Charrière hin. Der einzige Weg, die Sozialversicherungen zu finanzieren, führe zu den Unternehmen, vor allem zu den grossen Unternehmen, die Millionen und Milliarden an Gewinn einkassieren, hiess es von Seiten der Gewerkschaft Syna. «Ein Teil der Gewinne müsse in Form von Salären und Beitragszahlungen an die Sozialversicherungen wieder abgetreten werden.»

Stimm- und Wahlrecht für Einwanderer

Zur Sprache gebracht wurden ebenfalls die politischen Rechte für die eingewanderte Bevölkerung. Im Kanton Freiburg entspricht sie 14 Prozent der Gesamtbevölkerung. Die Gemeinschaft der Einwanderer von Freiburg verlangt deshalb, dass der Zugang zu den politischen Rechten (Stimm- und Wahlrecht) nach fünf gesetzlichen Aufenthaltsjahren in der Verfassung verankert sei. Ein Anliegen, das vom «Ausschuss 1. Mai» unterstützt wird.

Meistgelesen

Mehr zum Thema