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Auf vielen Alpen wird das Gras knapp

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Sömmerungsdauer ist von der künftigen Witterung abhängig

Autor: Von JOSEF JUNGO

«Das Gras muss den Tieren ins Maul wachsen», zitierte Oskar Lötscher, Vizepräsident des Freiburgischen Alpwirtschaftlichen Vereins (FAV), eine «Älplerweisheit». Diese besagt, dass das Hauptwachstum einsetzen sollte, wenn die Tiere auf der Alp sind. Beim frühen Alpauftrieb fanden die Tiere auf den meisten Alpen sehr viel Futter. «Wir hatten fantastische Verhältnisse», erinnerte sich Paul Jungo von der Alpgenossenschaft Düdingen. Nach den ergiebigen Regenfällen und sogar Schnee wurde der Boden aufgeweicht und die Tiere zerstörten viel Gras.Unter dieser Situation litten insbesondere Weiden auf Flyschböden (Region Schwyberg, Plasselbschlund). Trockene Weiden in den Regionen Gantrisch, Kaiseregg, Recardets bekamen diese Situation weniger zu spüren. «Auf der Sonnseite des Jauntales, z. B. Jansegg oder Münchenberg, herrschen noch jetzt ausgezeichnete Futterverhältnisse», war von Robert Schuwey, dem ehemaligen FAV-Präsidenten, zu hören. Auf der anderen Talseite sei die Situation auch prekär, sagte er.Der zweite Schnitt fiel auf den meisten Weiden sehr mager aus. Mit einem kürzeren Umtrieb auf den einzelnen Weideschlägen habe die Alpgenossenschaft Düdingen gute Erfahrungen gemacht, erklärte Paul Jungo.

Geringere Milchproduktion

Die rund 50 Alpkäsereibetriebe im welschen Kantonsteil beklagen einen Ausfall der Produktion von 20 bis 30 Prozent. Das Gras sei zu alt gewesen und wegen des schlechten Wetters hätten die Tiere zu wenig Futter aufgenommen, um eine gute Milchleistung zu erbringen.Bei der Genossenschaft Alpkäserei Gantrischli wurden ähnliche Feststellungen gemacht, erklärten Präsident Kurt Schneider, Alp Känelgantrisch, und Käser Karl Müller. Weil mehr Kühe gesömmert wurden als im Vorjahr, dürfte die Käsemenge in etwa gleich hoch ausfallen wie 2006.Auf der Alp Stoss ist man mit der Milchmenge zufrieden und auch die Käsequalität wird als gut bezeichnet, berichtete Patrick Riedo.

Tiere einstallen oder nicht?

Auf einzelnen Alpen, wo die Tiere nicht eingestallt werden, waren die Trittschäden noch grösser. Die Tiere seien unruhiger und würden weniger ausruhen, wurde erklärt. Auf diesen Weiden fiel der Graswuchs demnach noch spärlicher aus.Die Gemsblindheit wird von Fliegen übertragen. Nicht eingestallte Tiere würden von diesen tagaktiven Insekten stärker befallen als Tiere, die erst beim Einnachten auf die Weide gehen, beobachtete Werner Maurer. Ebenso ist in diesem Jahr vermehrt die Krankheit «Panaritium» aufgetreten, wie Tierarzt Paul Trachsel auf Anfrage erklärte. Die im Volksmund als «Grippeli» bekannte Krankheit sei eine Entzündung des Zwischenklauenspaltes. Sie wird von Bakterien verursacht und muss beim Auftreten mit Antibiotika behandelt werden.

Nicht mehr Sömmerungstageals in «normalen» Jahren

Auf der Alp Burlaya, 1428 m. ü. M. rechnen Kurt und Therese Kropf, dass der Alpsommer um den 14. September beendet sein wird. Werner und Hertha Maurer zogen mit den Rindern am 5. Juni auf die Alp Oberes Recardets, 1460 m. ü. M. Wegen des Schneefalls wurde der Auftrieb um einige Tage hinausgeschoben. Die Anzahl Sömmerungstage werde trotz des frühen Auftriebs kaum länger sein als die 105 Tage, war auch von René Mauron, Bergmeister der Alpgenossenschaft Schmitten, zu hören.Wie lange die Tiere letztlich auf den Alpen bleiben können, hänge von der Witterung ab, berichtete Oskar Lötscher. Bereits jetzt würden hochträchtige Rinder von den Alpen geholt. Am 8. September, d. h. eine Woche früher als in anderen Jahren kehren die Tiere von der Alp Stoss ins Tal, war von Riedo zu vernehmen. Dank des frühen Auftriebs sei die Anzahl Sömmerungstage trotzdem höher als im Vorjahr.Man hoffe, dass nun noch einige schöne Wochen folgen, denn «im Sommer waren wir nicht verwöhnt», ergänzte Therese Kropf. Die Auswirkungen des Regenwetters bekamen auch die Betreiber von Alp-Buvetten zu spüren. Die Besucherzahlen waren kleiner, betonte die Hirtin.

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