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Aufbruch hat gesiegt

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Aufbruch hat gesiegt

Otto Piller: Rückblick und Zukunftswünsche

Otto Piller gehört zu den prägenden Figuren der SP in Deutschfreiburg. Nach hartem Kampf zu Beginn ist er glücklich, dass Kanton und Bezirk heute, mitunter dank der Sozialdemokratie, ein modernes und aufstrebendes Gepräge in einem pluralistischen und toleranten Umfeld haben.

Als der 1976 in den Grossen Rat gewählte, damals 37-jährige Alterswiler Kernphysiker Otto Piller im Wintermonat 1979 in den Ständerat gewählt wurde, hatte dies ein eigentliches politisches Erdbeben ausgelöst. Schliesslich hatte er einen verdienten Deutschfreiburger Staatsrat ausgebootet. Diese Entwicklung hatte sich aber bereits seit mehr als einem Jahrzehnt abgezeichnet.

Träge Verfilzungen

An die ersten Jahre der politischen Karriere, geprägt von hartem Kampf und vielen persönlichen Diffamierungen, denkt der spätere Ständeratspräsident und fast Bundesrat Otto Piller ohne Bedauern und ohne Groll zurück, wie er im Gespräch mit den FN gesteht. Er erinnert sich aber auch an die Situation in seiner Jugendzeit zurück: Der Sensebezirk hinkte in seiner Entwicklung anderen Regionen hinterher. Er war «gut abgeschirmt»: auf der einen Seite die Sprach- und auf der anderen Seite die Konfessionsgrenze; beides zur damaligen Zeit noch hemmende Barrieren.

Daneben bestand eine enge Verbindung zwischen Staat und Kirche. Kleriker hatten einen bestimmenden Einfluss auf weltliche Dinge wie das Bildungswesen. Sie wurden von der Classe politique gestützt und beidseits nahm man es mit der Gewaltentrennung nicht so ernst, während Bildungschancen nur Auserwählten vorbehalten waren.

Drei ausschlaggebende Ereignisse

Otto Piller gesteht noch heute, dass ihn diese Verfilzungen und Verstösse gegen die Freiheitsrechte ungemein störten und erzürnten. Er war sich sicher, dass der Aufbau einer alternativen politischen Kraft vonnöten war. In dieser Situation hätten Ende der 60er-, anfangs der 70er-Jahre drei Entwicklungen wesentlich mitgeholfen, den Aufbruch zu wagen und zu vollziehen: Das II. Vatikanische Konzil mit der Aussicht auf eine moderne, neue Kirche; die 68er-Bewegung, die wie das Konzil namentlich auch Auswirkungen an der Uni Freiburg zeitigte, sowie die Umweltbewegung mit den Anti-AKW-Aktionen.

Die Zeit für Umwälzungen sei also reif und günstig gewesen. Zusätzlich zu der bereits seit Jahrzehnten bestehenden SP-Sektion Flamatt wurde Ende der 60er-Jahre eine Sektion in Düdingen gegründet. Daraus entstand die SP Sense, die Otto Piller auch präsidierte, bevor dann ab Beginn der 70er-Jahre weitgehend flächendeckend im ganzen Bezirk Ortssektionen entstanden. Die ersten Sensler SP-Grossräte wurden 1971 gewählt. Im gleichen Jahr wurde der in Flamatt ansässige Neuenburger Parteigenosse Jean Riesen in den Staatsrat gewählt, nachdem er schon seit 1967 im Nationalrat sass.

Anliegen der Jugend ernst nehmen

Mit Genugtuung stellt Otto Piller heute weiter fest, dass die Integration der Deutschfreiburger in die kantonale SP überhaupt keine Probleme bot. Von 1970 bis 1995 hat er selber als Mitglied des Kantonalvorstandes die Anliegen einbringen können. Er hat daselbst auch die Höhen und Tiefen der Partei, mehrmals durch Hahnenkämpfe verursacht, miterlebt. Heute weist er zufrieden darauf hin, dass im in der Zwischenzeit pluralistisch gewordenen Kanton unter den politischen Kräften weitgehend ein Klima der Achtung und Toleranz herrscht, das den Kanton weiter vorwärts bringen kann.

Dabei bedauert er, dass die Politiker zu wenig auf die Interessen der Jugendlichen eingehen, was zum Teil auch das Desinteresse der Jugend an der Politik erkläre. Man dürfe nicht vergessen, dass die Demokratie nur überleben könne, wenn die Jugend sich engagiert. Die Verantwortlichen sollten weniger an Deregulierung und Liberalisierung denken als vielmehr daran, den Menschen gerade in der Arbeitswelt (Lehrstellensuche) ins Zentrum zu stellen und die Solidarität zu verstärken. wb

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