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Aufgeschlitzt, durchwühlt und untersucht

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Freiburg, Ostersamstag, acht Uhr früh. Es regnet. Auf dem Georges-Python-Platz im Freiburger Stadtzentrum treffen sich Kurt Krattinger, Leiter des städtischen Strasseninspektorats, und Marc-André Neuhaus, stellvertretender Leiter des Werkhofs. Heute findet ein weiterer Aktionstag der Kampagne «Saubere Stadt Freiburg» statt. Die Mission ist klar: Blaue Abfallsäcke, die an diesem Ostersamstag den Strassenrand säumen, werden auf ihren Inhalt hin untersucht und deren Besitzer ausfindig gemacht. Fünf Teams mit je einem Stadtpolizisten stehen dafür samt Kehrichtwagen im Einsatz.

Am falschen Tag

Die blauen Säcke wurden nämlich nicht am offiziellen Sammeltag vor das Haus gestellt, sondern vermutlich am Gründonnerstag oder am Karfreitag und verunstalten nun über die Feiertage das Stadtbild. «Dieses Phänomen ist in letzter Zeit immer häufiger aufgetaucht», sagt Kurt Krattinger: «Die Freiburgerinnen und Freiburger benutzen zwar die richtigen Abfallsäcke, stellen sie aber an den falschen Tagen auf die Strasse.»

Busse ist möglich

Am 13. März hat die Stadt Freiburg darum eine vierzehntägige Sensibilisierungskampagne lanciert. 100 000 Flugblätter wurden an alle Haushalte des Stadtzentrums verteilt. Auf den diversen Plätzen der Stadt informieren Plakate im Weltformat, in den Bussen hängt die kleinere Version. Die Plakate informieren darüber, dass die Abfallsäcke an den Sammeltagen vor 6.45 Uhr auf das Trottoir gehören–wer sie an anderen Tagen vor das Haus stellt, muss mit einer Busse zwischen 20 und 1000 Franken rechnen.

Erfreute Passantin

Das Handy des Werkhofleiters klingelt: Einer der Kehrichtwagen steht in der Industriestrasse, dort sind ein Dutzend Abfallsäcke gesichtet worden. Die Mitarbeiter des Werkhofs fotografieren die Säcke und schlitzen sie anschliessend auf. Der Polizist wühlt im Sack: Er sucht nach irgendeinem Hinweis, der ihm erlaubt, den Besitzer ausfindig zu machen. Bei einem Fünftel der Säcke ist dies möglich–beispielsweise, weil adressierte Briefumschläge entsorgt wurden. Diese Abfallsünder werden angezeigt und müssen mit einer Busse rechnen.

Eine ältere Passantin nähert sich. Sie gratuliert laut, als sie hört, dass Abfallsünder gebüsst werden können. Jeden Samstag kommt sie für einen Coiffeurbesuch in die Stadt und jedes Mal präsentiert sich ihr das gleiche Bild: Abfallsäcke, die herumliegen, zum Teil zerrissen, der Inhalt über das Trottoir verstreut. Bei wärmeren Temperaturen stinken die Säcke zum Himmel.

Einige Hinweise

Die Säcke an der Industriestrasse sind alle untersucht worden. Bei einigen wurden Indizien gefunden. Die Müllmänner und den Polizisten freut es, die frisch frisierte Dame noch mehr.

Das Handy klingelt erneut. Kehrichtwagen Nummer vier meldet sich. Sie sind in der Romontgasse fündig geworden. Bis Mittag sind die fünf Teams unterwegs, schlitzen Säcke auf, untersuchen den Inhalt und entsorgen den Abfall.

Am Ostersonntag zeigt die Stadt ihren Besuchern ihr frisch geputztes Antlitz – ohne Abfallsäcke.

«Sie benutzen den richtigen Abfallsack, stellen ihn aber am falschen Tag auf die Strasse.»

Kurt Krattinger

Leiter Strasseninspektorat

Zur Aktion

«Saubere Stadt Freiburg»

Im Mai 2012 hat die Stadt Freiburg den Müllbergen im Stadtzentrum, bei den Sammelstellen und auf den Trottoirs den Kampf angesagt–mit derKampagne«Saubere Stadt Freiburg» (die Freiburger Nachrichten berichteten). Die Aktion beinhaltet17 Massnahmenin den Bereichen Infrastruktur, Koordination, Information und Repression. Der Aktionstag vom Ostersamstag (siehe Haupttext) ist als Repression zu verstehen. Doch Kurt Krattinger, Leiter des städtischen Strasseninspektorats, betont, dass die Bevölkerung mit einer weit angelegten Plakatkampagne informiert worden ist. 95 Prozent der Bevölkerung verhalten sich ja auch korrekt. Das heisst: Sie entsorgen ihren Hauskehricht in den offiziellen blauen Abfallsäcken und stellen ihn erst am Sammeltag vor die Türe. Mit Aktionen wie jener vom Samstag gehe es darum, die wenigen Abfallsünder aufzuspüren und mithilfe der Stadtpolizei anzuzeigen. Die Abfallsünder riskieren,gebüsstzu werden. Das Strasseninspektorat will zudem eine Person anstellen, die sich speziell um Littering- und Abfallfragen kümmern soll. Sie wird sowohl als Botschafter als auch als Kontrolleur auftreten und damit Strassenwärter und Beamte der Stadtpolizei entlasten. Die Stelle des «Beauftragten für Sauberkeit» wurde nun im aktuellen Mitteilungsblatt 1700 der Stadt Freiburg ausgeschrieben.coz/njb

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