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Aufrüsten gegen die Klimaerwärmung

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«Tourismusgebiete neigen dazu, sich zuerst um die kurzfristigen Probleme zu kümmern. Dabei wird die langfristige Planung von Sommerprogrammen eher vernachlässigt», erklärt Therese Lehmann, stellvertretende Leiterin der Forschungsstelle Tourismus der Universität Bern. Die Auswirkung von Klimaerwärmung auf den Tourismus zählt zu ihren Forschungsschwerpunkten. Sie rät vor allem Gebieten in den Voralpen, vermehrt Festivals und Aktivitäten über das ganze Jahr zu planen, statt mit Schneekanonen aufzurüsten. «Im Bezug auf Klimawandel muss man aber auch mit Wetterextremen wie Starkniederschlägen und Überschwemmungen rechnen, die negative Auswirkungen auf den Tourismus haben können», warnt sie.

Freiburg blickt in die Zukunft

Christophe Renevey, Vize-Direktor des kantonalen Tourismusverbandes, bestätigt dies: «Wir sehen, dass die touristischen Gebiete im Kanton Freiburg vermehrt auf die Sommersaison setzen.» In der Klimaerwärmung sieht er vor allem durch die verlängerte Sommersaison eine Chance, da in Zukunft auch im Herbst noch mit sommerlichen Temperaturen zu rechnen ist.

Laut einer Studie des Bundesamts für Umwelt aus dem Jahr 2015 können die höher in den Voralpen gelegenen Gebiete im Kanton Freiburg möglicherweise durch ihre kühleren Temperaturen Besucher anziehen. Diesen Trend stellt auch Renevey fest: «Wir sehen mehr Leute, die zum Beispiel aus Frankreich in die Höhe kommen, um der Hitze zu entfliehen.» Speziell damit werben würde der Freiburger Tourismusverband allerdings nicht. Die Besucher kämen in etwa 60 Prozent der Fälle aus der Schweiz und zu ungefähr 20 Prozent aus Frankreich und Deutschland.

Vorreiter Moléson

Für Renevey nimmt vor allem das Gebiet Moléson eine Vorreiterrolle in der Anpassung an den Klimawandel ein. Da Schneemangel dort seit langem ein Problem ist, setze man schon seit Jahren auf die Sommersaison, während zum Beispiel das Schwarzseegebiet dank Beschneiungsmaschinen seine Haupteinnahmen immer noch im Winter mache.

Dies bestätigt Antoine Micheloud, Direktor von Moléson Tourismus: «In den 1980er-Jahren hatten die Bergbahnen grosse finanzielle Schwierigkeiten. Damals beschloss man, den Tourismus auf den Sommer umzulenken.» Heute machten die Bahnen gut 65 Prozent ihrer Einnahmen im Sommer, das ist doppelt so viel wie vor dreissig Jahren. «Unser Konzept unterscheidet sich stark von anderen freiburgischen Gebieten wie Schwarzsee oder Charmey», meint Micheloud. Moléson sehe sich eher auf einer Linie mit den Bergbahnen Stockhorn oder Rigi, wo es vor allem um das Gipfelpanorama gehe. Wie von Therese Lehmann empfohlen, setzt Moléson Tourismus auf viele Aktivitäten im Sommer. «Wir haben jeden Freitagabend Winzer auf dem Gipfel, die ihre Produkte präsentieren und jeden Samstag Aktivitäten für Kinder auf dem Plan Francey», zählt Michloud auf. Dazu kommen viele andere Ereignisse, wie Sonnenaufgänge auf dem Gipfel auf 2002 Metern über Meer oder astronomische Beobachtungen, die mehrmals pro Saison stattfinden. Eine mögliche Chance sieht Micheloud genau wie Renevey darin, die Saison bis in den Herbst hinein zu verlängern und auch an Wochenenden im Spätherbst die Bahnen nicht zu schliessen. Auch ziehe die Aussicht von der 2012 gebauten Plattform genauso wie das Wiesentrottinett und die Sommerrodelbahn im Tal auf 1132 Metern über Meer immer mehr internationale Touristen an. Die Wintersaison werde dadurch nicht beeinträchtigt, so Michloud. «Wir machen rund 70 Prozent unserer Einnahmen im Winter. Das hat sich in den letzten Jahren kaum verändert.» In Zukunft möchte Moléson Tourismus vor allem mehr Übernachtungsmöglichkeiten anbieten und den Hotellerie-Bereich weiter ausbauen.

Auch Schwarzsee baut aus

Die Bahnen im Schwarzseegebiet mit ihrer Talstation auf 1050 Metern über Meer machen immer noch gut 75 Prozent ihrer Einnahmen im Winter. Dennoch sei Schwarzsee Tourismus bemüht, sein Sommerprogramm mit Angeboten wie Themenwegen oder Minigolf auszubauen. Auch in den erhöhten Temperaturen im Flachland sieht Adolf Käser, Direktor von Schwarzsee Tourismus eine gute Gelegenheit für den Schwarzsee: «Hier oben ist es immer ein wenig kühler. Ich kann mir gut vorstellen, dass wir in Zukunft Übernachtungen im Freien oder in Berghütten anbieten.»

Einnahmen, wie die aus dem Wintersport, können damit aber nicht erreicht werden. «Wir haben gemerkt, dass es für die Bahnen sehr schwer ist, die Skifahrer zu ersetzen. Im Sommer fährt jeder nur einmal den Berg hoch», erklärt Adolf Käser. Aber natürlich muss sich Schwarzsee Tourismus auch im Winter den Klimaveränderungen anpassen. Im Angebot sei zum Beispiel eine Kombination zwischen Wandern und Schneeschuhlaufen, falls der Schnee nur in höheren Lagen liegenbleibt. Auch investiere man weiterhin in Beschneiungsanlagen, so Käser.

Sommerserie

Mittendrin im Klimawandel

In einer Sommerserie ­beschäftigen sich die FN mit dem Klimawandel und schauen, wie im Kanton Freiburg in verschiedenen Lebensbereichen mit dem Klimawandel umgegangen wird und welche Strategien sich abzeichnen.

rsa

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