Autor: Stefan Meuwly
Aufgrund der jüngsten Erfolge sind die Erwartungen rund um das Birchhölzli natürlich gestiegen. Die Zeiten, wo der Ligaerhalt als das grosse Saisonziel angepriesen wurde, sind endgültig vorbei. Doch ist der SCD, Ausgabe 2010/11, in der Lage, sich im vorderen Tabellendrittel zu etablieren? Findet die Mannschaft wieder die richtige Mischung aus Lockerheit und Einsatzbereitschaft?
Eine erste Orientierungshilfe bildete die Auftaktpartie gegen Etoile Carouge. Das Team des Exil-Freiburgers Thierry Cotting hat sich seit dem Abstieg aus der Challenge League (Saison 2002/03) stets unter den ersten fünf in der Tabelle platziert und liebäugelt auch in der neuen Saison mit einem Aufstiegsplatz.
Carouge geht in Führung
Wie bei Auftaktspielen üblich, gestaltete sich der Beginn etwas harzig. Auf beiden Seiten mangelte es noch an Genauigkeit, was zu zahlreichen Fehlpässen und Ballverlusten führte. Der SCD war aber sichtlich gewillt, die Spielzüge der technisch starken Genfer früh zu unterbinden. Und dies gelang ihnen ganz gut. Nach einer Viertelstunde erhöhte Carouge aber den Druck, was Khir prompt eine ausgezeichnete Torchance bescherte. SCD-Verteidiger Henchoz verhinderte aber in extremis einen Gegentreffer. In der 23. Minute wurde der wirblige Pacarizi im Strafraum angespielt. Goalie Schneuwly drängte ihn an die Grundlinie, agierte dort aber zu ungestüm und holte den Stürmer von den Beinen.
Den fälligen Elfmeter verwertete der Gefoulte gleich selber zum 0:1. Düdingen liess sich durch diesen Gegentreffer aber nicht aus dem Konzept bringen und gestaltete das Geschehen in der Folge wieder ausgeglichen. Kurz vor der Pause trat Neuzugang Viola Sanchez einen Freistoss von der rechten Seite. Schneuwly kam in der Mitte zum Kopfball, und aus dem Gewühl heraus drückte Rotzetter das Leder über die Linie.
Wende in 5 Minuten
Unmittelbar nach dem Seitenwechsel kam es gar noch besser für das Heimteam. Fabian Stulz profitierte von einem Genfer Handspiel und brachte seine Farben nach 47 Minuten mittels Penalty 2:1 in Führung. Der SCD hatte das Spiel innerhalb von fünf Spielminuten gedreht und einmal mehr seine Kaltblütigkeit im Abschluss unter Beweis gestellt. Carouge-Trainer Cotting bestätigt: «Düdingen hat wieder gezeigt, dass es nicht viele Chancen braucht, um Tore zu erzielen. Sie spielten heute äusserst aggressiv, was uns in der zweiten Halbzeit viele Probleme bereitetet hat.» Die Gäste versuchten zwar in der zweiten Hälfte, ihre technische Überlegenheit auszunutzen, blieben aber ein ums andere Mal am Düdinger Abwehrverbund hängen. Zudem rehabilitierte sich Goalie Schneuwly für seinen Aussetzer, der zum Penalty geführt hatte, und zeigte ein paar starke Paraden.
«Sie gehören zu den Spitzenteams der Gruppe»
So brachte der SCD das Resultat unbeschadet über die Zeit und setzte mit diesem Heimsieg ein erstes Ausrufezeichen. Trainer Weber war nach der Partie begeistert: «Das war ein perfekter Start. Meine Mannschaft hat grossen Kampfgeist bewiesen und sehr aggressiv gespielt. Dieses Carouge ist für mich die beste Mannschaft in der Gruppe, weshalb mein Team für diese Leistung ein grosses Kompliment verdient.» Auf die Erwartungen für die neue Spielzeit angesprochen, blieb der Düdinger Trainer verständlicherweise zurückhaltend. Sein Genfer Kontrahent fand da deutlichere Worte: «Die Leistung Düdingens überrascht mich nicht. Sie spielten clever und haben vorne viel Potenzial. Wenn sie konstant bleiben, gehören sie zu den Spitzenteams der Gruppe.»
