Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Aus Alteisen und Gold entsteht Schmuck

Share on facebook
Share on twitter
Share on linkedin
Share on print

Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Im Schaufenster liegen Schmuckstücke, Gold- und Silberringe, Steinketten, ein paar schmucke Perlen. Inmitten knorriger Baumstrunke, Zweige und Ästchen. Die Türe ist verschlossen. Aus Sicherheitsgründen. Anna Coudray öffnet auf das Klingeln hin und man steht in einem kleinen Raum, der von einem mächtigen, urchigen Holztisch dominiert wird. An der Wand eine Vitrine aus Holz. Auch diese stämmig und währschaft. Die Holzmöbel als gelungener Kontrast zu den zierlichen Schmuckstücken, die überall platziert sind.

 

 Rubin und Perlen

Aber ist das nun eine Bijouterie oder nicht? Sicher nicht im üblichen Sinn. Nebst dem kleinen Empfangsraum liegt gleich das Atelier. Frei für den Blick des Besuchers. Eine Menge Werkzeuge, Hammer, Zieh- und Staucheisen, ein Poliermotor und eine Lötanlage lassen erahnen, dass Goldschmieden nichts für zimperliche Hände ist. Die Werkzeuge brauchen eine starke Hand, und die hat die Goldschmiedin. 

Seit zwei Jahren arbeitet Anna Coudray mit dem Alteisen-Künstler Betrand Kurzo zusammen. Dieser hat nicht nur die Möbel gezimmert, sondern liefert ihr auch Alteisen, das sie mit Gold, Silber, Edelsteinen und Perlen verarbeitet. Daraus entstehen ausgefallene Schmuckstücke. Unikate, die sie alle fotografisch auf ihrem iPad festhält. «Es ist, wie wenn ich ein abstraktes Bild malen würde», kommentiert Coudray.

Aus drei Eheringen

«Metall-Morphose» heisst die neue Schmucklinie. Sie hat Anklang gefunden. So sehr, dass Anna Coudray kaum mehr Zeit findet, auf Vorrat zu arbeiten. Ihre neue Schmucklinie hat sich herumgesprochen. Kundinnen und Kunden kommen aus der Umgebung, aus Thun und Bern und bringen ihr Altgold. «Meistens sind es Erbstücke oder Schmuckstücke, die nicht mehr gefallen.» Die Goldschmiedin zeigt der Kundin anhand von Skizzen, was man daraus machen könnte.

«Alteisen mit Kostbarem zu kombinieren, fasziniert mich», betont sie. Kürzlich habe ihr jemand drei Eheringe gebracht und daraus sei ein aparter Ring entstanden: «Die Eheringe haben jetzt ein neues Gesicht und die Kundin hat einen persönlichen Schmuck mit Erinnerungswert.» Je nach Arbeitsaufwand und beigefügtem Material variieren die Preise. Doch die Kunden seien immer wieder bereit, für den kleinen Luxus etwas auszugeben. «Mit Schmuck wollen sich die Menschen abheben, darum ist es ihnen wichtig, ein persönliches Stück zu haben.»

Anna Coudray trägt allerdings nur ein einfaches Collier aus Pyrit–aus Katzengold, wie es im Fachjargon heisst. «Meine Augen brauchen Ruhe, deshalb trage ich wenig Schmuck», erklärt sie. «Auch möchte ich damit zeigen, dass es auch günstigen Schmuck gibt, der schön sein kann.» Daher die wenig wertvollen Schmuckstücke im Schaufenster? Nein, das Spartanische des Schaufensters habe viel eher mit einer bösen Erfahrung zu tun. Ihr Geschäft wurde im Mai 2013 überfallen, seither ist die Türe verschlossen und sie öffnet nur, wenn es klingelt.

«Schon in jungen Jahren haben mich Farben und Formen fasziniert», erzählt die Goldschmiedin auf die Frage, wie sie zum Beruf gefunden habe. Malen oder schmieden, das war also die Frage. «Die Lehrstelle bei Pierre Liechti war für mich ein glücklicher Zufall und der richtige Entscheid .» Malerei und Bildhauerei ergänzen neben ihrem Laden weiterhin ihren Alltag. So ist das «Atelier d‘or» ein Kunstraum. Seit bald 20 Jahren ist die Künstlerin bei Ausstellungen in der Schweiz und im Ausland präsent. Ab Mai widmet das Sensler Museum in Tafers dem Schmuck eine Ausstellung. Mit dabei ist auch Anna Coudray. Die Vernissage findet am 16. Mai statt.

Arbeit an einem Ring.Pyrit-Bracelet.Ziselierter Silber-Armreif mit Boulder-Opal.

Zur Person

Einzige Goldschmiede im Sensebezirk

Anna Coudray-Meuwly ist im Kleinschönberg aufgewachsen und absolvierte beim Bijoutier Pierre Liechti eine Lehre als Goldschmiedin. Sie besuchte auch die Schule für Gestaltung in Bern. 2011 machte sie sich selbstständig. Anna Coudray ist zweisprachig, Mutter von zwei erwachsenen Kindern und wohnt in Düdingen .il

Meistgelesen

Mehr zum Thema