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Aus alter Zeit: Ringhöriger Gasthof «Zum Ochsen»

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Anton Jungo

Vor Wochenfrist hat die Pfarreiversammlung von Düdingen einen Kredit für die Totalsanierung des pfarreieigenen Gasthofs Zum Ochsen genehmigt (vgl. FN vom 15. Dezember). Ringhörig und schlecht isoliert war das Gebäude offensichtlich schon immer, wie eine Geschichte aus Mitte des 19. Jh. zeigt. P. Matthäus Keust (1828 bis 1898) hat in seinem Buch «Kapuzinerleben» auch einige Anekdoten aus seiner Freiburger Zeit festgehalten. Er hatte sich 1857 im Kloster in Freiburg als Prediger und Beichtvater aufgehalten und ging in den Deutschfreiburger Pfarreien auf Mission (Aushilfe). P. Matthäus Keust war im Übrigen nicht nur ein begnadeter Erzähler, sondern auch ein Fotopionier, der das Klosterleben seiner Zeit in Bildern dokumentiert hat.

Aus Deutschfreiburger Pfarreien hält er unter anderem fest:

«Was mir in Freiburg nicht recht gefallen wollte, war der Umstand, dass wir in einigen Orten, wie in Tafers und in Düdingen, im Wirtshause Kost und Logie hatten. Die Wirtshäuser gehörten den (Pfarr-) Gemeinden, und im Pachtvertrag war dann immer eingeschlossen, dass der Pächter den Capuzinern, wenn sie auf Mission kommen, gute Kost und ein gutes Zimmer zu geben hätte. Es sei aber heute abgeändert worden. So gut oder so schön wir es in den Wirtshäusern hatten, gab es doch Manches, welches nicht gerade angenehm, sondern missliebig und widrig war.»

In Tafers beschreibt er den Lärm, den ein Betrunkener nach Feierabend vor dem Wirtshaus veranstaltete, und wie er ein anderes Mal – als er schon im Bett lag – zu einer Hochzeitsfeier gebeten wurde und sich neben die Braut setzen musste. Von seiner Aushilfe in Düdingen weiss er zu berichten:

«Einmal war ich in der Wirthschaft zu Düdingen über Nacht und hatte das Zimmer, weil es Winter war, gerade ob der Gaststube, wo man alles, was drunten ging hören musste. Es mochte auch so um 11 Uhr herum gewesen sein, als zwei Gäste an einander geriehten und schrecklich laut zankten und stritten. Da wollte die gute Wirthin ins Mittel tretten und abmahnen: der Capuziner sei ja oben und könne nicht schlafen. Ich darf nicht aussprechen, was ich hören konnte, und doch will ich es andeuten. ?Der Capuziner kann mir ins … blasen?, tönte es von unten nach Oben. Ich hätte mich bedanken wollen, aber die Frau habe ich gebeten, nie mehr zu sagen, dass ein Capuziner droben sei.»

Aus: P. Matthäus Keust: Kapuzinerleben. Erinnerungen eines törichten Herzens (1840 bis 1894). Zürich Limmat-Verlag 1999.

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