Neue Funde aus den Gärten vor dem Römermuseum Vallon
Autor: Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN
«Der römische Gutshof auf dem Gelände des Römermuseums von Vallon ist nur ein Teil, der bisher geborgenen Schätze. Ein noch viel grösserer archäologischer Fundort wird noch unter einer dicken Schicht von Schlamm vermutet», erklärt Jacques Monnier, Leiter der Ausgrabungen und Verantwortlicher der Sonderausstellung in Vallon.
Wie arbeiten Archäologen?
«Vallon war vielleicht schon vor der Römerzeit besiedelt», erklärt der Ausgrabungsleiter gegenüber den FN. Funde wie zum Beispiel eine Fibel (Schmucknadel für Kleidungsstücke) aus der Hallstatt-Zeit von ca. 550 Jahren v. Ch. deuten darauf hin.Die ganze Anlage, bestehend aus der Römervilla und ihren Gartenanlagen deuten gemäss Monnier auf eine grosse antike Siedlung hin. Ausserordentlich an dem Fundort ist ausserdem, dass eine römische Villa mit ihren Gärten nicht auf einer Anhöhe, sondern im flachen Gebiet erbaut worden ist. Man spekuliert darüber, dass der Erbauer der Anlage mit dem vor Ort gefundenen Ton Handel betrieben hatte und so zu Reichtum gekommen war.Um den Museumsbesuchern einen konkreten Einblick in die Arbeit der Forschung zu geben, wurden nun erstmals die aktuellen Grabungen zum Anlass genommen, die Archäologie als «working in progress» zu zeigen.
Tafelgeschirr und Zierbäumchen
In Glasvitrinen werden die verschiedenen Etappen der Ausgrabungen, besonders der Gartenanlagen aufgezeigt. Auch schon in römischer Zeit legten die Architekten Zier- und Nutzgärten an. Statuen und Brunnen wurden aufgestellt und die Bewässerung der Gartenanlagen organisiert.Italienische Beispiele (Pompei, Herculanum) und die Römervilla von Fishbourne in England werden mit Skizzen dokumentiert.Vallon ist einer der wenigen Orte in der Schweiz, an denen Gartenanlagen aus römischer Zeit in ausgezeichnetem Zustand erhalten geblieben sind, erklären die Freiburger Archäologen.In den Ausstellungsvitrinen werden auch Nägel aus Bronze und Metallverbindungsstücke von Wasserleitungen ausgestellt.Auch Tafelgeschirr und Kochformen aus Keramik gehören zu den Highlights der Ausstellung.
Vernissage heute Abend
Unter dem Titel «quoi de neuf?» ist die Sonderausstellung im Römermuseum Vallon bis zum 23. September geöffnet. Die Vernissage findet am Freitag, 10. August, um 18.30 Uhr statt.