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Aus dem Bahnhof Laupen wird ein Hochwasserschutz für das Dorf

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In Laupens Dorfzentrum wird massiv umgebaut. Die Stadt stellt sich am Freitag am Herbstmarkt den Fragen der Bevölkerung. Ein Landbesitzer stellt sich nach wie vor quer.

Die Bise bläst kalt über den Schotter am Bahnhof Laupen. Vom Steinbett wurden die Gleise entfernt, ein junger Mann lungert auf einem Perron herum und zieht an seiner E-Zigarette. Eine dicke Rauchwolke steigt in den Himmel. Es ist ein Bild wie von einer Geisterstadt im Wilden Westen. Kritiker der aktuellen Entwicklung befürchten noch Schlimmeres und sprechen gegenüber den «Freiburger Nachrichten» von künftiger Steinwüste und Raubbau an der Natur.

Die massiven Umbauarbeiten für das neue Ortsbild Laupen sind angelaufen. Vorweggenommen sei: Die Altstadt und die alten Holzwerkhäuser werden nicht angetastet. Die Bauarbeiten finden entlang der Sense statt. Bösingen ist von den Arbeiten auch betroffen.

Stimmvolk sagte Ja

Laupen fürchtet sich vor einem Jahrhunderthochwasser. Bereits 2018 stimmte die Bevölkerung an der Urne den Hochwasserschutzmassnahmen am Talbach deutlich zu. Laupen liegt aber auch an der Sense; nach heftigen Niederschlägen im August 2007 war diese zu einem reissenden Fluss angewachsen. Die Wassermassen erreichten fast die Höhe der Brücke, die Laupen mit Bösingen verbindet. Der Fluss trat in der Gillenau über die Ufer und zerstörte wie schon zwei Jahre zuvor eine Fischzucht. Das Schwimmbad wurde teilweise überschwemmt.

Hochwasserschutz und Verkehrssanierung hat die Stadt im Projekt «In Zukunft Laupen» zusammengelegt. Das Stimmvolk gewährte für dieses Projekt 2019 mit einem Ja-Stimmen-Anteil von 84 Prozent einen Kredit in der Höhe von 33 Millionen Franken. Auch auf der Freiburger Seite tat sich einiges. Der Grosse Rat gab 2021 Gelder frei für die Revitalisierung der Sense in Bösingen.

Eine neue Auenlandschaft

Der Bahnhof wurde bereits verlegt. Er liegt nun rund 300 Meter senseaufwärts. Dort, wo heute zwischen den Perrons nur noch Schotter liegt, wird eine provisorische Umfahrung des Stedtlis gelegt, damit die Strasse und die Werkleitungen im Ort saniert werden können. Danach wird das Gelände teilweise abgebaut, um das Flussbett zu verbreitern. Auf der Bösinger Seite wird das Ufer dagegen befestigt. Es soll ein Prallufer gebaut werden, sodass das Wasser in der Flussschlaufe die Böschung nicht ausspült.

Die gesamte Sense im Raum Laupen und Bösingen wird verbreitert, wie den Dokumenten auf der Website von «In Zukunft Laupen» zu entnehmen ist. Dort heisst es auch:

Nach der Umsetzung der Massnahmen soll sich der bisher eingeschränkte Flusslauf langfristig zu einer Auenlandschaft entwickeln.

Die ökologische Sanierung soll Pionierlebensräume für Flora und Fauna schaffen und als Naherholungsgebiet dienen. Im Rahmen der Arbeiten wird die Sensebrücke neu erstellt und die Kreuzung bei der Villa Freiburghaus mit einem Mini-Kreisel ausgerüstet.

Besitzer stellt sich quer

Um die Sanierung der Sense zu realisieren, musste Laupen Land kaufen. Alle Landbesitzerinnen und -besitzer sind auf das Angebot der Stadt eingestiegen und haben das Land zu einem Pauschalpreis verkauft. Nicht aber Hermann Herren. Der Landwirt hatte den Kaufvertrag im Juni 2020 unterschrieben, ist nun mit dem angebotenen Preis jedoch nicht mehr einverstanden. Das führte zu einem jahrelangen Hickhack mit den Behörden. Und dieses ist noch nicht beendet, erklärt Herren, der in Laupen wohnt, auf Anfrage.

Die Gemeinde Laupen betont, dass sie pauschale Entschädigungen für den dauernden und temporären Landerwerb zahlt und nicht Quadratmeterpreise. Die pauschalen Entschädigungen würden über dem Schätzwert liegen. Weitere Details will Laupen aus Datenschutzgründen nicht preisgeben.

«Ich habe unterschrieben. Es ist aber noch nicht verschrieben.» Für zehn Franken würde er verkaufen – jetzt würden sie ihm jedoch weniger als die Hälfte anbieten, sagt Herren und ergänzt:

Die Gemeinde hat mich abgestraft.

Die Grundstücke, die Hermann Herren abtreten soll, liegen auf Bösinger Boden. Im September erhielt er ein neues Formular, welches das Grundbuchamt Tafers zusätzlich zur Landabtretungsvereinbarung vom Sommer 2020 verlangt. Mit seiner Unterschrift soll er die Verschreibung des verkauften Landes einleiten. «Ich unterschreibe nichts», erklärt Herrmann Herren. Er will zunächst einmal abwarten und schauen, wie es weitergeht. Notfalls droht ihm eine Enteignung.

Tuchfühlung auf dem Loupe-Märit

Die Bau- und Planungskommission will am Loupe-Märit vom 11. November an einem Stand mit der Bevölkerung in Kontakt treten und sie zur Mitwirkung animieren. Es sollen damit schon heute Überlegungen für die zukünftige Nutzung der Flächen nach Beendigung der Bauarbeiten angestossen werden. Das Projekt «REK – Räumliche Entwicklung Laupen» läuft schon seit einiger Zeit.

Diskutiert wird in Laupen, ob die Bevölkerungszahl von rund 3000 Einwohnern mit dem Bau von neuen Wohnungen auf dereinst 4000 Einwohner erhöht werden soll. Am Marktstand gibt es also einiges zu diskutieren. Der Projekthorizont für die neue Planung liegt im Jahr 2032. Bis dahin ist es noch weit.

Die aktuellen Arbeiten haben mit der Verlegung des Bahnhofs begonnen. Vorgesehen ist, die Sense- und Verkehrssanierung bis Ende 2028 zu beenden.

 

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