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Aus der Opposition in den Gemeinderat

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Sie war eine vehemente Oppositionspolitikerin: Als Generalrätin liess Antoinette de Weck (FDP) kein gutes Haar am Gemeinderat mit seiner linken Mehrheit. Gemeinsam mit ihrer Partei erzwang sie das Referendum gegen das Gastspielhaus Equilibre und wehrte sich gegen die Einbahnstrasse vor dem Freiburger Bahnhof. Zwar unterlag die FDP mit beiden Anliegen, doch machte sie sich einen Namen–und Antoinette de Weck gelang es 2011, CVP-Politiker Charles de Reyff aus dem Amt zu kippen und in den Gemeinderat einzuziehen (siehe auch Kasten). Viele fragten sich, wie die Oppositionspolitikerin wohl als Gemeinderätin auftreten würde. Innert Kürze zeigte sich, dass die Juristin die Mehrheitsentscheide des Gemeinderats, ohne mit der Wimper zu zucken, mittrug–auch die Steuererhöhung, die 2014 umgesetzt wurde.

Die Arbeit richtig machen

«Ich mag es, wenn eine Arbeit gut gemacht wird», sagt Antoinette de Weck dazu. «Ob ich in der Opposition bin oder im Gemeinderat sitze–ich akzeptiere meine Rolle und mache das Maximum, damit es gut kommt.» Sie habe ihren kritischen Blick behalten, doch falle es ihr nicht schwer, sich an das Kollegialitätsprinzip zu halten. «Nur in der Verkehrspolitik ist das manchmal schwierig», sagt de Weck, die in diesem Bereich völlig anders denkt als die linke Mehrheit im Gremium: Sie hätte die Einbahn vor dem Bahnhof nie eingeführt und würde in der Innenstadt mehr Parkplätze schaffen.

«Die Steuererhöhung hat mir Bauchschmerzen bereitet», sagt de Weck. Dies, obwohl sie hinter dem Entscheid steht: «Ohne diese Steuererhöhung wäre es nicht möglich, neue Schulhäuser zu bauen», sagt die Schuldirektorin. Vor ihrer Ankunft im Gemeinderat sei die Schulinfrastruktur während gut zehn Jahren vernachlässigt worden. «Da ist ausser bei der Villa Thérèse im Schönberg nichts gemacht worden.» Umso grösser sei nun der Nachholbedarf. Dazu kommt das rasche Bevölkerungswachstum: Immer mehr Kinder gehen in Freiburg zur Schule und brauchen mehr Schulzimmer. «Bisher konnten wir den Bedarf jeweils auf vier Jahre hinaus abschätzen», sagt de Weck. Eine Arbeitsgruppe mit Mitgliedern der Schul-, Finanz- und Baudirektion sei nun daran, mit einer längerfristigen demografischen Studie auf eine längere Zeit hinaus zu planen.

De Weck lobt die gute Zusammenarbeit ihrer Direktion mit den anderen Direktionen und Ämtern. «Als ich hier angefangen habe, war die Schul- und Sozialdirektion innerhalb der Verwaltung isoliert», sagt sie. Das sei am schlechten Verhältnis von Gemeinderätin Marie-Thérèse Maradan Ledergerber (SP) mit den anderen Gemeinderäten gelegen. Dank der nun guten Zusammenarbeit hätten viele Projekte für Schulbauten deblockiert werden können. Und sie habe die Anzahl der ausserschulischen Betreuungsplätze deutlich ausbauen können.

Die Direktion behalten

2011 kam Antoinette de Weck ohne Vorkenntnisse zur Schul- und Sozialdirektion. Nun möchte sie auf keinen Fall die Direktion wechseln. «Wir haben zu viele Projekte aufgegleist, die ich weiter begleiten möchte.» So auch das Amt für Sozialen Angelegenheiten: Dieses wird restrukturiert. Zudem sitzt de Weck in der Gruppe, welche die Revision des Sozialhilfegesetzes begleitet. «Wir haben unsere Ideen eingebracht, und ich möchte sicherstellen, dass unsere Linie im Gesetz zu spüren ist.»

In der nächsten Legislatur steht für de Weck die Fusion mit den umliegenden Gemeinden im Vordergrund. «Das würde die Stadt, aber auch die anderen Gemeinden stärken.» Zudem möchte sie mehr für die Wirtschaftsförderung in der Stadt tun. «Das ist etwas zu kurz gekommen.» Die Wirtschaftsförderung sei zwar bei der Agglo angegliedert. «Trotzdem muss der Gemeinderat selber in diesem Bereich auch aktiv werden.»

Im Gemeinderat steht ein grosser Wechsel bevor: Gleich drei Sitze sind neu zu besetzen. De Weck erhofft sich von diesem Wechsel «einen neuen Blick». Sie und Thierry Steiert (SP)–die beiden Bisherigen–seien beide erst seit fünf Jahren im Amt. «Aussagen wie ‹Das haben wir schon immer so gemacht› wird es von unserer Seite her nicht geben.» Die FDP-Frau hat nicht Angst um ihren Sitz, den ihr die CVP streitig machen will. «Ich hoffe, dass die Leute gesehen haben, dass ich gut arbeite–dass ich beispielsweise viele Betreuungsplätze geschaffen habe.»

Chronologie

Umkämpfter Sitz im Gemeinderat

Im Jahr 2001 wurde der Freiburger Gemeinderat von neun auf fünf Mitglieder verkleinert. Damals holten CVP und SP je zwei Sitze und die FDP einen. Alle Bisherigen wurden wiedergewählt, darunter der FDP-Gemeinderat Claude Masset. Fünf Jahre später erlebte die FDP ein Debakel: Die Linke errang erstmals die Mehrheit im Gemeinderat, und Claude Masset wurde abgewählt. 2011 holte Antoinette de Weck den Gemeinderatssitz zurück–auf Kosten der CVP: Damals wurde Charles de Reyff abgewählt, und die CVP hatte nur noch einen Sitz inne. Für die kommenden Wahlen am 28. Februar ist das Rennen zwischen CVP und FDP wieder eröffnet. Bei den Nationalratswahlen im letzten Herbst kam die FDP auf einen Stimmenanteil von 8,1 Prozent, die CVP auf 19,3 Prozent. Die Linke holt mit ihrer geeinten Liste wohl wieder die Mehrheit.njb

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