Autor: Imelda Ruffieux
Ein Jagdhorn zu blasen ist nicht so einfach, wie es aussieht. Das Spielen der beiden Hauptinstrumente, des FürstPless- und des Parforce-Horns, sei schwieriger, als zum Beispiel die Trompete zu blasen, erklärt Bruno Schafer, musikalischer Leiter der Jagdhornbläser Diana Sense. Es brauche sowohl die richtige Lippen- wie auch die richtige Atemtechnik. Und da die Jagdhornbläser ihre Stücke immer auswendig spielen, seien Musikgehör und Konzentration ebenso wichtig, ergänzt Obmann Johann Vonlanthen. Beim Spiel stehen die Bläser nah beieinander, damit sie sich zwar gegenseitig gut hören, aber nicht übertönen (siehe Kasten).
Kommunikation im Wald
Das Resultat lässt sich aber auch wirklich hören: Die dunklen Naturtöne haben irgendwie eine beruhigende Wirkung. Und es wird schon beim ersten Ton klar, dass diese besondere Art Musik die Jagd-Stimmung am besten wiedergibt, wenn sie dort gespielt wird, wo sie entstanden ist: nämlich im Wald.
Wie schon der Name sagt, waren die Töne aus den Jagdhörnern einst ein Kommunikationsmittel für Jäger untereinander. Heute hat das Mobiltelefon auch diese Aufgabe übernommen.
Eine Art von Öffentlichkeitsarbeit
Das Bläserensemble Diana Sense ist vor zwanzig Jahren als Untergruppe der Jagdgruppe Diana Sense gegründet worden. «Wir haben mit vier Mitgliedern angefangen», erinnert sich Bruno Schafer. Heute umfasst die Gruppe 14 Bläser, wobei der jüngste 45-jährig ist und der älteste bald seinen 80. Geburtstag feiern kann.
Sie kommen zumeist aus Jagdkreisen und treten auf, um Veranstaltungen der Jagdvereine musikalisch zu umrahmen. «Wir sind sozusagen das Aushängeschild des Jagdvereins», erklärt Johann Vonlanthen, und sein Kollege ergänzt: «Es ist eine Art von Öffentlichkeitsarbeit für die Jagd, die wir betreiben.»
Auch an Wettbewerben
Die Bläser treffen sich einmal pro Woche zur Probe und haben mittlerweile rund dreissig Stücke im Repertoire – einige von ihnen stammen aus der Feder von Bruno Schafer. Sie treten rund ein Dutzend Mal pro Jahr auf, darunter auch an kantonalen und eidgenössischen Bläserwettbewerben, die übrigens immer im Freien stattfinden.
Das Reglement besagt dabei, dass bei diesen Anlässen maximal zwei – mit dem musikalischen Leiter drei – Mitglieder Nicht-Jäger sein dürfen. Im Kanton Freiburg gibt es gerade mal drei Bläsergruppen; Hubertus Sense ist die zweite aus Deutschfreiburg. Im Bernbiet gibt es im Gegensatz dazu an die dreissig Gruppen.
Auch die Jagdhornbläser kämpfen mit Nachwuchsproblemen. Johann Vonlanthen und Bruno Schafer sind aber zuversichtlich, konnten sie doch erst kürzlich ein paar jüngere Musikanten für eine Mitgliedschaft interessieren. Die Gruppe steht auch weiteren Interessierten offen.
Fest zum 20. Geburtstag
Heute Samstagnachmittag laden die Oberländer Jagdhornbläser Diana Sense zum Jubiläumsfest nach Plaffeien ein. Mit dabei sind auch befreundete Bläsergruppen: Schüpfen-fluh (Schwarzenburg), Bortelhorn (Naters) und Hubertus Sense. Die vier Ensembles spielen nacheinander mehrere Stücke. Das Schlussbouquet bildet dann das Gesamtorchester, das rund fünfzig Jagdhornbläser vereint. Gespielt wird unter anderem der von Bru- no Schafer komponierte «Jubiläumsmarsch Diana Sense».
Landi-Areal in Plaffeien, Sa., 29. August 2009, ab 16.30 Uhr. Festwirtschaft, u. a. mit Wildpfeffer.