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Aussagen teils sehr widersprüchlich

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Aussagen teils sehr widersprüchlich

Einbrecherbande vor dem Strafgericht Sense

Es war keine leichte Aufgabe des Strafgerichts Sense, die Aussagen der Mitglieder einer Einbrecherbande zu entwirren. Die grosse Anzahl der Einbrüche, die Ortsunkenntnis der Täter, aber auch ihre gegenseitigen Belastungen machten die Sache nicht einfach.

Von IMELDA RUFFIEUX

Vier von sieben Angeklagten sind gestern vor dem Strafgericht Sense in Tafers zu ihrer Einbrecher-Tätigkeit befragt worden. Sie hatten von Januar 2004 bis zu ihrer Festnahme am 24. Februar 2004 zahllose Einbrüche verübt und dabei vor allem auch den mittleren und unteren Sensebezirk heimgesucht (siehe auch FN vom Dienstag).

Mehr Anwälte als Angeklagte

Zwei der Angeklagten, die praktisch bei jedem der Einbrüche dabei waren, befinden sich in vorzeitigem Strafvollzug und wurden vor allem am ersten Halbtag der Verhandlung befragt. Zwei weitere «kleinere Fische» wurden bereits ausgeschafft, einer ist untergetaucht und zwei befinden sich auf freiem Fuss und traten freiwillig vor das Gericht. Das führte dazu, dass zu gewissen Zeiten der Verhandlung mehr Pflichtverteidiger im Gerichtssaal waren als Angeklagte.

Die Verhandlung unter der Leitung von Gerichtspräsident Peter Rentsch wurde teils in Französisch, teils mit Hilfe einer Übersetzerin geführt.

Ein Einbruchsopfer sowie verschiedene Versicherungen machten Zivilforderungen zur Deckung des Schadens geltend.

Weitere Mittelsmänner
nicht identifiziert

Bereits vor der Polizei und vor dem Untersuchungsrichter waren die Aussagen der Angeschuldigten sehr unterschiedlich ausgefallen. Sie haben teilweise zugegeben, bei den Einbrüchen dabei gewesen zu sein. Bei einigen der Fälle (allein im Kanton Freiburg über 70) sprachen die Angeklagten weiteren Landsmännern eine wichtige Beteiligung zu, vor allem was die Verteilung der Beute betrifft (Hehlerei). Diese konnten jedoch von der Polizei nicht identifiziert werden.

Erschwerend kommt auch hinzu, dass die Täter scheinbar grösstenteils ortsunkundig sind und sich auch angesichts der grossen Anzahl der meist abends und nachts begangenen Einbrüche bei der Befragung oftmals kaum mehr an die genauen Details erinnern konnten. Da man ihnen aber im Laufe der Untersuchung einige Tatorte gezeigt hatte, bestätigten sie gestern vor Gericht die meisten der ihnen zur Last gelegten Einbrüche.

Wer war der Chef?

Auf die wiederholten Fragen von Gerichtspräsident Rentsch und der Vertreterin der Staatsanwaltschaft, Alessia Chocomeli-Lisibach, wer denn nun der Anführer der Einbruchstouren war, gab es keine klare Antwort. Vielmehr wurde die Verantwortung entweder gegenseitig zugeschoben oder auf die nicht identifizierten weiteren Bandenmitglieder abgeschoben. Das Gleiche gilt für die Frage, wer denn nun eingebrochen ist und wer nur draussen Schmiere gestanden hat.

Als Grund für die Einbrecherei gaben beide Hauptangeklagten (23- und 24-jährig) finanzielle Probleme an. Mit der Zeit lebten sie von den Einbrüchen.

Nur der Chauffeur?

Ein am Nachmittag befragter Angeschuldigter hatte nach eigenen Angaben vor allem als Chauffeur gedient. Seine Kollegen belasteten ihn als Ortskundigen (er hatte im unteren Sensebezirk gewohnt), als denjenigen, der die Einbruchs-Quartiere auswählte. Diesen Aussagen widersprach der 22-Jährige bei seiner Befragung vor Gericht. Einen Teil der Beute hat die Polizei bei ihm gefunden. Er erklärte dies damit, dass die Kollegen ihn dazu genötigt hatten, weil seine Wohnung ein gutes Versteck bot. «Ich will jetzt nur aus dieser Sache herauskommen», erklärte der junge Mann, der bereits als Jugendlicher in die Schweiz gekommen war und hier die letzten Schuljahre besucht hatte.

Der Fall wird in der nächsten Woche fortgesetzt.

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