Aussenseiter schlägt den Favoriten
Fussball 1. Liga – FC Freiburg besiegt das zweitklassierte Serrières
Freiburg schlägt im Heimspiel im St. Leonhard vor 250 Zuschauern das zweitklassierte Serrières überraschend klar und verdient mit 2:0 Toren. Die Treffer für das bessere Aubonney-Team erzielten Decastel mit einem Eigentor und Da Silva im zweiten Durchgang. Die Neuenburger kamen erst in den Schlussminuten zu zwei Chancen.
Von KURT MING
Tabellen sagen nicht immer die Wahrheit. Der neutrale Zuschauer fragte sich gestern Abend mehr als einmal während dieses Spiels, wer nun eigentlich von diesen beiden Mannschaften um den Aufstieg kämpft, und wer eine völlig verknorzte Meisterschaft hinter sich hat. In keiner Phase der Partie konnte der favorisierte Gast überzeugen, und in dieser Verfassung wird es der Neuenburger Vorortklub schwer haben, den zum x-ten Mal angestrebten Aufstieg zu schaffen. Anders der FC Freiburg, der sich für seine zuletzt durchzogenen Auftritte rehabilitierte und 90 Minuten lang klar die bessere Mannschaft stellte.
Nur schade, dass die Boys von Trainer Aubonney in den letzten Wochen nicht vermehrt mit so viel Mumm und Spielwitz aufgetreten sind. Klar, die Siegeslast lag natürlich bei Serrières, aber ein bisschen mehr spielerische Klasse hätte man vom Spitzenklub schon erwarten dürfen. Der FCF spielte seinen Part aus einer sicheren Abwehr heraus, wo auch der junge Sensler Mario Sturny seinen Teil dazu beisteuerte. Den entscheidenden Vorteil hatte jedoch der Sieger im viel aggressiveren und gradlinigen Angriffsspiel.
Die Zuschauer mussten bis drei Minuten nach dem Seitenwechsel auf Treffer warten. In der ersten Halbzeit waren Torchancen Mangelware, beidseitig standen die Abwehrreihen gut. Kam noch dazu, dass man hüben wie drüben defensiv kaum Risiken einging, niemand wollte das so wichtige erste Tor kassieren. Ein Eigentor von Jérémy Decastel drei Minuten nach den Tee, dem Sohn von Michel Decastel und früheren Düdingenspieler, lancierte dann diesen Match endlich. Ab diesem Moment machte Serrières hinten etwas auf, und prompt kam der FCF zu etlichen Torchancen. Eine davon nutzte Da Silva zwanzig Minuten vor Schluss zum 2:0, Cheminade hatte den Ball wuchtig vors Tor geflankt. In der Folge vergaben Mollard und Tona sogar noch weitere gute Chancen der Pinguine. Auf der anderen Seite kamen die Neuenburger erst in der Schlussphase zu zwei Möglichkeiten. Ein Kopfball aus abseitsverdächtiger Position setzte Camborata nebens Tor, und kurz darauf zeigte Goalie Horavitz gegen Caracciolo sein beste Aktion des Abends.
Freiburg – Serrières 2:0 (0:0)
St. Leonhard: 250 Zuschauer.- SR: Jérôme Laperrière. Tore: 48. Decastel (Eigentor) 0:1; 70. Da Silva 2:0.
FC Freiburg: Horovitz; Hartmann, Crausaz, Rothenbühler, Sturny; M. Mollard, Ferretti, Tona, Grandgirard; Cheminade (75. Volery), Da Silva I (80. Clément).
FC Serrières: J. Mollard; Guillaume-G. (87. Feuz), Decastel (61. Scarselli), Stoppa; Rodal (53. Lameiras), Camborata, Gigon, Gyger, Mundwiler; Niakasso, Caracciolo.
Bemerkungen: Freiburg ohne Brülhart, Giller, Jordao, Julmy (alle verletzt). – Serrières ohne Rupil (gesperrt), Spori (Auslandaufenthalt). – Verwarnungen: Gyger (16.), M. Mollard (19.), Mundwiler (45.). Corner: 1:7.