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Autor mit Aufführung zufrieden

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Autor mit Aufführung zufrieden

Jürg Federspiels «Märchentante» uraufgeführt

Die Premiere von Federspiels Theaterstück über die ersten und letzten Tage der Schöpfung begeistert den Autor und das Theaterpublikum gleichermassen. Das Theater Espace Moncor bietet einen idealen Rahmen für das vielschichtige Werk.

Von ELISABETH SCHWAB-SALZMANN

Eine Herausforderung für das Theater-Ensemble unter der Leitung von Niklaus Talman war es, am Premieren-Abend vis-à-vis vom Autor zu stehen und seine Texte zum Leben zu bringen. Gespannt und aufmerksam verfolgte der mit Literaturpreisen mehrfach ausgezeichnete Jürg Federspiel, wie sein vor 30 Jahren geschriebenes Theaterstück in Freiburg uraufgeführt wurde. «Ich bin sehr zufrieden mit der Aufführung. Ich hatte ja lange genug damit gewartet, das Stück einem Regisseur zu übergeben. Niklaus Talman hat das sehr gut umgesetzt mit seinen Schauspielern», sagte der Schriftsteller zufrieden in der Theaterpause.

Bar als Zentrum des Lebens

Die Bühne im Theater Espace Moncor (Villars-sur-Glâne) wurde von Brutus Luginbühl mit grosszügigen Elementen ausgestaltet. Eine gut fünf Meter lange Bartheke aus Holz, ein fast ebenso langer Bistrotisch und darüber ein Leuchter, der nicht nur Licht spendet. Ab und zu klingelt davon herab eine Glocke (unfreiwillig?), wenn die Schauspieler temperamentvoll darunter gestikulieren. Auf dieser Bühne erarbeiten die fünf Schauspieler das Stück in zwei Akten so, dass neben dem tiefen Ernst auch der Humor seinen Platz hat.

Luc Spori spielt den Philosophen Turi, der während der ganzen Aufführung an seinem Schatten, der Tür, festgemacht ist. Er weiss, wie alles herauskommt. Die Hauptperson, um die sich alles dreht, bleibt aber unsichtbar. Der Barbesitzer, der Chef, (vielleicht ist es auch Gott?), dröhnt nur mit seiner Stimme aus dem Untergeschoss herauf. Alle wollen ihm gefallen. Martin Maurer und Erich Furrer sind Brüder, der eine Kellner, der andere ein seit zwanzig Jahren Suchender, der Frauen mittels Zeitungsinseraten findet. Claudia Fäs strickt sich als Hulda ihr eigenes Leben. Sibilla Semadeni ist die blonde Irma. Die Märchentante ist ein Stück, das die ersten und letzten Tage der Schöpfung in allegorischer Weise miteinander verschmelzen lässt.

Zur Handlung

Im ersten Akt ist viel von Liebe die Rede, man prüft sich: «Sie müssen nur noch den Krawatten-Test bestehen.» Im zweiten Akt schlägt die Stimmung um. Wahrheiten kommen ans Licht, man kämpft um Anerkennung. Der Kampf um die Gunst des Chefs nimmt bizarre Formen an. «Prüft er wirklich, wie viel Spargeln wir geschält haben? Ja, und er isst sie fein säuberlich», berichten diejenigen, die zu ihm hinunter dürfen.

In deutscher Sprache

Der Zuschauer ist frei, die Handlung so zu interpretieren, wie wenn es um das aktuelle Überleben in einem Krieg ginge. Vielleicht sieht ein anderer darin die tägliche Auseinandersetzung um Anerkennung, Liebe und um das Verstossenwerden. Der Brudermord auf der Bühne wird mit starker Lichtprojektion und gleichzeitiger Verlangsamung der Gestik dargestellt. Im Mikrokosmos in der Bar warten alle auf die Erlösung. Perspektiven fehlen, jeder spricht zwar mit dem anderen, hängt aber seiner eigenen Geschichte nach. «Hätte ich eine Vergangenheit, so würde ich sie Dir erzählen», spricht der ewig Wartende zu seiner Blondine.

Die Märchentante von Jürg Federspiel wird im Theater Espace Moncor in deutscher Sprache mit französischen Textprojektionen aufgeführt. Regie Niklaus Talman, Bühnenbild Brutus Luginbühl. Aufführungsdaten: 7., 8. November je 20.30 Uhr, 13. November 19 Uhr, 14. und 15. November je 20.30 Uhr. Reservationen Telefon 026 401 99 22.

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