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Autor mit blutiger Tinte: «Gewalt ist immer ein Mittel zum Zweck»

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An diesem Freitag geht die Vernissage des neuen Buches «Die Sturmkönigin» von Thomas Vaucher über die Bühne. Im Interview erklärt Vaucher, was Lesende dabei erwarten dürfen. Zudem blickt er zurück auf die Anfänge seiner Autorenkarriere.

Thomas Vaucher hat viele Facetten. Der Primarlehrer schreibt Bücher, schauspielert und ist Mitglied einer Band. Der Künstler spricht über seinen Weg zum Autor, seine Fantasie zum Übernatürlichen und warum er lieber gewaltvolle Bücher als Liebesromane schreibt.

Thomas Vaucher, Sie sind Pädagoge, treten auf Theaterbühnen auf, sind Autor und Musiker. Bei all Ihren Rollen: Wenn Sie sich morgens im Spiegel anschauen, wen sehen Sie dann?

Als Erstes sehe ich den Vater. Danach kommt eigentlich der Lehrer, das ist halt mein tägliches Brot. Und das, was ich sonst so mache, eben mit dem Schreiben, das ist halt meine Passion. Ich mache den Lehrerberuf auch sehr gerne, aber meine Leidenschaft gilt dem Schreiben.

Wie fühlt sich das an, wenn Sie ein fertiges Werk vor sich haben, das irgendwann einmal in ihrem Kopf entstanden ist?

Das ist eine grosse Genugtuung. Es ist einfach sehr schön und auch etwas Spezielles. Wenn man ein Stück schreibt, das danach veröffentlicht wird, ist das eigentlich etwas Zweidimensionales, was dann plötzlich drei- oder vierdimensional wird. Du hattest damals einfach ein Blatt, auf das du deine Gedanken geschrieben hast. Das dreidimensionale Buch dann in den Händen zu halten, ist schon immer extrem schön.

Was inspiriert Sie zu einer Buchidee?

Das ist jedes Mal unterschiedlich. Manchmal sind dies ganz winzige Beobachtungen, wenn ich beispielsweise eine besondere Person sehe, welche mich inspiriert. Bei der denke ich mir dann manchmal, wenn diese Person jetzt noch ein bisschen anders wäre, könnte ich einen Charakter daraus machen. Manchmal sind es aber auch Bücher oder Filme, die ich schaue und dabei denke: Das hätte ich jetzt anders gemacht. Das sind dann einfach so kleine Sachen, die ich irgendwo aufschnappe und die mir im Hinterkopf bleiben.

Wie kann man sich das konkret vorstellen?

Wenn ich eine konkrete Idee für ein Buch habe, schreibe ich normalerweise eine Inhaltsangabe davon. Ich überlege mir dann die ganze Geschichte mit den verschiedenen Charakteren und wie sie abläuft. Daraus erstelle ich quasi eine dreiseitige Zusammenfassung des ganzen Buchs. Am Schluss dieses Prozesses habe ich dann eine Art Inhaltsangabe vom Buchanfang bis zum Ende, bei dem ich einfach meine Ideen aufgeschrieben habe. An denen hangle ich mich dann entlang, wenn ich das Buch schreibe.

Nun schreiben Sie nicht nur Fantasy-Thriller oder Krimis, sondern auch historische Romane. Das wirkt auf den ersten Blick wie ein starker Kontrast. Wie kamen Sie dazu?

Meine Leidenschaft lag eigentlich von Anfang an im Fantasy-Bereich. Ich habe auch in dem Bereich angefangen zu schreiben, jedoch waren meine ersten Gehversuche dort nicht erfolgreich.

Wann und was waren diese ersten Gehversuche?

Konkret habe ich so im Jugendalter mit 16 oder 17 angefangen. Das waren dann aber nur so kleine 50-seitige Bücher, bei denen ich noch nicht wirklich eine Veröffentlichung verfolgt habe. Richtig ernst wurde es dann 2003. Dann habe ich angefangen, mein erstes Fantasy-Buch zu schreiben. Dieses konnte ich aber nicht veröffentlichen, da ich nur Absagen erhielt.

Klingt wie eine frustrierende Erfahrung.

Ja, als das mit dem Fantasy-Buch nicht klappte, habe ich etwas anderes verfolgt. Die Grundidee eines historischen Romans hatte ich nämlich schon lange mit mir rumgetragen. Das hat begonnen, als ich 1995 im Kino den Film «Braveheart» sah. Da habe ich mir gedacht, dass wir in der Schweiz eigentlich doch auch coolen Stoff hätten für solches Material. Dabei kamen mir Karl der Kühne und die Burgunderkriege in den Sinn. Das hat aber nie etwas ergeben. 2003 habe ich mich dazu entschieden, etwas darüber zu schreiben. Und dieser historische Roman war dann eigentlich mein erster Roman, der 2010 schliesslich veröffentlicht wurde.

Vieles in Ihren Werken bildet das Übernatürliche ab. Was begeistert Sie so daran?

Ich finde das einfach äusserst spannend. Ich glaube eigentlich selber nicht an Geister oder solche übernatürlichen Geschöpfe. Aber ich finde es spannend, darüber zu schreiben oder etwas darüber zu sehen oder zu lesen. Ich finde es auch unheimlich. Ich schaue selber nicht so gerne Filme mit Geistern oder solchen Gestalten, da ich es selber unheimlich finde.

Aber Sie schreiben gerne darüber, obwohl Sie es unheimlich finden. Denken Sie, dass Ihre Leserinnen und Leser manchmal Ihre Bücher unheimlich finden?

Ja, das habe ich auch schon gehört.

Manchmal habe ich auch schon Sachen geschrieben, die ich selber unheimlich gefunden habe, wo es mich selber gegraust hat dabei.

Thomas Vaucher
Autor

Auch Sachen, die mich extrem berührt haben.

Macht es hierbei einen Unterschied gegenüber der Fiktion, weil Sie wissen, dass etwas wirklich geschehen ist?

Ja, das macht schon einen Unterschied. Ich glaube, ich würde selber nicht über Gewalt an Kindern schreiben in einer fiktiven Welt. Meine Bücher, insbesondere die Fantasy und auch Thriller, enthalten zum Teil sehr viele brutale Stellen. Aber es gibt dann doch eine Grenze, bei der ich persönlich finde, dass es nicht mehr geht. Und Gewalt an Kindern überschreitet so eine Grenze, auch im fiktiven Bereich.

Aber Gewalt an sich stellen Sie ja schon gerne in Ihren Büchern dar?

Ich mag Gewalt an sich selber nicht. Aber sie kann schon spannend wirken, insbesondere in so einem Thriller.

Sie beschreiben einige Szenen aber schon sehr gewaltvoll und detailliert.

Ja, das kreiert halt Spannung. Es ist aber schon ein Unterschied, ob etwas historisch passiert ist oder ob ich es erfinde. Ich schildere Gewalt nicht der Gewalt wegen. Gewalt ist immer ein Mittel zum Zweck, wenn sie vorkommt. In der Regel geht es bei meinen Thrillern um einen Mörder, der ein gewisses Schema hat, wie er die Leute umbringt und dann wird das halt so geschildert. Aber ich schildere Sachen nicht gewalttätig, weil ich daran Freude habe.

Aber Sie denken sich ja dieses Schema aus. Ist der Autor in Ihnen blutrünstig?

Ja, das würde ich schon sagen. Aber der Mensch in mir nicht. Zum Beispiel war bei meinem ersten Thriller «Die Akte Harlekin» eigentlich das Muster des Täters, dass er mit den Körperflüssigkeiten seiner Opfer Bilder von ihnen gemalt hat, sei es mit Blut, Urin, Galle, Schweiss. Alles, was er aus dem Opfer während des Tötungsprozesses herausholen konnte, hat er benutzt, um das Porträt vom Sterbenden zu malen. Das impliziert natürlich, dass ich mir das irgendwie ausgedacht habe. Aber nicht, weil ich Freude daran habe, sondern weil ich die Idee faszinierend fand. Es ist etwas Neues und nicht einfach ein typisches Abknallen.

Kommt die Gewalt gut an? Sind Ihre Bücher spannender oder besser, weil sie so grausame Sachen schildern?

Nein, das denke ich nicht. Es ist schon so, dass manche Leute davon abgeschreckt werden – die das nicht lesen können, weil es ihnen zu brutal ist.

Gibt es Grenzen in der Fantasie, oder darf die Fantasie alles?

Nein, eigentlich gibt es keine Grenzen. Die einzige Grenze ist vielleicht Langeweile.

Bei mir muss immer etwas passieren, es muss ein bisschen Action geben. Ich hätte Mühe, einfach eine Liebesschnulze zu schreiben.

Thomas Vaucher
Autor

Nicht, dass bei mir keine lieben Sachen vorkämen, die gibt es. Aber so eine 300-Seiten Liebesromanze? Nein, danke.

Am 26. Mai erscheint nun das neue Buch «Die Sturmkönigin». Was können die Leserinnen und Leser dabei erwarten?

In diesem zweiten Teil der Fantasy-Trilogie «Das Lied der Macht» gerät der Dieb Arken erst zwischen die Fronten eines Bürgerkriegs, ehe er in die politischen Intrigen des Kaiserreichs verstrickt wird. Der alternde, ehemalige Kriegsherr Valor dringt dagegen tief in die feindlichen Lande der Narsing ein, um seine Beraterin Valarda aus deren Klauen zu befreien. Und dann ist da noch die Sturmkönigin: Eine mächtige Wirkerin, die einen neuen Gott erschaffen oder gar selbst zur Göttin werden will. «Die Sturmkönigin» spielt in einem mittelalterlich angehauchten Fantasy-Setting voller epischer Kämpfe und Intrigen, in einer Welt, in der Freundschaft, Liebe und Verrat sich die Hand reichen.

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