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Bad-Bonn-Kilbi hat Grenze zwischen Kunst und Musik abgeschafft

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascal Jäggi

Kann man ein Festival ohne «richtige» Headliner durchführen? Muss Musik melodisch sein? Bestimmen die «Belluard»-Macher das Musikprogramm der Kilbi? Insbesondere am Freitag stellte sich wohl mancher Besucher diese und ähnliche Fragen. Zwar kam mit der Kanadierin Peaches ein international bekannter Name, gezeigt hatte sie aber leider «nur» ein DJ-Set. Da sind sich die Fans andere Performances gewohnt. Immerhin, die Bühne wurde vom Publikum im Sturm erobert, nachdem die drei Damen von 16 Bitch Pile Up von der Artistin heraufgebeten wurden.

Das amerikanische Trio zeigte seinerseits am Nachmittag etwas, das man eher als Kunst denn als Musik bezeichnen konnte. Viel Geschrei, Regler und Konservendosen kamen zum Einsatz. Erfolgreich war das nicht gerade, aber so ist und bleibt die Kilbi: immer offen für Experimente.

Kunst am Objekt

Komische Geräusche gab auch Justice Yeldham von sich, kaum eine Viertelstunde lang «spielte» er auf einer Plexiglasscheibe. Mit elektronischen Hilfsmitteln klang das irgendwie nach Musik, die Scheibe überlebte die 15 Minuten Ruhm nicht. Richtige Lieder spielten am Freitag die Prinzhorn Dance School und L’Enfance Rouge. Die Engländer sorgten zuerst dafür, dass der Innenraum des Bad Bonn für einmal von Anfang bis Ende voll war, die abgehackten Bassläufe gefielen. Die Franzosen wollten doch etwas experimentieren, schliesslich spielt man nicht jeden Tag auf der Kilbi.

Nicht zu vergessen die Hauptband des Abends, Melt Banana, die bewies, dass Japaner richtig durchziehen, was sie anpacken. Noiserock hat seinen Namen nicht zufällig, da wurde gelärmt, wie es sich gehört, wuchtige Riffs wechselten mit kurzen Punkansätzen, ein grosses Vergnügen.

Traditionalisten und Lärm

Melt Banana’s Landsleute von Boris machten am Samstag da weiter, wo Erstere am Freitag aufgehört hatten. Ohrenbetäubend laut, passend zum einsetzenden Regen, versuchte die Truppe die Festivalbesucher zu vergraulen.

Tradition stand in diesem Jahr im Vordergrund, Bulbul aus Österreich durften wieder mal an der Kilbi auftreten und führten bei einigen Besuchern zu wilden Zuckungen und beim Rest zu grossem Jubel. Das war bestimmt nicht der letzte Auftritt im Bad Bonn, wie schon die Musikbezeichnung «Avant-Kilbi-Core» beweist.

Zuschauer lieben Cat Power

Zuvor der lang erwartete Auftritt von Cat Power, den man eigentlich nur mit einem Wort beschreiben kann: Schön! Schon bei der Coverversion «New York, New York» lagen sich Metaller und Nerds in den Armen, und Frank Sinatra hätte sich im Grab umgedreht, wenn er hätte mithören können … um anschliessend aufzuerstehen und seine Landsfrau dankend in die Arme zu schliessen. Nicht nur die Zuschauer liebten sie, auch die Sängerin genoss ihr Konzert.

Ein hartes Pflaster für The Notwist aus Bayern, aber das war den Popkünstlern egal, kurzerhand spielten sie zwei statt, wie geplant, eine Stunde lang, die Fans nahmen die Massnahme dankend auf.

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