Autor: carolin foehr
Der Unfall ereignete sich kurz vor 8 Uhr im hinteren Teil der Anlage: Aus zwei in den Räumlichkeiten gelagerten Chlorflaschen trat Gas aus. Die rund fünfzig anwesenden Personen wurden sowohl durch den Alarm als auch den üblen Geruch gewarnt. «Die meisten Gäste sind sofort aus dem Wasser gestiegen», berichtete ein Bademeister. «Es war wirklich unangenehm!»
Mehrere Patrouillen der Polizei evakuierten kurz darauf die Anstalt und riegelten die umliegenden Strassen ab. Sanitäter kümmerten sich vor Ort um die Badegäste und das Personal. 13 Feuerwehrmänner waren im Einsatz, um das ausgetretene Gas mittels Wasserstrahl einzudämmen und die Flaschen zu neutralisieren. Kein gewöhnlicher Einsatz, wie Feuerwehrmann Guy Wicki zugab. Wichtig sei gewesen, die Risiken richtig einzuschätzen, denn: «Stark konzentriertes Chlorgas wirkt besonders aggressiv auf die Atemwege.»
«Die Betroffenen haben leichte Atembeschwerden, entzündete Augen und Schleimhäute sowie Schwindelanfälle», so der behandelnde Arzt Christian Chuard von der mobilen Reanimationseinheit (SMUR).
Zwei Personen wurden örtlich von Sanitätern behandelt, drei weitere mit akuten Atembeschwerden ins Spital gebracht. «Es handelt sich um Personen mittleren Alters, die bereits vorher gesundheitliche Probleme aufwiesen», erklärte Chuard weiter. Alle drei konnten das Spital wenige Stunden später wieder verlassen. Die restlichen Betroffenen hätten bereits nach zwei Stunden kaum noch Symptome aufgewiesen. Ihnen rät der Arzt trotzdem, in den kommenden Tagen keinen Sport zu treiben. Rund zwanzig Besucher haben die Badi vor Ankunft der Polizei verlassen. Sie sind gebeten, sich bei der Polizei zu melden und einen Arzt aufzusuchen, sollten in den nächsten drei Tagen Beschwerden auftreten.
Ursache noch unklar
Für die Anwohner besteht keinerlei Gefahr. Die Polizei öffnete bereits am Vormittag wieder die Strassen rund um die Motta. Auch ihr Aufruf, in der Neustadt die Fenster geschlossen zu halten, wurde aufgehoben. Die Badi öffnete gestern Nachmittag wieder. Noch sei nicht klar, weshalb es zu dem Unfall gekommen sei, erklärte Hans Maradan, Pressesprecher der Kantonspolizei. Möglich sei technisches Versagen, heisst es in einem Communiqué. Eine Untersuchung wurde eingeleitet.
Kantonspolizei: 026 305 68 10.