Der gesperrte Abschnitt der Rheintalbahn-Strecke zwischen Rastatt und Baden-Baden geht bald wieder auf. Nach sechswöchiger Sperrung der Strecke Basel–Karlsruhe sind die Weichen für die Wiederinbetriebnahme gestellt. Ab dem 2. Oktober soll die Strecke wieder normal befahrbar sein.
Der Rastatt-Vorfall vom 12. August ist ein Desaster, darüber sind sich alle Beteiligten einig. Über 200 Züge passieren den Streckenabschnitt zwischen Karlsruhe und Basel jeden Tag, mehr als die Hälfte des europäischen Güterverkehrs verläuft durch den Flaschenhals auf der wichtigsten Nord-Süd-Verbindung.
Schweiz als Leidtragende
Der Bahnunterbruch ist aber auch Sinnbild für eine verfehlte EU-Bahnpolitik. Die Koordination zwischen den Netzbetreibern fehlt nämlich. Leidtragende ist auch die Schweiz. Sie macht mit dem Ausbau der Neat vorwärts, kann aber nur bedingt profitieren. «Eisenbahnbetreiber sind die letzten ausschliesslich national denkenden Behörden in Europa», bilanziert Michael Cramer, Verkehrsspezialist der Europäischen Grünen und Abgeordneter im EU-Parlament. In Italien mangelt es am politischen Willen. Deutschland hat der Schweiz zwar versprochen, bis 2030 fertig zu sein. Doch Insider rechnen damit, dass erst 2044 die Anschlussstrecke auf vier Spuren ausgebaut sein wird. sda/BZ/chs
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