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Bank und Gasthof gehen Liaison ein

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Der grosse Saal des Gasthofs zum Schlüssel in Überstorf ist kaum wiederzuerkennen, und auch im Erdgeschoss sind die Spuren der ehemaligen Gaststube verwischt: Die Abbrucharbeiten, die der Verein Ritec im Auftrag der Bauherrschaft ausführt, haben im Januar begonnen und sind weit fortgeschritten. Noch gut ein Jahr, bis Mitte Frühjahr 2017, dauern die Umbauarbeiten am ehrwürdigen Gebäude im Zentrum des Dorfes. «Danach wird auf dem Platz vor dem Schlüssel wieder mehr Leben einkehren», sagt Franz Gnos, Verwaltungsratspräsident der Raiffeisenbank Überstorf und Baukommissionspräsident für das Projekt der Raiffeisenbank. Diese baut einen Teil des Schlüssels um. Die Bank hat ihre Pläne seit der Baueingabe geändert: Nun werden auch die Bankschalter in die Liegenschaft eingebaut und in der Filiale gegenüber aufgehoben; das Änderungsgesuch lag öffentlich auf. Die Änderung habe sich im Laufe der Planung ergeben und gründe nicht auf der geplanten Fusion mit der Raiffeisenbank Schwarzwasser (FN vom 12. März), so Gnos. «Das bestehende Gebäude benötigen wir weiterhin für die Administration», sagt er. Die Bank baut im Schlüssel auch Büros, Besprechungszimmer und im Dachgeschoss einen Schulungs- und Konferenzsaal. Die übergrossen Vordächer und die Storen bleiben erhalten. «Wir gehen aber von den Rot- und Brauntönen in die Grautöne über», sagt Architekt Bruno Mauron von der Maba Architektur AG in Düdingen. Im Bankenteil des Hauses gibt es Lauben mit einem behindertengerechten Zugang zur Bank.

Mit bestehender Substanz

Den grossen Saal frischt die Bauherrin auf und baut eine mobile Bühne, einen Ausschank sowie einen separaten Zugang und einen Lift ein. Da das Gebäude im Ortsschutzperimeter liege, müsse so viel wie möglich mit der bestehenden Substanz gearbeitet werden, erklärt Architekt Bruno Mauron. Deshalb bleibt die alte Holzbalkendecke im Saal erhalten. Mit 100 Plätzen steht der Saal später den Vereinen und dem Gastronomiebetrieb zur Verfügung. «Gerade jetzt merke ich besonders gut, wie wichtig der Saal für Überstorf ist», sagt die Wirtin Romi Morf-Siffert, die im Schlüssel aufgewachsen ist und deren Familie den Betrieb seit fünf Generationen führt. Bei einer grossen Beerdigung müssten die Überstorfer zurzeit in einem anderen Dorf essen gehen. «Das tut vielen weh.»

 In den anderen Gebäudeteil investiert der Überstorfer Daniel Bulliard. Küche und Gaststube werden neu gemacht; es gibt 60 Plätze, bisher waren es 85. In den oberen Stockwerken entstehen fünf Mietwohnungen–Zwei- und Dreieinhalb-Zimmer-Wohnungen. Auch der geschichtsträchtige Sandstein-Gewölbekeller, der «Schlüssel-Keller», wird für die Gästebewirtung aufbereitet. «Das Klima im Gewölbekeller ist gut für den Wein», sagt Franz Gnos.

Mehr als ein Umbau

Sie spüre jeden Tag, dass die Überstorferinnen und Überstorfer zu 100 Prozent hinter diesem Projekt stehen würden, sagt Romi Morf. «Es ist nicht einfach ein Umbau. Wir erhalten mit diesem Projekt eine Tradition im Herzen des Dorfes aufrecht», sagt Daniel Bulliard, Ehemann von Gemeindepräsidentin Christine Bulliard. Über die Investitionssumme wollen weder Gnos noch Bulliard sprechen, lieber reden sie über den weiteren Verlauf der Bauarbeiten: Der Wiederaufbau soll nach Ostern beginnen, und im Frühjahr 2017 soll der neue Schlüssel dann offiziell eröffnet werden. Bis dahin steht noch viel Arbeit an.

Die Räume im Erdgeschoss sind kaum wiederzuerkennen. Der Verein Ritec ist seit Januar mit den Abbrucharbeiten beschäftigt. Franz Gnos im Dachgeschoss, das zum Konferenzraum wird. Romi Morf (oben) ist glücklich über das Provisorium (unten). 

«Gerade jetzt merke ich besonders gut, wie wichtig der Saal für Überstorf ist.»

Romi Morf-Siffert

Wirtin

Provisorium: «Es könnte nicht besser sein»

D ie Überstorferin Romi Morf-Siffert ist Wirtin mit Leib und Seele. Wenn sie vom Umbau des Gasthofs zum Schlüssel spricht, leuchten ihre Augen. Ins Schwärmen kommt sie aber auch, wenn sie vom Provisorium auf dem Vorplatz des Schlüssels erzählt, in dem sie zurzeit wirtet. «Wir haben eine riesige Freude an diesem Container-Provisorium. Es entwickelt sich eine richtig gute und familiäre Eigendynamik. Alle helfen mit, und wir hatten hier in der Kneipe sogar schon Familienfeste. Es könnte nicht besser sein», sagt sie und strahlt.

Romi Morf ist vor allem auch froh darüber, dass der Gasthof nicht mehr als ein Jahr geschlossen bleibt. «Für das Dorfleben wäre das sehr schade gewesen.» Auf den Sommer hin wird nun auch eine Terrasse installiert. Im Innern hat die «kleine Kneipe» Platz für 40 Personen. ak

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