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Bärenfalle arbeitet an ihrem neuen Lokal

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Autor: Marc Kipfer

Wer dieser Tage einen Blick in das neue Bärenfalle-Lokal an der Ryf werfen möchte, sieht bloss braunes Packpapier. Der Murtner Verein hat die vier Fenster am Eingangstor blickdicht zugeklebt. In dem Raum, der bis vor Kurzem als Bootswerft diente, arbeiten die Vorstandsmitglieder der Bärenfalle an ihrem Traum: Der Verein möchte möglichst bald eine Bar eröffnen, die auch Nicht-Mitglieder besuchen dürfen.

Davon ist der Verein derzeit sehr weit entfernt. Denn das für diverse Änderungen eingereichte Baugesuch und die dagegen eingereichten Einsprachen dürften noch während längerer Zeit von den kantonalen Stellen geprüft werden. Und solange das Lokal nicht bewilligt ist, kann sich die Bärenfalle nicht um das für einen öffentlichen Gastbetrieb nötige Patent bewerben. Über die Baubewilligung wird, zu einem noch unbekannten Zeitpunkt, Oberamtmann Daniel Lehmann entscheiden.

Nachbarn wollen ausziehen

Um auf den definitiven Bescheid zu warten, bräuchte die Bärenfalle ihre Fenster nicht abzudecken. Doch die anderen Hausbewohner wissen längst, was sich in dem Raum abspielt: «Sie sind dort drin häufig am werkeln», erzählt zum Beispiel Marie Eschenmoser. Die Nachbarin benutzt denselben Hauseingang wie die Bärenfalle-Mitglieder. Im Treppenhaus stinke es oft nach Rauch, beklagt sie sich. Wie andere im Haus will Eschenmoser nicht, dass die Bar jemals eröffnet wird. Denn lärmig sei es schon jetzt, sagt sie. «An vielen Abenden sind sie am Bauen, obwohl sie keine Bewilligung haben.»

Obwohl seit dem Einzug der Bärenfalle im Juni noch nicht viel Zeit vergangen ist, sind Marie Eschenmoser und ihr Ehemann bereits so weit, dass sie über einen Auszug aus dem Haus nachdenken, in dem sie seit 30 Jahren wohnen.

Andere Anwohner wehren sich auf dem Amtsweg: Elisabeth Tschachtli, der ein Stockwerk des Hauses gehört, hat, wie viele ihrer Nachbarn an den Strassen Ryf und Längmatt, eine Einsprache gegen das Baugesuch eingereicht.

Dass der Verein seine Bauarbeiten voreilig begonnen hat, weiss Bärenfalle-Präsident Urs Sahli. Ein Bussgeld dafür nehme der Verein in Kauf, sagt er; eigentlich fühle er sich aber im Recht. «Wir haben aussen am Gebäude nichts verändert, und im Innenraum nur Dinge, die man innert 24 Stunden rückgängig machen könnte», so seine persönliche Einschätzung der Rechtslage.

Der Grund für die Bautätigkeit des Vereins: Das neue Bärenfalle-Lokal soll geräumiger werden. Zusätzlich zum Erdgeschoss wollen die Betreiber in Bälde eine selber eingebaute Galerie in Betrieb nehmen, um einen abgetrennten Raum zu haben. «Für Dart und weitere Konzentrationsspiele», wie Sahli erklärt. Zudem baut der Verein eine WC-Anlage ein, die auch Invalide benutzen können. «Dies ist sowieso Vorschrift, sobald wir das Lokal dereinst eröffnen», sagt Sahli, der an seinen Plänen festhält.

Trotz hängigem Baugesuch ist das neue Lokal an Samstagen von 18 bis 22 Uhr für Vereinsmitglieder bereits geöffnet. Sahli nennt den Grund dafür ohne Umschweife: «So kommt wieder Geld aufs Vereinskonto.» Der Verein müsse dem Vermieter Hugo Wanner schliesslich die Miete bezahlen. Die FN konnten Wanner für eine Stellungnahme nicht erreichen.

«Nur ein Spendenkässeli»

Urs Sahli rechnet zwar mit einer Reaktion der Behörden; gleichzeitig ist er aber überzeugt, dass diese das Lokal nicht wieder schliessen können. «Wir sind ein gewöhnliches Vereinslokal, wie es in Murten mehrere gibt», sagt er. Dass die Mitglieder, die hier Getränke konsumieren, dafür etwas Geld ins Spendenkässeli werfen, sei nichts als normal. Verkauft, wie in einem Gastbetrieb, werde nichts.

Ein Gast, der die Bärenfalle nur ab und zu besucht, bestätigt dies bei einem spontanen Besuch der FN. «Ich habe hier schon mehrmals ein Bier getrunken, ohne dass ich Geld bei mir hatte», sagt der Mann. «Andere Male habe ich hingegen nur zwei Getränke konsumiert, dafür aber eine Fünfzigernote ins Kässeli getan.»

So laufe dies eben in der Bärenfalle, erklärt Vereinskassier Roland Merz, nebst Sahli der wichtigste Mann in der Bärenfalle. Beide sind sich sicher, dass ihr Lokal auch Ende Jahr noch am selben Ort existieren wird. Und Sahli geht in seiner Prognose noch einen Schritt weiter: «Bis dahin haben wir ein Patent, dann darf jeder in die Bärenfalle kommen.»

Der Ball liegt beim Oberamt

Um für Goodwill seitens der Bevölkerung zu sorgen, organisiert der Verein zurzeit ein Pétanque-Turnier für Behinderte, das Ende August in Murten stattfinden soll.

In den Vorbereitungen dazu könnte die Bärenfalle erheblich gestört werden: Die Gemeinde Murten hat die illegale Bautätigkeit bereits angezeigt, worauf das Oberamt einen Baustopp aussprach. Bei Reklamationen ist nicht auszuschliessen, dass Oberamtmann Daniel Lehmann die Polizei zur Bärenfalle schickt. Und diese würde dann garantiert hinter das Packpapier schauen.

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