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Der atypische Center

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Gründe, weshalb Olympic die Nationalliga  A mit nur einer Niederlage aus 15  Partien souverän anführt, gibt es viele. Da ist zunächst einmal sicherlich die starke Defensive zu erwähnen. Nur 67,1  Punkte kassieren die Freiburger Basketballer im Schnitt. Gleichzeitig weiss Olympic auch zu punkten. Nur Lugano ist treffsicherer als der Leader (84,1  Zähler im Schnitt). Ausserdem ist die Equipe extrem vif. Keine andere NLA-Mannschaft provoziert so viele Fouls wie Olympic (21 pro Spiel). Ein Plus ist des Weiteren, dass die vier Ausländer im Team alle seit mehreren Jahren im Schweizer Basketball zu Hause sind. Einer Anpassungszeit bedurfte es deshalb nicht. Und schliesslich ist da Trainer Petar Aleksic, der es wie kaum ein anderer versteht, das Maximum aus seinen Spielern zu holen.

Zuletzt sechs Double-Double

Das Kollektiv, seit jeher eine der Stärken der Freiburger, ist auch in diesem Championat einer der Trümpfe. Und doch sticht ein Spieler immer wieder heraus: Babacar Touré. Der 32-jährige Senegalese ist der beste Center der Liga. In neun von bisher 15 NLA-Partien konnte sich Touré ein Double-Double – also das Erreichen einer zweistelligen Ausbeute in einer der fünf positiven statistischen Kategorien (Punkte, Rebounds, Assists, Steals und Blocks) – notieren lassen. In den letzten sechs Spielen war das bei den Punkten und Rebounds immer der Fall. Damit ist Touré, der seine fehlenden Kilogramms bei 205  Zentimetern Grösse mit seinem Spielverständnis und seiner Agilität wettmacht, definitiv wieder in der NLA angekommen. Das, nachdem er die letzte Saison eine Klasse tiefer bei Aufsteiger Vevey gespielt hatte und zuvor je drei Jahre bei den NLA-­Teams von Genf und Neuenburg engagiert gewesen war.

«Ich wollte einen Schlussstrich unter die NLA ziehen, um meine berufliche Umschulung voranbringen zu können», erklärt Touré den damals überraschenden Schritt, nachdem er 2015 und 2016 jeweils zum wertvollsten Spieler der Liga gewählt wurde. In der Waadtländer Riviera nahm Touré ein Praktikum bei einem Treuhandbüro in Angriff. Der Alltag änderte sich für Touré mit diesem Wechsel grundlegend. Er war nun nicht mehr der Basketball-Profi, sondern arbeitete vor den abendlichen Trainings acht Stunden vor dem Computer. «Es war ein anderes Leben, aber keinesfalls ein langweiliges.» Dennoch entschied er sich letzten Sommer, wieder professionell Basketball zu spielen. «Mir hat das Adrenalin der grossen Spiele gefehlt.» Und so heuerte er bei Olympic an.

Ein Kulturschock

Die Anpassung an das höhere Spielniveau dauerte nicht lange. «Ich bin von guten, erfahrenen Spielern umgeben, die das Spiel kennen und wissen, wie man mich in Szene setzt», begründet Touré seine Klasse-Leistungen im Olympic-Dress. Und natürlich ist einer der Gründe auch, dass er den Schweizer Basketball aus dem Effeff kennt. Im Alter von 21  Jahren kam Touré in die Schweiz. Ein früherer senegalesischer Spieler von Bernex hatte ihn dem Trainer des NLB-Vereins empfohlen. Zu diesem Zeitpunkt hatte Touré nicht damit gerechnet, später seinen Lebensunterhalt mit dem Sport zu bestreiten. «Zunächst stand das Studium im Vordergrund. Nachdem ich 2010 das Diplom in Buchhaltung in den Händen hielt, wurde ich vom NLA-Club Genf verpflichtet. Erst dann wurde mir bewusst, dass ich im Basketballsport reüssieren kann.»

Seit elf Jahren lebt und spielt Touré nunmehr in der Schweiz, die zu einem zweiten Zuhause für den Familienvater geworden ist. «Zuerst musste ich aber eine völlig andere Mentalität und eine neue Kultur kennenlernen. Es war ein Schock.» So nehme man sich im Senegal für alles seine Zeit, in der Schweiz hingegen hätten die Leute nie Zeit für irgendetwas.

Basketball aus Zufall

Zum Basketball kam Touré per Zufall. «Wie alle jungen Senegalesen habe ich zunächst Fussball gespielt. Eines Tages wurde das Training abgesagt, und ich war darüber nicht auf dem Laufenden. Auf dem Basketballplatz neben dem Stadion spielten andere Kinder. Weil ein Spieler fehlte, fragte mich der Trainer, ob ich nicht dazustossen möchte. Auf meine Antwort, dass ich die Regeln nicht kenne, meinte er nur, dass das egal sei. Ich solle einfach unter dem Korb bleiben und versuchen, den Ball in den Korb zu bringen. Das habe ich getan.»

Weil die Anforderungen im Basketball wie etwa das Springen in die Höhe eher seinen Qualitäten entsprochen hätten, habe er das weisse Leder mit den orangen getauscht und es letztlich bis zum Nationalspieler geschafft. Ganz zum Glück von Olympic, das mit dem Engagement von Touré, der im Schnitt 18,8  Punkte und 11,5  Rebounds pro Match liefert, zu einem der heissesten Titelanwärter geworden ist.

Vorschau

Das Duell der besten Defensiven

Heute um 19.30  Uhr empfängt Olympic im St. Leonhard SAM Massagno. Der Club aus dem Vorort von Lugano liegt mit zehn Punkten Rückstand auf den Freiburger Leader auf dem vierten Rang. Mit vielen Punkten ist in dieser Partie a priori nicht zu rechnen. Massagno kassiert mit 69,2  Punkten pro Spiel nach Olympic am zweitwenigsten der NLA. Im Team der Tessiner steht mit Justin Roberson ein Spieler, der letzte Saison noch für Freiburg gespielt hatte. Der Amerikaner ist eine der Teamstützen von Massagno und erzielt im Durchschnitt knapp 14  Zähler.

Olympic will gegen Massa­gno seine Ungeschlagenheit in der eigenen Halle bewahren. Das erste Aufeinandertreffen mit den Tessinern hatte Olympic auswärts klar mit 77:57 für sich entscheiden können.

fs

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