Der Konflikt zwischen Bauarbeitern und Baumeistern schwelt schon seit mehreren Monaten. Der Landesmantelvertrag für das Bauhauptgewerbe läuft Ende Jahr aus, doch die Verhandlungen über einen neuen Vertrag stocken. Bereits Mitte Monat waren deshalb im Tessin und in Genf Bauarbeiter auf die Strasse gegangen. Gestern nun standen Baustellen in den Kantonen Freiburg, Neuenburg und Wallis still.
In der Stadt Freiburg zogen rund 500 Bauarbeiter um die Mittagszeit durch die Stadt – mit lauten Sprechgesängen, Musik und Trillerpfeifen. Im Demonstrationszug vom Pythonplatz zum Perollesquartier und wieder zurück fuhren auch zwei Baumaschinen mit; der Verkehr stand zwischenzeitlich still.
«Die Bauarbeiter sind wütend über die Forderungen der Baumeister», wird Johann Tscherrig von der Gewerkschaft Syna in einer Mitteilung zur Aktion zitiert. Auch die Gewerkschaft Unia sowie die SP Freiburg unterstützt die Bauarbeiter. Die Baumeister «erpressten» die Bauarbeiter, heisst es in der Mitteilung: Sie akzeptierten eine Lösung für eine Beibehaltung des Rentenalters 60 nur im Gegenzug für längere Arbeitstage und Lohnsenkungen für ältere Arbeitnehmer.
Der Freiburgische Baumeisterverband dementierte die Vorwürfe in einem Inserat, das gestern auch in dieser Zeitung erschien.