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Bauern locken mit rätselhaften Pfosten

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Marjolein Bieri

«Papa, was ist ein Flotzmaul?» Der Vater kann die Frage selbst auch nicht beantworten. So treten er und seine Tochter näher an den leuchtend weissen Pfosten heran, der auffällig und wie ein Fremdkörper am Rand der Kuhweide steht. Die Lösung des lockenden Rätselwortes steht im Kleingedruckten am Pfosten: «Flotzmaul» ist der fachliche Ausdruck für das Nasenteil der Rinder, die auf dem Bauernhof der Familie Zosso-Mathis, in Bösingen, aufgezogen werden.

Gucklöcher

Regula und Stephan Zosso machen seit Frühling dieses Jahres bei der Kampagne «Gut, gibts die Schweizer Bauern» des Schweizerischen Bauernverbandes mit. Jeweils drei «Lockpfosten» stehen am Rande einer Weide, Wiese oder eines Ackerfeldes. Sie locken Spaziergänger, Wanderer und Fahrradfahrer durch ihr auffälliges Design und durch das grosse Stichwort in schwarzen Lettern an. Treten die Interessierten näher, können sie nachlesen, was im Leben der Bauern alltäglich ist und trotzdem nur wenige Leute wissen.

«Ins Gespräch kommen»

«Die Lockpfosten sind ein Türöffner, um mit den Leuten ins Gespräch zu kommen», sagt Regula Zosso. Die weissen Holzpfähle stehen bei ihrer Kuhweide, einer Graswiese, einem Weizen- und einem Maisfeld. «Kernkraft», «Kaugummi», «Grüngold», «Hackordnung» und «Powergras» wecken das Interesse der Passanten. Wenn sie im Garten arbeite, kämen oft Spaziergänger direkt auf sie zu und fragten nach den weissen Pfosten, sagt Regula Zosso. Sei man einmal im Gespräch, kämen oft noch viele weitere Fragen. «So habe ich bisher schon einige interessante Begegnungen erlebt.»

Die Familie stiess letzten Herbst in der Bauernzeitung auf das Projekt. «Es ist kein grosser Aufwand mitzumachen», meint Stephan Zosso, «Einmal aufgestellt, müssen wir bloss noch gelegentlich schauen, ob mit den Pfählen alles in Ordnung ist.»

Die Lage des kleinen Bauernbetriebes ist für die Kampagne perfekt. Viele Familien, Spaziergänger, Wanderer und Naturliebhaber passieren die Felder, da sich der Hof unweit der Sense und der Saane sowie dem Naturschutzgebiet Auried befindet. Auch vom nahen Wohnquartier und dem Schrebergartenareal kommen viele Leute vorbei.

Stimmt-ja-eigentlich-Effekt

«Das Resultat ist erstaunlich», sagt Stephan Zosso, «ich hätte nie gedacht, dass so viele Leute anhalten und die Texte lesen. Sogar Fahrradfahrer.» Seine Frau fügt an: «Uns ist Öffentlichkeitsarbeit wichtig, wir wollen das Bewusstsein der Bevölkerung wecken.» Sie könne oft einen «Stimmt-ja-eigentlich-Effekt» bei den Lesern beobachten. Das Bedürfnis nach Information sei gross, vor allem bei Familien mit Kindern.

Mehr Verständnis

Durch die Sensibilisierung und Information der Öffentlichkeit fördert die Kampagne auch das Verständnis der Bevölkerung für Aspekte der Landwirtschaft, die manchmal etwas mühsam sein können. «Manchmal muss ein Bauer bis tief in die Nacht auf dem Feld bleiben, um zu dreschen», sagt Stephan Zosso. Der Lärm könne für die Anwohner natürlich nervig sein, aber wenn Regen bevorstehe, habe ein Bauer nun mal keine andere Wahl. Das Gleiche gelte auch für das Düngen. «Wenn den Leuten bewusst wird, dass dies alles notwendig ist, damit sie täglich Brot, Milch, Fleisch, Früchte und Gemüse einkaufen können, wächst das Verständnis und die Kapagne hat ihr Ziel erreicht.»

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