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Bauern wollen Ernährungssouveränität

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Autor: Josef jungo

Jacques Bourgeois, Direktor des Schweizerischen Bauernverbandes, stellte die Initiative am Mittwoch an der Versammlung der Freiburgischen Vereinigung der umwelt- und tiergerecht produzierenden Landwirten (Fipo) vor.

Der Druck steigt

Die Ziele der Landwirtschaft seien in der Bundesverfassung verankert. Der Begriff der Ernährungssouveränität sei weder in der Verfassung noch im Landwirtschaftsgesetz verankert, betonte der Nationalrat. «Der Druck auf die landwirtschaftliche Nutzfläche ist in den letzten Jahren enorm gestiegen.»

Vom Umweltschutz dränge man auf eine Erhöhung der ökologischen Ausgleichsfläche um 80 000 Hektaren. Für Gewässerrenaturierungen und Revitalisierungen sollen 20 000 Hektaren Nutzfläche abgetreten werden. Und dies alles nebst der baulichen Entwicklung, gab der Referent zu bedenken.

Immer weniger Höfe

Pro Sekunde verschwinden in der Schweiz 1,3 Quadratmeter Nutzfläche, das sind elf Hektaren pro Tag, rief der Referent in Erinnerung. Pro Jahr nehme die Waldfläche um 4500 ha zu.

Bourgeois zeigte auch auf, dass sich heute 60 000 Hektaren Nutzfläche in unüberbauten Bauzonen befinden. «Der Bedarf liegt aber nur bei 20 000 Hektaren.»

40 Prozent des schweizerischen Nahrungsmittelbedarfs kommt aus dem Ausland. «Dieser Import verursache Kosten von 600 Franken pro Einwohner und Jahr», hielt Bourgeois fest. Im Vergleich zur EU, wo dieser Betrag 65 Franken oder den USA neun Franken ausmache, sei dieser Betrag enorm. Aus dieser Tatsache folgerte Bourgeois, dass es wichtig sei, dass der Selbstversorgungsgrad mit landwirtschaftlichen Konsumgütern in der Schweiz hoch gehalten werden könne.

Mit einer Ergänzung des Landwirtschaftsgesetzes soll die Ernährungssouveränität sichergestellt werden. «Es ist zu unterscheiden zwischen der Ernährungssicherheit und der -souveränität», hielt Bourgeois fest. Unter Ernährungssicherheit sei das Recht aller Menschen zu verstehen, Zugang zu mengenmässig ausreichend, gesunden und nahrhaften Lebensmitteln zu haben. «Die Ernährungssouveränität räumt jedem Land das Recht ein, seine eigene Agrarpolitik zu betreiben, um die Erwartungen und Anforderungen der Konsumentenkreise zu erfüllen und seine spezifischen Gegebenheiten über einen angemessenen Grenzschutz zu berücksichtigen», grenzte er ab. Sie bezwecke keinen Plan Wahlen II.

Bruch mit WTO-Agrarmärkten

Die Ernährungssouveränität solle als internationales Recht gesehen werden. «Die gesetzliche Verankerung stellt jedoch einen Bruch gegenüber der heutigen, von der WTO ins Leben gerufenen Organisation der Agrarmärkte dar», räumte Jacques Bourgeois ein. So werde der Wettbewerb zwischen komplett verschiedenartigen Landwirtschaften der Welt gestoppt. Die Ernährungssouveränität sieht Bourgeois als moderne Zukunftsvision für eine starke Schweizer Landwirtschaft.

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