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Baulandhortung ist weit verbreitet

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Autor: Pascale Hofmeier

Bauland für Wohnraum ist für Besitzer und Gemeinden wertvoll. Aus Sicht der Gemeinden liegt darin Entwicklungspotenzial, zum Beispiel um steuerkräftige Neuzuzüger anzulocken. Für die Besitzer bedeutet das Land nicht nur einen finanziellen Wert, sondern auch die Möglichkeit, den Kindern ein Stück Bauland zu vermachen. Oder sich die schöne Aussicht zu sichern.

Doch genau hier liegt das Problem: Einzonierte Bauland-Parzellen bleiben oft über Jahre oder gar Jahrzehnte brach, schlagen aber in den Baulandstatistiken der Gemeinden zu Buche. Im Extremfall kann es passieren, dass die Gemeinde kein verfügbares Bauland mehr hat, und dadurch die Entwicklung blockiert wird.

Zu viel und viel privat

Während Patrick Aeby vom kantonalen Bau- und Raumplanungsamt sagt, im Kanton Freiburg sei dies kein spezifisches Problem, sieht dies der Oberamtmann des Sensebezirks, Nicolas Bürgisser, anders: «Das ist ein typisches Problem im Sensebezirk.» Es sei regelmässig der Fall, dass sich die Parzellen in privatem Besitz befänden und jahrelang brach lägen. Ebenfalls komme es häufig vor, dass in Gemeinden zu viel Bauland eingezont sei.

Dies ist zum Beispiel in Schwarzsee (FN vom 10. Januar) und auch in Giffers der Fall. Das Problem aber ist schweizweit bekannt. Das Bundesamt für Raumentwicklung hat bereits im Jahr 2008 in einer Studie festgestellt, dass die in der Schweiz verfügbaren Bauzonen überdimensioniert sind (siehe Kasten).

Kein neues Land

«Wir sind im Prinzip blockiert», sagt Marcel Kolly, Ammann von Rechthalten. Der grosse Teil des Baulandes befinde sich in privatem Besitz. Derzeit läuft in der Gemeinde eine Ortsplanungsrevision. Allerdings darf die Gemeinde kein neues Land mehr einzonen. «Wir haben eine Abgabe auf die Grundstücke eingeführt, aber das bringt bisher keine Bewegung in die Situation.» Auf eine erschlossene Parzelle von 1000 Quadratmetern Bauland beträgt die Gebühr jährlich etwa 160 Franken. «Das tut den Leuten nicht weh», sagt Kolly.

Der Ansatz, mit Gebühren das Problem der privaten Bauland-Brachen in den Griff zu bekommen, ist im Sensebezirk weit verbreitet. Zum Beispiel Düdingen, Überstorf und Oberschrot versuchen so, die Baulandbesitzer zum Handeln zu bringen.

Zu tiefe Gebühren

In Düdingen wird eine einmalige Anschlussgebühr an die Kanalisation für die Grundstücke erhoben. Diese beträgt zehn Franken pro Quadratmeter. «Das ist anscheinend zu wenig», sagt Gemeindeingenieur Jean-Frédéric Python. Die Gemeinde verfüge momentan noch über ein Bauland-Kontingent. Aber: «Viele Gemeinden möchten gerne neues Land einzonen. Sobald sie aber ein Inventar mit den bestehenden Parzellen gemacht haben, merken sie, dass dies gar nicht geht, weil schon zu viel Land in der Bauzone liegt.»

Mit Anfragen für Bauland überhäuft wird Überstorf. «Eingezonte Parzellen gehen weg wie heisse Weggli», sagt Bauverwalter Rafael Boschung. Auch hier müssen Bodenbesitzer eine einmalige Gebühr für den Anschluss an die Kanalisation entrichten. Druck auf die Landbesitzer entsteht dadurch offenbar nur wenig. «Es gibt viele, die ihr Land für später aufheben», sagt Boschung. Problematisch ist dies im Fall von Überstorf nicht; die Gemeinde darf noch weiteres Land einzonen.

In Oberschrot wirkt sich die Gebühr stärker regulierend aus. Erhoben wird seit 2008 eine jährliche Entwässerungsgebühr auf unbebaute Grundstücke, die im Bereich des öffentlichen Kanalisationsnetzes liegen. «Die Entwässerungsgebühr hat die Überbauung des teilweise seit langem eingezonten Baulandes aktiviert», sagt Margrit Mäder, Gemeindeschreiberin von Oberschrot. Die Einführung sorgte an der Gemeindeversammlung für rege Diskussionen. Eine Beschleunigung der Überbauung des Baulandes ist aber nötig: «Wir befinden uns bezüglich der eingezonten Fläche momentan am Plafond», sagt Mäder.

Auszonen als Lösung

Eine weitere Möglichkeit wäre, Land auszuzonen. «Das ist ein Vorschlag, aber das ist schwierig», sagt Marcel Kolly. Es könnten nur grössere, unerschlossene Parzellen aus der Bauzone genommen werden. «Einzelne Parzellen in bebauten Gebieten können wir nicht rausnehmen», sagt Kolly. Hinzu komme, dass den Grundeigentümern die bereits entrichteten Gebühren zurückerstattet werden müssten.

Den Weg des Auszonens ist Alterswil gegangen. Es sei gelungen, die Situation gemeinsam mit den Baulandbesitzern zu regeln, sagt Ammann Peter Gross: «Wir haben teilweise Land ausgezont.» Die Gemeinde habe das Gespräch gesucht mit den Besitzern und ihnen Zeit gegeben. «Wir dürfen nun auch wieder neues Land einzonen.»

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