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Bauphase führte zu grossem Defizit

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Freud und Leid liegen nah beieinander. Das erlebte der Gemeindeverband Gesundheitsnetz Sense, der von allen 17 Sensler Gemeinden getragen wird, mit Blick auf das letzte Betriebsjahr. Zwar konnte der Verband eine neue Demenzstation einweihen und den Umbau des Pflegeheims Maggenberg abschliessen. «Doch 2017 war im finanziellen Bereich ein Jahr voller negativer Entwicklungen und Überraschungen», sagte Geschäftsleiter Guido Hagen an der gestrigen Delegiertenversammlung in Tafers.

Gemeinden zahlen mehr

Der Vorstand hatte die Delegierten zwar letztes Jahr darüber informiert, dass die Budgetzahlen wohl nicht eingehalten werden können. Am Ende fiel die Überschreitung mit 644 000 Franken aber noch höher aus als damals befürchtet. Insgesamt müssen die Gemeinden 737 000 Franken für den Betrieb des Gesundheitsnetzes beziehungsweise des Heims Maggenberg bezahlen.

Guido Hagen und Ver­bands­prä­si­dent Peter Portmann erklärten, wie das Resultat zustande gekommen ist. Einer der Hauptgründe ist die permanente Unterbelegung des Heims während der Bauphase. Diese dauerte länger als vorgesehen, weil es zu nicht geplanten Unterbrüchen gekommen war. Der Belegungsgrad betrug 81,59  Prozent; bis zu 17 Betten waren während des ganzen Jahres wegen der Bauarbeiten unbelegt. «Wir waren bei der Budgetierung zu optimistisch», erklärte Guido Hagen.

Weitere Faktoren haben zum Minus beigetragen. So hängen die Einnahmen des Gesundheitsnetzes direkt mit dem Betrieb des benachbarten Spitals zusammen. Da dort fast ein Jahr lang eine Etage nicht belegt war, konnte die Küche des Gesundheitsnetzes weniger Mahlzeiten liefern. Das ergab 188 000 Franken Minderertrag. Der Beschluss des Vorstands, die Reinigung nicht auswärts zu vergeben, schlug mit 155 000 Franken Mehrkosten zu Buche. Etwa 95 000 Franken anerkannte der Kanton bei der Abrechnung der Pflegetaxen nicht, und etwa 190 000 Franken fielen zusätzlich an Pflege und Betreuung an, um die erste Abteilung der Demenzstation aufzubauen.

Kritische Fragen

Die grosse Differenz zum Budget passte einigen Gemeinden nicht. Zwar wurde die Rechnung am Ende einstimmig angenommen, doch mehrere Delegierte platzierten mahnende und kritisierende Bemerkungen. Allen voran war dies die Gemeinde Schmitten. «Die Information, dass das Defizit viel grösser ausfallen wird, kam viel zu spät. Die Budgets waren zu der Zeit schon gemacht», sagte Gemeinderat Olivier Flechtner. Die schlechte Auslastung hätte vorausgesehen und besser einbezogen werden sollen. Auch der Entscheid des Vorstands, die Reinigung nicht auszulagern, und die daraus resultierenden Mehrkosten sorgten für Unmut. Olivier Flechter lancierte einen dringenden Appell, sorgfältiger zu arbeiten und transparenter zu kommunizieren. Dem schlossen sich andere Gemeinden an.

Massnahmenkatalog gefordert

Guido Hagen wies den Vorwurf von sich, fahrlässig gehandelt zu haben. Dass dem nicht so sei, hätten Vorstand und Geschäftsstelle in den letzten Jahren bewiesen. Manche Faktoren seien intern einfach nicht zu beeinflussen. Bruno Riedo, Gemeinderat von Ueberstorf, forderte mit der Halbjahresbilanz und den Budgetprognosen auch ein Massnahmenkatalog, wie allfällige Mehrkosten bekämpft werden können. Der Vorstand nahm diese Anregung entgegen.

Bereits jetzt ist klar, dass die Belegung für das laufende Jahr nicht dem Budget entspricht: Das Pflegeheim ist zwar voll ­belegt, doch konnten die zwölf Betten der zweiten Etage der Demenzstation nicht in Betrieb genommen werden, weil es an qualifiziertem Personal mangelt (die FN berichteten). Wann das Team komplett sein wird, konnten die Verantwortlichen gestern Abend nicht sagen.

Alterskonzept 2018-2030

Sensebezirk hat die Nase vorn

Die Sensler Gemeinden haben am Donnerstagabend das Alterskonzept 2018-2030 verabschiedet. Es beschreibt in verschiedenen Bereichen wie Wohnen im Alter, Mobilität und Infrastruktur, Hilfe und Pflege zu Hause, Beeinträchtigungen und Behinderungen sowie Politik den Ist-Zustand und den bis ins Jahr 2030 anzustrebenden Soll-Zustand. Die Basis der im Konzept angestrebten Ziele ist das neue kantonale Gesetz «Senior plus». Auf die Gemeinden kommen in den nächsten Jahren aufgrund der demografischen Entwicklung grosse Herausforderungen zu: 2030 werden im Sensebezirk 16,7  Prozent der Einwohner oder 8000 Personen über 65-jährig sein. 7,5  Prozent oder 3587 Personenwerden über 80  Jahre alt sein.

Das Konzept strebt an, die Angebote im Bezirk zu optimieren, zu koordinieren und zu vernetzen. Einige Aufgaben, etwa Infrastrukturen für Wohnen im Alter zu schaffen, obliegen klar den einzelnen Gemeinden. Andere Aufgaben übernimmt der Bezirk, also das Gesundheitsnetz oder die noch zu schaffende Kommission für Altersfragen.

Für die Umsetzung des Alterskonzepts auf Bezirksebene und die Schaffung der im Gesetz vorgeschriebenen Koordinationsstelle auf der operativen Ebene rechnet der Gemeindeverband mit jährlichen Betriebskosten von rund 134 000 Franken. Wie Verbandspräsident Peter Portmann sagte, ist der Sensebezirk der erste Bezirk im Kanton, der über ein bewilligtes Alterskonzept verfügt.

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Übrige Geschäfte

Um- und Anbau leicht günstiger

Die Delegierten des Gesundheitsnetzes Sense haben an ihrer Versammlung gestern Abend in Tafers die Rechnung 2017 der Spitex Sense genehmigt. Bei einem Aufwand von rund 8,1  Millionen Franken und einem Ertrag von 4,8  Millionen Franken schliesst sie mit Betriebskosten zulasten der Gemeinden von 3,25  Millionen Franken. Nimmt man dazu noch die weiteren Dienste (Mütter- und Väterberatung sowie Pauschalentschädigung), bezahlten die Gemeinden für das Betriebsjahr 2017 rund 108 000 Franken weniger an diese Dienste als budgetiert.

Der Umbau und die Sanierung des Pflegeheims Maggenberg und der Bau des Hauses Magnolia für Demenzkranke hat 14,6  Millionen Franken gekostet. Obwohl noch diverse, bei der Planung nicht vorgesehene Zusatzarbeiten ausgeführt werden, schliesst die Bauabrechnung gegenüber dem Planungs- und Baukredit mit Minderausgaben von 152 400 Franken.

Die Gemeindevertreter haben die Leistungsverträge, die das Gesundheitsnetz mit den drei Pflegeheimverbänden Bachmatte, Ärgera, St. Martin sowie der Stiftung St. Wolfgang abgeschlossen hat, ratifiziert. Dass ein einziger Verband alle Leistungen innerhalb eines Bezirks koordiniert, entspricht einer Vorgabe im neuen Gesetz über die sozialmedizinischen Leistungen.

Weiter wurde Stefan Dietrich, Gemeinderat von Tafers, als Ersatz für Thomas Rauber in den Vorstand gewählt.

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