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Bauverwaltung Murten setzt sich für die Biodiversität ein

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Als Kompensationsmassnahme für das Ausbaggern von Wasserpflanzen beim Strandbad Murten schafft die Bauverwaltung Murten neuen Lebensraum für Amphibien – und nimmt dies zum Anlass, weitere Flächen ökologisch aufzuwerten. 

Am Anfang stand das Ausbaggern des Schilfs und anderer Wasserpflanzen im Bereich des Strandbads in Murten: «Wir können diese wegnehmen, müssen dafür aber Kompensationsmassnahmen vornehmen», erklärt Stefan Portmann, Bauverwalter der Gemeinde Murten, im Gespräch mit den FN. Deshalb soll nun eine Wiese im Prehl ökologisch aufgewertet werden, sodass sie Amphibien künftig Lebensraum bietet. Die Ausarbeitung der Massnahme nahm das Unternehmen Öko-Büro in Freiburg vor. Nach und nach kamen weitere Ideen auf den Tisch: «Im Zuge dieser Zusammenarbeit haben wir nach zusätzlichen Möglichkeiten für mehr Biodiversität gesucht», sagt Stefan Portmann. «Der Gedanke war, dass wir ja grad noch mehr machen könnten für die Natur.» Nun liegen insgesamt elf Massnahmenblätter zur ökologischen Aufwertung von gemeindeeigenen Flächen auf dem Tisch. Dabei handle es sich insgesamt um eine Fläche von 22’000 Quadratmetern.

Vorbildfunktion

Die Bauverwaltung hat das weiterführende Projekt aus eigenem Anstoss angepackt: «Wir wollen eine Vorbildfunktion wahrnehmen», sagt Stefan Portmann. «Es ist ja schade, wenn eine steile Böschung weder für die Bevölkerung noch für die Natur einen Nutzen bringt.» Die Werkhof-Angestellten würden die Massnahmen nun etappenweise vorbereiten, umsetzen und die neuen Abläufe etablieren. Der Aufwand für die Mitarbeitenden sei nicht grösser, aber anders, sagt Portmann. Mittelfristig sei der Aufwand sogar kleiner. Wenn möglich wolle die Bauverwaltung Schulklassen in die Projekte miteinbeziehen.

Konkret sind es die drei Kreisel Herrenschwand, Ochsen und jener bei der Autobahnauffahrt Richtung Lausanne, die Biotopbereiche bei der Orientierungsschule im Prehl, der Damm zwischen der Burgunderstrasse und der Engelhardstrasse, die Fläche um den Pra-Pury-Weiher, die Grünfläche zwischen der Burgunderstrasse und dem Herrenschwandweg, die Böschung zwischen der unteren Längmatt und der Ryf sowie die Grünfläche im Löwenberg beim Kreisel, die in den nächsten Jahren Raum bieten sollen für Schmetterlinge, Grasfrösche und viele weitere einheimische Tiere und Pflanzen. Zusatzkosten entstehen laut Stefan Portmann keine: «Die Projekte werden im Rahmen des budgetierten Unterhalts der Grünflächen umgesetzt.»

Der neue Kreisel beim Feuerwehrzentrum Murten wird in vier Sektoren aufgeteilt, welche die Jahreszeiten darstellen. 
Charles Ellena

Totholz für Insekten

Bei der Orientierungsschule (OS) werden neue Teiche, Baumstrünke, Baumstämme oder Ast- und Steinhaufen zu sehen sein. Baumstämme bieten vielen Kleintieren Unterschlupf und sind Nahrung für Insekten, die sich von Totholz ernähren. Bis sich das Holz vollständig zersetzt hat, dauert es mehrere Jahrzehnte. Neue Baumstrünke und Baumstämme sollten gemäss dem Bericht von Jacques Studer vom Öko-Büro jedoch bereits nach zehn Jahren zugeführt werden, damit Totholz in unterschiedlichen Zersetzungsstadien vorkommt. Mindestens alle fünf Jahre solle neues Astmaterial zugeführt werden. Im Teichumfeld ist eine magere Ruderalvegetation vorgesehen. Ein Schnitt im Jahr ab Mitte August soll genügen. Der Mulchenmäher wie auch der Fadenmäher beeinträchtigen die Kleintiere laut Bericht. Deshalb sei für das Mähen ein Balkenmäher zu verwenden. Nisthilfen für Vögel und Fledermäuse anzubringen und artenreiche Hecken zu pflanzen, sind weitere Massnahmen, welche die Bauverwaltung bei der OS ins Auge gefasst hat. 

Vier Jahreszeiten

Der neue Kreisel Herrenschwand beim Feuerwehrzentrum wird gemäss Plan in vier Sektoren aufgeteilt, welche die vier Jahreszeiten darstellen. Die Kornelkirsche blüht im Frühling, die Wilde Möhre im Sommer und das Pfaffenhütchen im Herbst. Stechpalme und Efeu sind auch im Winter grün. In der Mitte des Kreisels kommt eine Säulen-Eiche zu stehen. 

Der Kirschlorbeer auf dem Ochsenkreisel hat keine Zukunft, weil er nicht als ökologisch wertvoll, sondern sogar als invasive Pflanzenart gilt, die das ökologische Gleichgewicht zerstört. An seiner Stelle werden die Mitarbeitenden des Werkhofs rund 40 Sträucher pflanzen. Angedacht sind die Rote Heckenkirsche, die Salweide, die Strauchwicke, der Weissdorn und der Wollige Schneeball. 

Der Kirschlorbeer auf dem Ochsenkreisel muss ökologisch wertvollen Pflanzen Platz machen. 
Charles Ellena

Auf dem Kreisel bei der Autobahnauffahrt Richtung Lausanne haben sich laut Öko-Büro bereits Ameisen, Spinnen und Wühlmäuse angesiedelt. Im inneren Bereich soll eine Ruderalfläche entstehen. Der äussere Bereich wird mit einer blumenreichen Wiesenmischung angesät und die beiden Teile durch eine kleine Trockensteinmauer voneinander getrennt.

Die kleine Mauer und ein Steinhaufen in der Mitte des Kreisels werden den Mäusen Unterschlupf bieten.

Stefan Portmann
Bauverwalter Murten

Der Damm entlang der Burgunderstrasse wie auch eine Fläche beim Kreisel Löwenberg sollen sich von einer artenarmen in eine artenreiche Wiese verwandeln. Im Pra Pury wird die Berberitze Platz erhalten, und auf der Böschung Längmatt sind Strauchgruppen mit Weissdorn und Heckenrosen geplant. Für Stefan Portmann ist klar, dass der Prozess Richtung mehr Biodiversität damit nicht abgeschlossen ist: «Es wird sich zeigen, was sich wo bewährt und welche weiteren Möglichkeiten sich bieten.» Es gehe nun darum, Erfahrungen zu sammeln, so der Bauverwalter. 

Blick auf die Burgunderstrasse und den Kreisel Herrenschwand.
Charles Ellena

Stadt Freiburg

Blumenrasen anstelle von Rasengittersteinen

In einem urbanen Raum der Natur Platz zu geben, ist ein Vorhaben, das auch die Stadt Freiburg umgesetzt hat. Massnahmen zur Förderung der Biodiversität, eine Beschilderung zur Artenvielfalt und Infotafeln im Botanischen Garten waren 2019 Bestandteil der Aktion «Natur in der Stadt».

Auf Artenvielfalt hinweisen

Die Stadt Freiburg ersetzte unter anderem Rasengittersteine durch Blumenrasen, pflanzte einheimische Stauden, Sträucher und Blumenwiesen und ersetzte Asphaltbeläge durch Kiesflächen. Dies sollte die Präsenz von Insekten, Vögeln und kleinen Säugetieren fördern in Parks, auf Strasseninseln und an Kreuzungen. Zudem wurden mehr als 300 Standorte mit gelben Schildern markiert. Diese sollten die Bevölkerung auf die bestehende Artenvielfalt in der Stadt aufmerksam machen und sie zur Entdeckung dieser Orte einladen.

Das Projekt «Natur in der Stadt» war Teil des damaligen Legislaturprogramms und in der Logik des Ortsplans. Dieser sieht vor, dass die Saane aufgewertet wird, die Hügel unbebaut bleiben, dass die Stadt die Natur zusammen mit privaten Grundstückeigentümern fördert und dass die Biodiversität gestärkt wird. jmw

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