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Bauzone nur bei guter ÖV-Anbindung?

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Autor: karin aebischer

Die Teilrevision des Verkehrsplans, die der Kanton Freiburg im September in die Vernehmlassung geschickt hat, stösst bei den Gemeindeverbänden auf Widerstand. Dass in Zukunft nicht mehr die Infrastruktur an die Siedlungsentwicklung angepasst, sondern umgekehrt vorgegangen werden soll, sehen sie als problematisch an. Vor allem deshalb, weil der Kanton die Gemeinden je nach Anbindung an den öffentlichen Verkehr und dessen Frequenz in Erschliessungsgüteklassen einteilt. So muss jede neue Bauzone eine bestimmte Erschliessungsgüteklasse aufweisen.

Raumplanerisches Eigentor

«Für Gemeinden mit schlechter ÖV-Anbindung kann das fatale Folgen haben. Sie können sich nur dort entwickeln, wo Bushaltestellen sind», sagt Oberamtmann Nicolas Bürgisser, Präsident des Gemeindeverbandes Region Sense. Deshalb lehnt die Region Sense eine rechtliche Verknüpfung zwischen Baugebiet und Distanz zum öffentlichen Verkehr und dessen Frequenz ab. «Schlecht erschlossene Randregionen werden in Zukunft keine Möglichkeit der Erschliessung von Bauland und Industrieland haben», so die Begründung. Diese Zonen würden zu einem «Ballenberg» verkommen mit alten Häusern und älteren Menschen, die nicht mehr wegziehen können. «Dies alles würde fatale finanzielle Konsequenzen für die betroffenen Gemeinden haben und schliesslich zu einem raumplanerischen Eigentor führen», sagt der Sensler Oberamtmann.

Plaffeien-Eisenbahn fehlt

In Plasselb zum Beispiel gibt es nur zwei Bushaltestellen. «Wir haben jedoch eine riesige Fläche an Land, stark coupiertes Gelände, ein grosses Strassennetz und eine niedrige Bevölkerungsdichte», sagt Ammann Hervé Brügger. Mit vorgegebenen Maximaldistanzen wie 500 Metern bis zu einem Kilometer bis zur nächsten Bushaltestelle würden für die Gemeinde einige Gebiete wegfallen, die sich als Bauzonen eignen würden. «Der Kanton müsste die Bedingungen für kleine Gemeinden situativ festlegen.»

Der Syndic befürchtet grosse Einschränkungen für seine Gemeinde und bemerkt, dass die optimale Lösung für Plasselb wohl schon mehr als 100 Jahre zurückliegt. «Eine Eisenbahn bis nach Plaffeien wäre sicher eine Bereicherung gewesen», sagt Hervé Brügger. Der Gemeindeverband plädiert dafür, dass im Verkehrsplan zwischen ländlichen und städtischen Gemeinden unterschieden wird und die Gemeindegrösse berücksichtigt wird. «Mit einer pauschalen Gleichbehandlung der Zentrums- und Randgemeinden ist der Sensebezirk nicht einverstanden», sagt Nicolas Bürgisser.

Der kantonale Gemeindeverband sieht es gemäss Präsident Albert Bachmann genauso. Es würden sich so nur Zentrumsgemeinden entwickeln können. «Entweder investiert der Kanton in den öffentlichen Verkehr, oder die Bedingungen für die Erschliessung von Bau- und Industrieland werden gelockert», sagt Bachmann.Das Freiburger Amt für Mobilität ist zurzeit daran, die Stellungnahmen zur Vernehmlassung zu sichten. Jene des Bundes steht laut Dienstchef Martin Tinguely noch aus. Er schätzt, dass der Staatsrat im März/April einen Entscheid fällen kann. Zu den Bedenken und der Kritik der Gemeinden will sich Martin Tinguely nicht äussern. Dies werde der Staatsrat mit dem Bericht zur Vernehmlassung tun.

Die Bushaltestelle «March» ist eine von zwei ÖV-Anbindungen auf dem gesamten Gemeindegebiet von Plasselb.Bild Aldo Ellena

S-Bahn: Ohne Halt in Düdingen «eine Mogelpackung»

In ihrer Stellungnahme zur Vernehmlassung des Verkehrsplans verlangt die Region Sense unter anderem den Halt der RER Freiburg in Düdingen. Dies auf den Fahrplanwechsel 2012. «Ohne Halt in Düdingen ist die S-Bahn eine Mogelpackung», sagt Nicolas Bürgisser. Zudem sei die Gemeinde Düdingen im Verkehrsplan nicht als Subknoten, sondern als Hauptknoten aufzuführen. Dies verlangt auch die Gemeinde Düdingen in ihrer separaten Stellungnahme. Auch sie kritisiert die «strengen Vorschriften» des Verkehrsplans. Viele Projekte würden dadurch blockiert oder mit unverhältnismässigen Auflagen belastet. Düdingen verlangt zudem, den Plan Strassennetz mit dem Trassee der zukünftigen Umfahrungsstrasse Düdingen zu ergänzen.ak

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