Beat Feuz ist im ersten Speedrennen des Winters zum 41. Mal im Weltcup auf das Abfahrtspodest gefahren und hat damit den Rekord von Franz Klammer und Peter Müller egalisiert. Marco Odermatt fuhr als Vierter durchs Ziel.
Beat Feuz und Marco Odermatt überzeugten beim Speed-Auftakt in Lake Louise. Das Duo belegt in der ersten Weltcup-Abfahrt des Winters hinter den Österreichern Matthias Mayer und Vincent Kriechmayr die Plätze 3 und 4. Feuz brauchte im Ziel von Lake Louise keine Gedankenstütze, um sich der Bedeutung bewusst zu sein. Sein 41. Podestplatz in der Abfahrt, die Egalisierung des Rekords der Legenden Klammer und Müller, liess ihn nicht kalt. «Ein cooler, sehr schöner Meilenstein» sei es, befand der 34-jährige Emmentaler – und einer, den er sich vor wenigen Jahren nicht zugetraut hätte. «Für mich ist er ziemlich unrealistisch, weil ich vor vier Jahren noch so weit davon entfernt war. Da hatte ich ja noch nicht einmal die Hälfte davon erreicht.»
Dass er auf Anhieb wieder um den Sieg mitmischen konnte, gibt Feuz ein gutes Gefühl für den weiteren Saisonverlauf. Gezweifelt habe er nach seinen langsamen Trainings nicht, schliesslich sei es auch ein bisschen ein Poker gewesen, sagte Feuz. «Aber in der ersten Abfahrt des Winters zu sehen, dass man weiterhin vorne mitfahren kann, tut gut. Weil, selbstverständlich ist es keineswegs, dass das Jahr für Jahr so ist.»
Odermatt im Aufwind
Die Verhältnisse im Banff Nationalpark in der kanadischen Provinz Alberta hatten sich am Tag nach der Absage der ersten Abfahrt wie erhofft gebessert. Ideale Bedingungen fanden die Fahrer allerdings nicht vor. Diffuses Licht sorgte für eine stark eingeschränkte (Boden-)Sicht.
Feuz und Marco Odermatt waren im Schlussklassement durch fünf Hundertstel voneinander getrennt. Eine minime zeitliche Differenz zwischen dem Abfahrts-Dominator der letzten vier Winter und dem auch in der Königsdisziplin immer besser werdenden Nidwaldner.
Beide hielten sie Serien aufrecht. Feuz klassierte sich saisonübergreifend bereits wieder zum fünften Mal hintereinander unter den ersten drei, Odermatt setzte seinen Steigerungslauf auch resultatbezogen fort und steigerte sein Bestergebnis in einer Weltcup-Abfahrt erneut. Zwölfter, Zehnter, Achter und Fünfter war er bei seinen letzten vier Teilnahmen im vergangenen Winter geworden, dazu Vierter an der Weltmeisterschaft in Cortina d’Ampezzo – ebenfalls hinter Feuz.
Drittbester aus der dezimierten Schweizer Equipe war Niels Hintermann als Zwölfter. Der Zürcher tat einen ersten Schritt auf dem Weg zurück nach einer von zwei schweren Stürzen und einer Knieverletzung mitgeprägten Saison. Stefan Rogentin wurde Siebzehnter und lieferte damit sein zweitbestes Weltcup-Resultat in der Abfahrt ab. Besser war der Bündner erst einmal, im vergangenen März als Dreizehnter in Saalbach-Hinterglemm.
Entscheidung im obersten Streckenteil
Feuz und Odermatt handelten sich den entscheidenden Rückstand auf Mayer im obersten Streckendrittel ein. Feuz war in jenen Passagen 35 Hundertstel langsamer als der Kärntner, Odermatt 42 Hundertstel. In den restlichen Abschnitten waren die beiden Schweizer gleich schnell beziehungsweise einen Hauch besser als der Österreicher. Feuz lag im Ziel ebendiese 35 Hundertstel hinter Mayer zurück, Odermatt 40 Hundertstel.
Mayer steht Feuz, die Ergebnisse der letzten Saison einbezogen, in Sachen Konstanz nichts nach. Der Doppel-Olympiasieger machte sogar das halbe Dutzend an Podestplätzen in der Abfahrt ohne Unterbruch voll. In Lake Louise, wo er vor zwei Jahren den bisher letzten Super-G gewonnen hatte, entschied Mayer das teaminterne Duell gegen Weltmeister Kriechmayr mit 23 Hundertsteln Vorsprung für sich.
Lake Louise, Alberta (CAN). Weltcup-Abfahrt der Männer: 1. Matthias Mayer (AUT) 1:47,74. 2. Vincent Kriechmayr (AUT) 0,23 zurück. 3. Beat Feuz (SUI) 0,35. 4. Marco Odermatt (SUI) 0,40. 5. Max Franz (AUT) 0,56. 6. Romed Baumann (GER) 0,77. 7. Matthieu Bailet (FRA) 0,79. 8. Dominik Paris (ITA) 096. 9. Aleksander Kilde Aamodt Kilde (NOR) 1,01. 10. Ryan Cochran-Siegle (USA) 1,04. – Ferner: 12. Niels Hintermann (SUI) 1,12. 17. Stefan Rogentin (SUI) 1,66. 18. Kjetil Jansrud (NOR) 1,71. 32. Alexis Pinturault (FRA) 2,35. 35. Gilles Roulin (SUI) 2,53. 37. Justin Murisier (SUI) 2,56. 40. Yannick Chabloz (SUI) 2,68. 46. Nico Gauer (LIE) 3,09. 57. Lars Rösti (SUI) 4,27. – 65 Fahrer gestartet, 61 klassiert.
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