Ab dem 1. Juli wird das Gesundheitsnetz See (GNS) 17.35 Franken pro Tag für jeden aus dem Seebezirk stammenden Bewohner der Pflegeabteilung der Stiftung Résidence Beaulieu in Murten bezahlen. Dies beschlossen die Delegierten des GNS am Donnerstag an ihrer Versammlung in Jeuss. Unter dem Dach des GNS sind fünf Pflegeheime vereint. Die Delegierten haben dem Antrag zugestimmt, die Finanzierungskosten nach dem vom Kanton festgelegten Durchschnittstarif analog anderen anerkannten Betten ausserhalb des Seebezirks zu übernehmen. In der Résidence Beaulieu befinden sich 20 Pflegebetten. Die Finanzierungskosten stellen den Beitrag an die Erstellung der Infrastruktur dar.
Der Entscheid fiel mit 50 zu 12 Stimmen klar aus, das Thema sorgte jedoch für Diskussionen. So fragen sich einige offenbar, ob es Sinn macht, eine private Institution zu unterstützen, die in Geldnot steckt. Im Murtner Generalrat ist ein Geschäft hängig, bei dem es um die nicht gedeckten Betriebskosten der Pflegeabteilung der Résidence Beaulieu geht. Der Generalrat hatte den Kredit von 337 000 Franken, verteilt über drei Jahre, im April zurückgewiesen und mehr Informationen zur finanziellen Situation der Résidence verlangt (die FN berichteten).
Der Präsident der Delegiertenversammlung, Daniel Lehmann, forderte die Anwesenden dazu auf, das Geschäft der Gemeinde Murten und den Antrag an das GNS zu trennen: «Man darf nicht Kraut und Rüben vermischen.» In Murten gehe es um einen Betriebsbeitrag, hier handle es sich jedoch um die Übernahme von Finanzierungskosten, wie dies auch bei Betten ausserhalb der Bezirksgrenzen der Fall sei. Lehmann betonte, dass die 20 Betten von Kanton anerkannt seien. Ein Anwesender sagte jedoch gegenüber den FN, dass die Anerkennung nur provisorisch sei. Betreiberin der Altersresidenz ist die Senevita AG. Deren Geschäftsführer Hannes Wittwer sagte auf Anfrage, dass die 20 Betten vom Kanton definitiv anerkannt worden seien, die Betriebsbewilligung für die Stiftung Résidence Beaulieu hingegen erst provisorisch verlängert worden sei. Wird der Kredit vom Murtner Generalrat im zweiten Anlauf im Oktober gutgeheissen, erhalte die Stiftung die definitive Betriebsbewilligung. Andernfalls müsste eine neue Infrastruktur gebaut werden. «Die Neuerstellung der 20 Betten käme massivteurer», sagt Wittwer. emu
