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Befreien wir unser Gedächtnis aus dem Wintermantel

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Das ist ein bezahlter Beitrag mit kommerziellem Charakter. Text und Bild wurden von der Firma Muster AG aus Musterwil zur Verfügung gestellt oder im Auftrag der Muster AG erstellt.

Aus meiner Sicht

 

 Es ist in den Namen, dass wir denken», hat schon früh der deutsche Philosoph Georg Friedrich Wilhelm Hegel gewusst. Doch wenn unsere Gedanken aus Wörtern bestehen, wie denkt dann ein Mensch, der seit der Geburt taubstumm ist und die Bedeutung von Wörtern nie kennengelernt hat? Und weshalb werden Stoffe dunkler, wenn sie nass werden, obwohl das Wasser doch durchsichtig ist? Woraus besteht Staub? Und weshalb ist Gähnen ansteckend?

 

 Tagtäglich begegnen wir ihnen, diesen Alltagsphänomenen, auf die niemand eine Antwort hat, weil sie niemand infrage stellt. Kinder bemerken diese kleinen Wunder, die Antwort «Weil es halt so ist» hat wohl jeder schon mal gehört und jeder schon mal gegeben. Zu fest sind wir beschäftigt, unterhalten und abgelenkt. Überall und zu jeder Zeit werden wir von Nachrichten überflutet oder von Apps vergnügt. Weshalb nicht mal innehalten und den Gedanken nachhängen, sich versenken, sinnieren?

 

 Wenn Dir morgen jemand ein Buch geben würde, in dem Dein ganzes Leben in allen Details, Tag für Tag, beschrieben ist, würdest Du es lesen? Was macht Dich sprachlos? Was würdest Du versuchen, zu tun oder zu erreichen, wenn Du wüsstest, dass Du nicht scheitern kannst? Oder was würdest Du tun, was für ein Abenteuer oder was für eine Tat, wenn Du keine Angst mehr hättest? Wann hast Du zum letzten Mal etwas zum ersten Mal getan? Wenn Du nur eine einzige Erinnerung behalten könntest, welche würde es sein? Wofür würdest Du bitten, wenn Du wüsstest, dass die Antwort Ja ist? Angenommen, die Welt hört Dir bei einem einzigen Satz zu, was würdest Du ihr sagen?

 

 Mit den schönen, sonnigen und warmen Frühlings- und Sommertagen kommen auch die Momente wieder, an denen wir nach draussen gehen, uns in die Sonne legen und unser Gedächtnis aus dem Wintermantel wickeln. Vielleicht fällt uns in solchen Momenten plötzlich auf, dass immer nur die Hand- und Fussinnenflächen schrumpeln, wenn wir lange im Wasser liegen, und vielleicht finden wir sogar die Erklärung dafür. Vielleicht wird uns plötzlich bewusst, dass wir in Gewohnheiten verrostet sind, dass wir den Mut vor langer Zeit im Estrich verstaut haben und die Neugierde im Mottenschrank. Dann nehmen wir doch bei Gelegenheit nicht nur die Sommerkleider aus dem hintersten Tablar, sondern auch unsere Gedanken, die unser Leben erst erfrischend pricklig machen.

 

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